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Eifeler Schulstreit im Krimi verarbeitet

Jaques Berndorf-Förderpreisträger bekanntgegeben: Rosa und Thorsten Wirtz sind das erste Eifeler Krimi-Autorenpaar

 

Freuten sich über ihren unerwarteten Wettbewerbserfolg: Rosa und Thorsten Wirtz. Links daneben die zur Jury gehörende und aus Schleiden-Gemünd stammende Krimiautorin Elke Pistor. Foto: Renate Hotse/pp/Agentur ProfiPress

Nettersheim/Kreis Euskirchen – Rosa und Thorsten Wirtz heißen die Preisträger des erstmals ausgelobten Jaques Berndorf-Förderpreises. Unter insgesamt 44 Einsendungen wählte die Jury ihr Exposé und die ersten 20 Seiten ihres in Nettersheim spielenden Kriminalromans aus. „Die Kunst der letzten Stunde“ wird das Erstlingswerk der beiden Nachwuchsautoren heißen. Präsentiert wird das Buch im Rahmen der vom 6. bis 9. September erstmals stattfindenden Krimitage „Nordeifel – Mordeifel“.

„Das ist großartig: Damit haben wir das erste Krimiautorenpaar in der Region“, freute sich Verleger Ralf Kramp, der neben Iris Poth und Susen Wulf von der Kreisverwaltung Euskirchen, Kulturreferent Klaus Ring und den Autoren Manfred Lang und Andreas Izquierdo zum Organisations- und Beraterteam für der Krimitage gehört. Gesponsert wird die Nachfolgeveranstaltung der überaus erfolgreichen „Criminale“ im Jahr 2010 von der Kreissparkasse Euskirchen und der Regionalgas. An einem der Tage vom 6. bis 9. September wird der Namensgeber des neuen Krimipreises, der Schriftsteller Jaques Berndorf, den Preis persönlich übergeben.

Ins Finale kamen außerdem Ina May und Andrea Tillmanns. Einstimmig sei schließlich die Entscheidung für den Nettersheim-Krimi gefallen, sagte Kulturreferent Klaus Ring bei der Bekanntgabe der Preisträger im Rahmen einer von Landrat Günter Rosenke geführten Pressekonferenz in einer urigen Nettersheimer Blockhütte. „Aber auch die Nominierung ist schon eine Auszeichnung. Jeder hätte Preisträger sein können“, lobte Ring die Qualität der eingereichten Arbeiten. Der Jury gehören neben Ring die Krimiautoren Elke Pistor und Andreas Izquierdo, Kerstin Juchem, Leiterin des Nettersheimer Literaturhauses und Volker M. Neumann, Lektor beim KBV-Verlag, an.

Ursprünglich waren Rosa und Thorsten Wirtz unter dem Pseudonym Solveig und Conrad Feyen ins Rennen gegangen. Für Thorsten Wirtz ist das Schreiben Broterwerb: Der aus Mechernich-Vussem stammende 40-jährige arbeitet seit 1997 als Redakteur beim „Wochenspiegel“ in der Vulkaneifel, davor war er als Journalist für die „Kölnische Rundschau“ tätig. Für den Krimiwettbewerb hat er sich erstmals ans fiktive Schreiben herangewagt. Seine drei Jahre jüngere Co-Autorin und Ehefrau Rosa ist in Euskirchen geboren. Neben zahlreichen Jobs, unter anderem im Sozialdienst und im Bioladen, sowie einer Ausbildung zur Heilpraktikerin hat sie ihre Berufung im Buchhandel gefunden. Nicht nur berufsbedingt ist sie eine Vielleserin und kommt im Jahr auf mindestens 50 Romane. Das Paar lebt in Nettersheim und hat einen Sohn. Dass sie einmal gemeinsam einen Roman schreiben würden, sei nicht geplant gewesen, versicherten beide. „Das war eine ganz spontane Idee nach der Zeitungslektüre am Sonntagmorgen“, so Thorsten Wirtz.

Die Protagonisten im Buch sind das Alter Ego zu ihren Erschaffern: das Ehepaar Markus und Malu Poschen, ein ebenfalls in Nettersheim lebendes Schriftstellerpaar, das unfreiwillig in die Ermittlungen zu einem Mordfall gerät. In ihrem Buch, das sie im „Ping-Pong-Verfahren“ schreiben,  mischen Rosa und Thorsten Wirtz Realität und Erfundenes. „Der Eifeler Schulstreit kommt auch vor“, verrieten sie in der Pressekonferenz. Blutiges Gemetzel dagegen liegt den beiden nicht: „Im Gegenteil, den Gewaltanteil haben wir bewusst niedrig gehalten.“

Dass der für den Jaques Berndorf-Förderpreis ausgewählte Krimi in seiner Gemeinde spielt, freut natürlich Nettersheims Bürgermeister Wilfried Pracht. „Mit dem Thema Literatur sind wir im Kreis Euskirchen richtig unterwegs. Immer mehr Menschen lesen. Das war im ländlichen Raum nicht immer so“, sagte er. Für die Jury ende mit der Bekanntgabe der Preisträger „eine spannende Zeit“, so Kramp. Rosa und Thorsten Wirtz hingegen haben arbeitsreiche Monate vor sich, denn ihr erstes Buch, das in Ralf Kramps KBV-Verlag erscheinen wird,  muss pünktlich zu den Nordeifeler Krimitagen Anfang September fertig werden. „Ein ambitionierter Kurzstreckenlauf“, konstatierte Kramp. Er überbrachte auch die Glückwünsche von Jaques Berndorf alias Michael Preute, der nicht persönlich an der Bekanntgabe teilnehmen konnte. Er wünsche dem Autorenehepaar „von Herzen alles Gute und hohe Auflagen“, ließ er ausrichten, wissend, welche Anstrengung nötig sei, um ein gutes Buch zu machen: „Schreiben ist harte Arbeit.“

pp/Agentur ProfiPress