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Von der Haustür bis zum Impfen

Generationengenossenschaft GenoEifel begleitet Senioren bei der Fahrt zum Impfzentrum und unterstützt bei der Terminfindung – Fast 300 Vermittlungen und 1200 Telefonate – Mitarbeiterzahl musste aufgestockt werden

Kreis Euskirchen – Ein Ehepaar aus Flamersheim ruft in Kall an, damit ein Mann aus Obergartzem mit dem Paar nach Marmagen und zurück fährt – und das gleich zweimal. Klingt kompliziert? Ist es aber nicht – dank der Generationengenossenschaft GenoEifel.

Denn normalerweise wäre die Fahrt zum Impfzentrum in Marmagen für Hansjürgen und Ruth Schmidt, er 80, sie 77 Jahre alt, beinahe ein Ding der Unmöglichkeit gewesen, hätten sie auf öffentliche Verkehrsmittel gesetzt. Doch die beiden lasen in der Zeitung vom kostenlosen Hol- und Bringdienst der GenoEifel für Senioren, die zum Impfzentrum müssen, und riefen im Büro in Kall an.

Zufriedene Gesichter nach der Impfung: Hansjürgen und Ruth Schmidt (sitzend) sowie (v.l.) Udo Crespin, Leiter des Impfzentrums-Führungsstabes, Corinne Rasky und Malte Duisberg, Koordinatorin und Vorstandssprecher der GenoEifel, sowie Wilhelm Schulze, der Fahrer der Schmidts. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress

Die GenoEifel vermittelte ihnen Wilhelm Schulze aus Obergartzem, der in der Genossenschaft als Helfer registriert ist. „Das lief wunderbar. Die GenoEifel ist nur weiterzuempfehlen“, findet Ruth Schmidt, die ihren Mann zum Impftermin begleitet. Die ganze Zeit in der Nähe der beiden ist Wilhelm Schulze. Denn es geht der GenoEifel nicht nur um einen reinen Fahrdienst von Menschen über 80 und demnächst auch über 75 Jahren, sondern auch um deren Begleitung, falls organisatorische Fragen auftauchen. Ein Rundum-Sorglos-Paket eben.

„Da müssen wir helfen“

Kurz bevor die Anmeldung zum Impfen Ende Januar startete, reifte auch bei der GenoEifel die Gewissheit: „Da müssen wir helfen.“ Der Meinung war auch Manfred Poth. Der ist nicht nur allgemeiner Vertreter von Landrat Markus Ramers im Kreishaus, sondern auch Aufsichtsratsmitglied der GenoEifel. „Manfred Poth gab schließlich die Initialzündung“, berichtet GenoEifel-Koordinatorin Corinne Rasky.

Und wie die Genossenschaft half: In nur anderthalb Monaten hat sie fast 300 Impfunterstützungen vermittelt. Rund 1200 Beratungen haben die Bürokräfte für die bisherige Zielgruppe der über 80-Jährigen getätigt und werden das auch bei der nächsten Impfgruppe fortsetzen. Das Team wurde durch diesen Andrang auf mittlerweile fünf Personen aufgestockt. „Aber auch bei der Vereinbarung von Impfterminen bei der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Nordrhein ist die GenoEifel behilflich, denn nicht jeder Senior hat Zugang zum Internet. Auch die gerade zu Beginn überlasteten Telefonleitungen bei der KV stellten für viele Menschen eine große Herausforderung dar. Ohne die GenoEifel wären diese Personen aufgeschmissen gewesen.

Wilhelm Schulze aus Obergartzem hat im Rahmen der GenoEifel-Impfhilfe die Eheleute Hansjürgen und Ruth Schmidt von Flamersheim nach Marmagen gebracht und begleitet die beiden während der Impfung. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress

Den Impftermin haben die Schmidts aus Flamersheim selbst vereinbart. „Beim vierten Versuch sind wir durchgekommen“, berichtet Hansjürgen Schmidt. Nur mit der Fahrt nach Marmagen tat sich der ehemalige Soldat schwer. Also wurde ihm Wilhelm Schulze vermittelt.

„Als wir wussten, dass wir helfen werden, haben wir im ersten Schritt  die Bereitschaft unserer Mitglieder erfragt“, berichtet Corinne Rasky. Die Rückmeldung war überwältigend. Insgesamt 100 Genossenschaftsmitglieder und weitere Ehrenamtliche aus der Region sagten ihre Unterstützung zu, sei es für Fahrten zum Impfzentrum inklusive Begleitung oder als Helfer bei der Terminfindung. Einer der Fahrer war Wilhelm Schulze. „Ich bin bei der GenoEifel als Helfer für Fahr- und Bringdienste registriert“, erzählt er.

„Für die Gesellschaft eine Riesenhilfe“

Im Impfzentrum erlebte das Trio dann durchweg eine entspannte und freundliche Atmosphäre. Ein Lob, das Udo Crespin, Leiter des Führungsstabes im Impfzentrum, und sein Team gerne hören – und erwidern. „Die GenoEifel ist für die ältere Gesellschaft eine Riesenhilfe. Die Menschen kommen hier entspannt an und haben jemanden an ihrer Seite.“ Crespin weiß, dass es besonders für Senioren nicht so einfach ist, nach Marmagen zu gelangen. Dank der GenoEifel wird aber unkompliziert und einfach geholfen. Damit ist die Hilfe-Helfer-Vereinigung zu einem wichtigen Bestandteil der Impfaktion geworden und einer der Gründe, warum das Impfen im Kreis Euskirchen so gut funktioniert.

Für Malte Duisberg, Vorstandssprecher der Genossenschaft, passt das ins Bild. Für ihn ist das Impfen ein Gemeinschaftsprojekt, und das nicht nur im Impfzentrum, wo viele Organisationen Hand in Hand arbeiten. „Viele Menschen wollen etwas tun“, sagt er. Die GenoEifel mit ihren mittlerweile fünf Mitarbeiterinnen hat sich seit ihrer Gründung eine so gute Helfer-Datenbank aufgebaut, das nun auch andere Organisationen aus dem gesamten Kreisgebiet an die Genossenschaft verweisen oder mir ihr zusammenarbeiten, etwa der Verein „feder e.V.“ aus Euskirchen, die Weilerswister Coronahilfe, oder Ortsvorsteher und Ortsbürgermeister in den einzelnen Städten und Gemeinden.

Von der Ärztlichen Leiterin Dr. Ulrike Zunker höchstpersönlich erhielt Hansjürgen Schmidt seine zweite BioNtech-Impfung und ist nun durchgeimpft. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress

Sie alle wissen, dass die GenoEifel kompetent, verbindlich und vor allen Dingen auch unkompliziert hilft „Die Geno ist so zur Schaltzentrale für andere Gruppierungen geworden“, freut sich Malte Duisberg. Durch die Corona-Pandemie ist aus der Genossenschaft, die sonst Hilfen für die kleinen Dinge des Alltags anbietet, eine kreisweite Institution für die Vermittlung von Ehrenamtlern geworden.

Wichtig zu wissen: Bei der Impfhilfe unterstützt die GenoEifel auch die Menschen, die nicht Mitglied der Genossenschaft sind – im Gegensatz zu den sonstigen Angeboten. Dadurch kommen viele dann erstmals in Kontakt mit der Hilfe-Helfer-Genossenschaft – so wie die Schmidts. „Wir waren ganz erstaunt, was die GenoEifel alles anbietet – und zwar nicht nur für Senioren“, sagt Hansjürgen Schmidt.

Innerhalb des Impfzentrums helfen die verschiedensten Organisationen den Impflingen. Hier weist ein Bundeswehrsoldat den Schmidts den Weg. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress

Nach dem zweiten Piks ist der 80-Jährige nun durchgeimpft. Impfreaktionen mit dem BioNtech-Impfstoff hat er keine verspürt. „Der Arm hat ein wenig wehgetan, sonst nichts, ich fühlte und fühle mich gut“, sagt er. Und um die Heimreise müssen er und seine Frau sich keine Sorgen machen. Denn Wilhelm Schulze bringt die beiden bis vor die Haustür. Der GenoEifel sei Dank.

Info:

Menschen über 75 Jahre, die im Kreis Euskirchen leben und keine Möglichkeit haben, das Impfzentrum mit Familie, Bekannten oder den öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen, sowie Personen dieser Altersgruppe, die Unterstützung bei der Vereinbarung ihres Impftermins bei der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein benötigen, dürfen sich unter 02441/888-61 oder per E-Mail an info@genoeifel.de an die GenoEifel wenden. Erreichbar sind die Mitarbeiterinnen montags bis freitags von 9 bis 13 Uhr. Die Hilfe ist kostenlos.

pp/Agentur ProfiPress