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AllgemeinGenerationengenossenschaft GenoEifel

GenoEifel hilft jetzt auch in Euskirchen

Büro in den Räumlichkeiten des Diakonischen Werkes an der Kaplan-Kellermann-Straße eröffnet – Sprechzeiten dienstags von 10 bis 12 Uhr und nach Termin

Euskirchen – Die Generationengenossenschaft GenoEifel eG hat die letzte Lücke im Kreis Euskirchen geschlossen und ein Büro in der Kreisstadt eröffnet. „Für uns ist das ein besonderer Tag“, äußerte sich ein erfreuter Bürgermeister Sacha Reichelt. Es sei an der Zeit gewesen, dass die GenoEifel auch nach Euskirchen komme. Reichelt versprach der Genossenschaft die größtmögliche Unterstützung der Stadt, auch indem er und die Seniorenbeauftragte Barbara Brieden als Multiplikatoren dienen, um „die Geno“ bekannt zu machen.

Für Malte Duisberg, Vorstandssprecher der GenoEifel, war es ohnehin nicht logisch, dass man bisher Euskirchen ausklammern musste. Das lag aber daran, dass die Kreisstadt aufgrund ihrer städtischen Struktur keiner Leader-Region angehört. Die GenoEifel war 2017 als gefördertes Projekt in der Leader-Region Eifel gestartet und hatte erst vor kurzem die Zweigstelle GenoZülpicherBörde in der dortigen Leader-Region gegründet. „Das Büro in Euskirchen ist nur dank eines Sponsorings der Volksbank Euskirchen möglich“, erklärt Duisberg.

Die GenoEifel hat beim Diakonischen Werk in Euskirchen nun ein Büro eröffnet: Projektkoordination Corinne Rasky (v.l.), Nadine Günther-Merzenich (Diakonische Werk), Bürgermeister Sacha Reichelt, Projektmitarbeiter Günther Schmidt und Vorstandssprecher Malte Duisberg. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress

Doch was ist die GenoEifel überhaupt und was macht sie? „Ursprünglich waren wir als Seniorengenossenschaft konzipiert“, erklärt Malte Duisberg. Es geht um gegenseitige Unterstützung und kleine Hilfen im Alltag: die Fahrt zum Arzt, die Hilfe im Garten, das Erklären des PCs und des Smartphones, die kleinen hausmeisterlichen Hilfen. Schnell war klar: Auch Jüngere sind willkommen und helfen Älteren. „Wir haben junge Mitglieder, die Babysitter-Führerscheine beim DRK gemacht haben und gleichzeitig bieten sich Senioren als Leihomas und Leihopas an“, zählt Duisberg auf. Bürgermeister Reichelt gefällt dieser Ansatz, Jung und Alt zusammenzubringen: „Da kommt zusammen, was schon immer zusammengehört hat.“

Jeden Dienstag von 10 bis 12 Uhr kann man im Büro beim Diakonischen Werk in der Kaplan-Kellermann-Straße 12 nun Günther Schmidt antreffen. Der pensionierte Finanzbeamte, der die GenoEifel schon als Fahrer und Begleitung für Senioren zum Impfzentrum nach Marmagen unterstützt hatte, war durch eine Stellenanzeige auf den Büro-Job aufmerksam geworden.

Euskirchens Bürgermeister Sacha Reichelt (l.) überreicht GenoEifel-Vorstandssprecher Malte Duisberg die Stadtkachel als Willkommensgeschenk in der Kreisstadt. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress

„Ich hatte neben meiner Arbeit Umweltwissenschaften studiert und Umweltbildung für Schülerinnen und Schüler im Kreis angeboten, da waren mir durch die Pandemie aber zuletzt die Hände gebunden“, berichtete er, der auch schon ehrenamtliche Erfahrung beim Euskirchener Turn- und Sportclub sowie das Deutsche Rote Kreuz aufweisen kann. Sein Credo lautet: „Die Beziehung zur Natur und zum Menschen muss stimmen.“ Schmidt bietet aber auch Auswärtstermine an, buchbar per Telefon (02251/705979) und per E-Mail (euskirchen@GenoEifel.de). „Momentan beschränke ich mich selbstverständlich auf Haustürgespräche“, ergänzt er.

Aktuell bietet die GenoEifel auch noch Unterstützung bei den Impfterminen an. „Wir kommen bislang auf etwa 2500 Beratungen und 450 Fahrten zum und Begleitungen im Impfzentrum, das läuft jetzt aber so langsam aus“, so Duisberg. „Es wundert mich nicht, dass diese Hilfe so in Anspruch genommen wird, schließlich haben viele Menschen Hemmnisse, bei einer Behörde anzurufen“, weiß der Euskirchener Stadtverwaltungschef Sacha Reichelt aus eigener Erfahrung.

Der GenoEifel ist besonders wichtig: Sie ist überkonfessionell und überparteilich und will keine Konkurrenz sein – weder von gewerblichen Betrieben noch von anderen Organisationen. „Im Gegenteil: Wir sind froh, wenn sich auch die Player vor Ort zeigen“, sagt Projektkoordinatorin Corinne Rasky. Das sieht auch das Diakonische Werk so. „Die GenoEifel erweitert das Angebot in Euskirchen. Und wir hatten räumliche Ressourcen zur Unterbringung“, erklärte Diakonie-Geschäftsführerin Nadine Günther-Merzenich.

Sacha Reichelt (l.), erster Bürger der Stadt Euskirchen, lauscht den Ausführungen von Geno-Eifel Vorstandssprecher Malte Duisberg. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress

So funktioniert die GenoEifel:

Momentan hat die GenoEifel rund 500 Mitglieder. Diese teilen sich ungefähr in je ein Drittel Helfer, Hilfesuchende und Gönner auf. Um Mitglied bei der GenoEifel oder der GenoZülpicherBörde zu werden, wird einmalig ein Genossenschaftsanteil von 50 Euro fällig (der bei Austritt zurückerstattet wird) sowie ein monatlicher Beitrag von 3,33 Euro.

Hilfesuchende Mitglieder melden ihren Hilfebedarf bei der GenoEifel, ein passender Helfer wird zeitnah vermittelt. Pro Helferstunde gehen neun Euro an die GenoEifel, davon werden sechs Euro als Aufwandsentschädigung an den Helfer weitergegeben. Dieses Geld kann der Helfer ausgezahlt bekommen oder auf einem Stundenkonto ansammeln und es später abrufen, wenn er selbst Hilfe benötigt.

Für Menschen, die Mitglied werden möchten, sich aber den Jahresbeitrag oder den Helferstundenbeitrag nicht leisten können, gibt es einen Hilfsfonds, der von privaten Spendern oder kommunalen Stiftungen, beispielsweise der Mechernich-Stiftung in Mechernich, bestückt wird.

„Alle Mitglieder sind der GenoEifel persönlich bekannt, haben ein erweitertes Führungszeugnis abgelegt und eine Verschwiegenheitserklärung unterzeichnet. Außerdem sind sie über die GenoEifel unfall- und haftpflichtversichert“, erklärt Corinne Rasky. Die GenoEifel sei eine moderne Form des Ehrenamtes: „Jeder kann selbst entscheiden, ob und was er einbringen möchte.“

pp/Agentur ProfiPress