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Vor der eigenen Haustüre kehren!

Ortsbürgermeister und Ordnungsamts-Chefin weisen auf Kehrpflicht hin, die regelt, dass samstags der Besen zu schwingen ist – Rinne und Bürgersteige sind sauber zu halten – Unrat und Kehrricht sofort zu beseitigen – Satzung und Liste der befreiten Straßenzüge sind unter www.mechernich.de abrufbar

Mechernich – „Es trägt nicht zum Ortsbild bei“, stellt Schützendorfs Ortsbürgermeister Guido Lange unumwunden fest. Und meint damit, die mit Laub, Staub oder Dreck beladenen Gossen und angrenzenden Bürgersteige – nicht nur in seinem Dorf.

In der jüngsten Online-Konferenz der Ortsbürgermeister klagten die Vertreter ihr Leid, dass Bürger immer häufiger ihre Kehrpflicht nicht immer ernst nehmen würden. Früher sei es gute Sitte samstags die Straße vor der eigenen Haustüre zu kehren, heute müsse man immer häufiger an diese Pflicht erinnern und diskutieren.

Aber die Straßenreinigungssatzung der Stadt Mechernich – auch abrufbar unter www.mechernich.de – ist eindeutig. Unter Paragraph3 regelt sie klar „Art und Umfang“ der Reinigungspflicht. „Da ist genau beschrieben, was man machen muss“, betont auch Ordnungsamts-Chefin Silvia Jambor.

Regelmäßig

Speziell Fahrbahn und Gehweg sind demnach an Samstagen und an Tagen vor Feiertagen zu säubern. Dabei wird jahreszeitlich unterschieden: vom 1. April bis 30. September bis spätestens 19 Uhr, vom 1. Oktober bis 31. März bis spätestens 17 Uhr. Kehrricht und Unrat sind sofort zu entfernen und dürfen nicht vor Nachbargrundstücken, Kanälen oder Hydranten zurückgelassen werden.

„Wir legen sicher niemanden auf den Samstag fest, aber es muss wöchentlich und damit regelmäßig gemacht werden“, so Jambor weiter. Wenn nicht, kann die Stadt auch Bußgelder verhängen. Zuvorderst sind die Eigentümer des Hauses verantwortlich, gegebenenfalls geben sie diese Pflicht aber weiter an die Mieter.

Wenn jeder vor seiner eigenen Haustür kehrt, ist viel gewonnen, sagt auch Harzheims Ortsbürgermeisterin Petra Schneider. Foto: Kirsten Röder/pp/Agentur ProfiPress

„Manche Bürger nehmen die Kehrpflicht trotz Ansprache aber einfach nicht wahr“, so Lange: „Auch ist es besonders ärgerlich für die Anwohner, die der Kehrpflicht nachkommen und dann die Verschmutzungen derjenigen abbekommen, die nicht kehren.“

Welche Anlieger welcher Straßenzüge zu kehren haben, ist in einer Liste festgehalten – straßengenau. Sie ist der Satzung angehangen. „Es gibt letztlich nur wenige Ausnahmen. Wenn überhaupt, sind das Ortsdurchfahrten an Bundes- und Kreisstraßen.“ Zu den Ausnahmen gehören die Roggendorfer Landstraße, auch in Weißenbrunnen, sowie die Wallenthaler Straße in Denrath, außerdem die Friedrich-Wilhelm-Straße und im weiteren Verlauf die Heerstraße und Rathergasse in der Kernstadt. Dort übernimmt die Stadt bzw. der städtische Bauhof die Pflicht.

Straße, Bürgersteig & Rinnstein

„Überall anders muss der Anlieger reinigen“, betont Jambor. „Bis zur Straßenmitte mitsamt Bürgersteig und Rinnstein. Und Unkraut muss auch entfernt werden.“ Ortsbürgermeisterin von Harzheim, Petra Schneider, appelliert: „Es wäre schön, wenn sich einfach jeder im Ort daranhält.“ Bei Regen verstopften sonst schneller die Kanaleinläufe. Außerdem sei es solidarisch. Blätter, Dreck, Unrat verteilten sich schnell im Dorf.

„Ich stelle auch fest, dass sich neue Mitbürger dieser Pflicht überhaupt nicht bewusst sind“, fügt Björn Wassong, Ortsbürgermeister von Weyer hinzu. In Städten übernehme die Pflicht nämlich regelmäßig eine Kehrmaschine. Und auch ein Irrglaube geistere häufig als Gerücht durch die Gassen, nämlich, dass man Straßenreinigungsgebühren bezahle und deshalb nicht den Besen schwingen müsste.

Damit räumt Silvia Jambor auf: „Der Posten ‚Winterdienst und Straßenreinigungsgebühren‘ auf der Abrechnung beinhaltet, wo selber gekehrt werden muss, nur die Gebühren für den Winterdienst und nur dieser wird auch berechnet.“

Um „seine“ Bürger für ein sauberes Weyer zu gewinnen hat Björn Wassong sogar einen Flyer entwickelt und verteilt. „Wir machen Weyer (noch) schöner…“. Darin informiert er über das ehrenamtliche Engagement seiner Dorfverschönerungstruppe und appelliert: „Wenn jeder die Straße und den Gehweg vor seiner eigenen Haustür kehrt, leistet jeder einen kleinen Beitrag zum großen Ganzen!“

pp/Agentur ProfiPress