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Entführungsfall geklärt

Kleiner Marokkaner mit anderthalb Jahren verschleppt – In Monschau gestrandet, Verein „Eifel hilft“ fand die Eltern und gewährt Hilfe zur Rückkehr

Monschau/Eifel – Der Verein „Eifel hilft“ um den bekannten Journalisten und Kabarettisten Hubert Franke („Hubert vom Venn“) hat einem spektakulären Entführungsfall zu einem guten Ende verholfen.

Glücklicher Ausgang einer jahrelangen Odyssee: Hermann Mertens, der frühere Vertreter der Monschauer Bürgermeisterin Margareta Ritter und Erster Vorsitzender des Vereins „Eifel hilft e.V.“ (l.) und der vor 25 Jahren als Kleinkind vor dem Haus seiner Eltern entführte Noureddine Eddoumi vor dem marokkanischen Konsulat in Düsseldorf. Foto: Privat/pp/Agentur ProfiPress

Das Opfer, Noureddine Eddoumi, erhielt diese Woche am Düsseldorfer Konsulat seiner marokkanischen Heimat den lang ersehnten Pass – aus aktuellen Corona-Gründen durch das Eingangstor gereicht. Hermann Mertens, der Vorsitzende von „Eifel hilft“, gratulierte.

Noureddine Eddoumi (v.l.) und der Vorstand des Vereins „Eifel hilft“ mit dem bekannten Journalisten und Kabarettisten Hubert Franke („Hubert vom Venn“), Tobias Schmitz und Hermann Mertens. Foto: Privat/pp/Agentur ProfiPress

Der Verein hatte vor Jahresfrist für Schlagzeilen gesorgt, als er den Fall Noureddine Eddoumis klärte und publizierte. „Keiner hatte ihm geglaubt: Der Flüchtlingsjunge aus Marokko – so riefen es ihm spielende Kinder in der Heimat auf der Straße zu – sei nicht das Kind seiner Eltern, sondern vor Jahren entführt worden“, beginnt Hubert Franke seinen Bericht: „Er konnte den Spott nicht mehr ertragen und begab sich auf eine jahrelang Flucht, die schließlich in der Eifel endete. Ausweisen konnte er sich nicht, keiner glaubte ihm.“

Rechtsanwalt dankt Gott

Hermann Mertens, damals Allgemeiner Vertreter der Monschauer Bürgermeisterin Margareta Ritter, heute Pensionär, glaubte dem jungen Mann. Er fand schließlich in Marokko einen Rechtsanwalt, der wochenlag recherchierte und schließlich auf dem Lande die wahren Eltern fand, vor deren Haus der Junge vor über 25 Jahren als anderthalbjähriges Kleinkind entführt worden war.

Der Papierkrieg ist gewonnen: Mit seinem neuen Pass kann Noureddine Eddoumi nun in seine marokkanische Heimat zurück. Foto: Hubert Franke/pp/Agentur ProfiPress

Die Frage nach dem Honorar wies der marokkanische Rechtsanwalt weit von sich: „Sie werden doch nicht ernsthaft glauben, dass ich hierfür ein Honorar annehme. Ich danke Gott, dass ich an diesem Wunder mitwirken durfte.“ Als schließlich die Geburtsurkunde vorlag und weitere Recherchen den Wahrheitsgehalt bestätigten, konnte der marokkanische Pass beantragt werden.

Mit seiner Hilfe will Noureddine Eddoumi nun nach Marokko reisen und – wenn es die gegenwärtige Situation erlaubt – erstmalig seine Eltern nach fast dreißig Jahren besuchen. Vielleicht kehrt er ganz nach Marokko zurück. Der Verein „Eifel Hilft“ will ihn dabei unterstützen.

pp/Agentur ProfiPress