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Wandern liegt voll im Trend

Römerkanalwanderweg erfreut sich enormer Beliebtheit – Gerät zählte die vorbeikommenden Wanderer

Neben dem „Eifelsteig" gehört der Römerkanal-Wanderweg zu den touristischen Premium-Produkten in der Region. Foto: NeT/pp/Agentur ProfiPress

Nettersheim – Wandern hat in den letzten Jahren einen positiven Imagewandel erfahren und liegt voll im Trend, wie in regelmäßigen Abständen von renommierten Institutionen bestätigt wird. Gleiches können auch die Mitarbeiter in den Tourist-Informationen der Region unterschreiben. Neben dem Naturerleben zählen auch das gesteigerte Gesundheitsbewusstsein und das Bedürfnis, Abstand vom Alltag zu bekommen zu den Gründen.

Auch der erstmalig 1988 ausgewiesene Fernwanderweg entlang der römischen Eifelwasserleitung von Nettersheim nach Köln, der nach einer grundlegenden Modernisierung im vergangenen Jahr mit einem großen Wanderfest an der Hardtburg bei Euskirchen-Stotzheim neueröffnet wurde, erfreut sich seitdem enormer Beliebtheit, berichtete Iris Poth, Geschäftsführerin der Nordeifel Tourismus GmbH. Dank einer kürzlich vom Naturpark Nordeifel installierten, automatischen Besucherzählanlage, können neben der „gefühlten Wahrnehmung“ hier nun auch verlässliche Werte über die Wanderinfrastruktur ermittelt werden, referierte Jan Lembach, Geschäftsführer des Naturparks Nordeifel anschließend. Von Ende Mai bis Anfang Oktober diesen Jahres zählte das Gerät unbemerkt jeden vorbeikommenden Wanderer und die Wanderrichtung.

Die ermittelten Zahlen sind beachtlich. Im Erhebungszeitraum war diese Anlage in Kall (bei Sötenich) im Einsatz und hat in dieser Zeit insgesamt 12.213 Wanderer gezählt – rund 93 Wanderer pro Tag. Auch interessant ist, dass etwa 83 Prozent der Wanderer tatsächlich die empfohlene Wanderrichtung von Nettersheim nach Köln gelaufen sind. Gemäß dem Gutachten des Deutschen Wirtschaftswissenschaftlichen Instituts für Fremdenverkehr (DWIF) „Wirtschaftsfaktor Tourismus in der Nordeifel“ ergibt sich hinsichtlich der Gästestruktur ein Verhältnis zwischen Übernachtungs- und Tagesgästen von 1:7.

Legt man diesem Verhältnis die Berechnungen des Deutschen Wanderverbandes aus einer in 2012 veröffentlichten Studie über die durchschnittlichen Ausgaben von Übernachtungs- und Tagesgästen in Höhe von 57 Euro respektive 16 Euro zugrunde, ergibt sich für den Zeitraum von etwas mehr als vier Monaten durch den Römerkanal-Wanderweg – neben dem „Eifelsteig“ sicherlich die prominenteste Wanderstrecke in der Region – eine Wertschöpfung in Höhe von 266.941 Euro allein für diesen Abschnitt. Ein weiterer Trend: Die Anzahl der Wanderer unter der Woche wird größer, stärkster Tag ist hier der Dienstag.

„Damit engagierte Leistungsträger vom Römerkanal-Wanderweg profitieren können, haben sich 17 Gastronomie- und Übernachtungsbetriebe sowie die Touristischen Arbeitsgemeinschaften zu einer Angebotsgruppe, einem so genannten Routenteam, zusammengeschlossen“, legte Patrick Schmidder, stellvertretender Geschäftsführer der Nordeifel Tourismus GmbH, der das Routenteam leitet, dar. So konnten zum einen Leistungen und Produkte, wie ein einfaches Übernachtungsangebot sowie das beliebte „Wandern ohne Gepäck“, aber auch außergewöhnliche kulinarische Tagesarrangements wie „WanderGenuss auf dem Römerkanal-Wanderweg“ entwickelt werden.

Die Vermarktung erfolgt hauptsächlich über die offizielle Homepage www.roemerkanal-wanderweg.de. Dort werden auch alle sieben Etappen ausführlich mit den notwendigen Wanderinformationen sowie einem Online-Wandertourenplaner mit GPS-App vorgestellt. Im ersten Jahr haben insgesamt fast 17.000 Interessierte die Homepage besucht. Bei einem durchschnittlich vierminütigen Besuch wurden insgesamt über 83.000 Seitenaufrufe gezählt. Als kostenloses Printprodukt informiert zudem ein 20-seitiger Pocketguide „Römerkanal-Wanderweg“, der im ersten Jahr über 50.000 Mal verteilt worden ist. Zwischenzeitlich wurde ein Nachdruck notwendig – ein weiteres Indiz für die hervorragende Akzeptanz des Römerkanal-Wanderwegs 2.0.

Wertvolle, auch historische Hintergrundinformationen, machen den archäologischen Wanderführer des Eifelvereins „Die lange Leitung der Römer“ zu einem nützlichen Begleiter bei einer Wanderung. Er ist zum Preis von 14,95 Euro bei der Nordeifel Tourismus GmbH und im Buchhandel erhältlich. Als Botschafter des Wanderwegs wurden 32 Wanderführer ausgebildet, die geführte Wanderungen für verschiedene Zielgruppen auf dem Römerkanal-Wanderweg anbieten.

Voraussetzung für die Modernisierung, an der auch der der „Vater“ des Römerkanal-Wanderweges, Professor Klaus Grewe beteiligt war, war die erfolgreiche Akquisition von Fördermitteln in Höhe von rund 200.000 Euro vom Umweltministerium des Landes NRW, von der Nordrhein-Westfalen-Stiftung Naturschutz Heimat- und Kulturpflege und von den zwölf angrenzenden Städten und Gemeinden durch die beiden Naturparke Nordeifel und Rheinland. Mit den Fördermitteln konnte der Wanderweg beschildert, markiert und mit über 50 Informationstafeln ausgestattet, zudem die Homepage sowie der Pocketguide finanziert werden. Die öffentlichen Mittel werden auch weiterhin entscheidend für die Finanzierung des wandertouristischen Rückgrats bleiben. Der Naturpark Nordeifel stellt beispielsweise 80.000 € pro Jahr aus Mitteln des Landesumweltministeriums zur Verfügung, der Kreis Euskirchen und die Städte und Gemeinden leisten ebenfalls finanzielle Beiträge, und die Nordeifel Tourismus GmbH setzt durch die Vermarktung und Produktentwicklung die Infrastruktur schließlich in Wert.

Speziell für den Römerkanal-Wanderweg finanzieren die zwölf  Anrainerkommunen den Erhalt. Ein Wegemanager des Eifelvereins sorgt für die Pflege und Unterhaltung des Weges. Zusätzlich haben alle Kommunen am Wegverlauf die sogenannte „Römerkanal-Charta“ unterzeichnet und damit die dauerhafte Pflege und Unterhaltung der römischen Wasserleitung zugesichert.

„Zurückblickend auf das erste Jahr sind wir sicher, dass neben der besonderen Vermarktung das hautnah erlebbare Thema inmitten einmaliger Natur und die direkte Verbindung in den wichtigen Quellmarkt Köln die entscheidenden Erfolgsfaktoren sind“, fasste Iris Poth das erste Jahr des Römerkanal-Wanderwegs 2.0 zusammen. Nebenbei spielen sicherlich die guten Anreise- und Abreisemöglichkeiten infolge der parallel verlaufenden SPNV-Verbindungen (Deutsche Bahn- und KVB-Linien) ebenfalls eine Rolle. Um dem Trend zum Qualitätswandern noch besser gerecht zu werden, wollen die Verantwortlichen künftig Kapazitäten effizienter bündeln und auch die Erfordernisse des demographischen Wandels enger ins Visier nehmen,  beispielsweise kürzere Etappen anbieten. Ferner sollen weitere gastronomische Ziel-Betriebe für das Routenteam gewonnen werden, die das „Premium-Produkt Römerkanal-Wanderweg“ stärken.

pp/Agentur ProfiPress