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AllgemeinRotes Kreuz im Kreis EuskirchenStadt Mechernich

Zweimal pro Woche Gesundheitstraining

Rotes Kreuz unterzieht seine 50 Rettungsdienstmitarbeiter einem professionellen arbeitsergonomischen Vorsorgeprogramm – „Arbeitnehmerfreundlicher zukunftsfähiger Arbeitgeber“

Mechernich/Kreis Euskirchen – Das Rote Kreuz im Kreis Euskirchen lässt sein Rettungsdienstpersonal arbeitsmedizinisch und ergonomisch schulen und trainieren. Dazu haben Geschäftsführer Rolf Klöcker und Rettungsdienstleiter Daniel Pöthmann mit der Firma For Life und deren aus Kuchenheim stammendem Manager Michael Gissinger professionelle Hilfe geholt.

Die drei stellten jetzt im Rotkreuzzentrum Kreis Euskirchen/Eifel ihr Ausbildungs- und Trainingsprogramm vor, das ganz speziell auf die 50 Rettungsdienstmitarbeiter des Roten Kreuzes zugeschnitten ist. Michael Gissinger: „Die Einsatzsituationen sind fast nie Standard. Da ist jemand unter der Dusche zusammengebrochen oder liegt neben der Toilette, Auffinde-Situationen nach Verkehrsunfällen sind jedes Mal neu und jedes Mal anders…“

Rettungsdienstleiter Daniel Pöthmann (v.l.), Ergonomie-Experte Michael Gissinger und DRK-Kreisgeschäftsführer Rolf Klöcker, der auch Vorsitzender des Rotkreuz-Ortsvereins Mechernich ist, bei der Übergabe einer Auszeichnung als „Premiumpartner“ des Unternehmens „For Life“ für Arbeitsgesundheit. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Da hat man sich schnell „verhoben“ und einen schwer therapierbaren Knacks an der Wirbelsäule geholt. Deshalb gibt es eine spezielle „Rückenschule“ für „Sanis“, sie nennt sich heute neuenglisch „Ergonomical Training“. Michael Gissinger: „Unsere Ausbildung und Training beginnen mit einer ganz speziellen Diagnose jedes einzelnen Rettungsdienstmitarbeiters.“

Zwölf Übungen, 17 Sensoren

In zwölf Übungen finden die Mitarbeiter von „For Life“ heraus, wie der einzelne Retter „tickt“ und sich je nach Situation und Lage hält und bewegt. Dazu wird er mit 17 Sensoren „verkabelt“ und mit Computerhilfe in allen Bewegungsabläufen durchgecheckt.

Aus den Messwerten leiten die Experten bestimmte Haltungs- und Verhaltensmuster ab. Die gilt es dann, zu analysieren, Fehlhaltungen zu korrigieren und das Gelernte ständig zu trainieren, um ungesunde Verrenkungen zu vermeiden und gesundheitlich stabil durchs körperlich und psychisch anstrengende Berufsleben zu kommen. Michael Gissinger: „Erst gilt es einmal, Bewusstsein zu schaffen – und dann zu trainieren.“

Jede Auffinde-Situation von Rettungsbedürftigen ist anders, die „Arbeitshaltung“ der Sanitäter folglich oft unergonomisch. Vor diesem Hintergrund setzt das Diagnose- und Therapierproramm des Kirchheimers Michael Gissinger an. Foto: Daniel Pöthmann/DRK/pp/Agentur ProfiPress

Im Idealfall zweimal pro Woche eine Stunde lang, so der Kuchenheimer. Die Rettungsdienstmitarbeiter des Roten Kreuzes müssen dafür die Rettungswachen Rescheid, Tondorf und Zülpich nicht verlassen – trainiert wird vor Ort im Zirkel in der Fahrzeughalle.

„For Life“ wurde vor 25 Jahren von dem Diplom-Sportwissenschaftler Uwe Nöcker gegründet. Michael Gissinger, selbst gelernter Rettungsdienstexperte und Werksfeuerwehrmann, stieß nach einem anschließenden Studium 2016 zur Firma „For Life“. Er hat das Rettungsdienstmodul für das Gesundheitsberatungsunternehmen aufgebaut.

Programm für Kindergärtnerinnen?

„For Life“ bildet nicht nur die Rettungsdienstmitarbeiter des Roten Kreuzes aus, sondern auch anderer Dienste wie des Kreises. Dazu stellte das Rotkreuzzentrum Euskirchen/Eifel Räumlichkeiten zur Verfügung. Als Dank für die sehr gute Zusammenarbeit händigte Michael Gissinger am Mittwoch Rotkreuz-Kreisgeschäftsführer Rolf Klöcker und Rettungsdienstleiter Daniel Pöthmann ein Zertifikat als „Premiumpartner“ aus.

„Das ist wichtig fürs Image als arbeitnehmerfreundlicher Arbeitgeber“, so Gissinger – und natürlich auch fürs Marketing seiner Firma. Rolf Klöcker sagte der Nachrichtenagentur „ProfiPress“, das Rote Kreuz arbeite gerade an seiner erneuten Zertifizierung als zukunftsfähiges mitarbeiterfreundliches Unternehmen laut INQA-Audit (= Initiative Neue Qualität für Arbeit) des Bundesarbeitsministeriums. Auch dafür sei die Gesundheitsprävention der Mitarbeiter wichtig.

Er könne sich vorstellen, dass demnächst auch das Kindergartenpersonal in den vielen Rotkreuz-Kitas im Kreis geschult und trainiert werde, so Klöcker: „Sie allerdings wieder auf andere, ganz spezielle und individuelle Weise!“

pp/Agentur ProfiPress