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Viel Arbeit mit der Doppelwahl

Kall wählt am 24. September einen neuen Bundestag und einen neuen Bürgermeister – Vorbereitungen laufen seit einem halben Jahr – 130 Wahlhelfer in insgesamt 19 Wahllokalen und zwei Briefwahlvorständen

Kall – Zum Wahllokal gehen, Kreuzchen auf Stimmzettel machen, die Stimmzettel in die richtige Urne werfen und auf das Wahlergebnis warten: Der Aufwand für den Wähler ist im Allgemeinen sehr gering. Anders sieht es für die Menschen aus, die hinter den Kulissen tätig sind – von den Mitarbeitern in den Wahlbüros der Verwaltungen bis hin zu den Wahlhelfern.

In Kall wird am Sonntag, 24. September, nicht nur ein neuer Bundestag gewählt. Für die Bürger der Gemeinde deutlich wichtiger ist die Bürgermeisterwahl. Der Wahlausschuss der Gemeinde hat jüngst die beiden Kandidaten, den Diplom-Kaufmann Hermann-Josef Esser (CDU) aus Kall und den Geschäftsführer Rolf Schneider (FDP) aus Golbach, für die Wahl zugelassen.

Irene Emons, Michaela Kratz und der Auszubildende Nicolas Pütz sind von Verwaltungsseite für die Doppelwahl verantwortlich. Die Vorbereitungen haben schon vor sechs Monaten begonnen. Der Wahlausschuss musste gebildet, die Wahlbezirke festgelegt werden, außerdem durften Bürgermeisterkandidaten ihren Hut in den Ring werfen. Auch die Stimmzettel müssen entworfen werden – wie man nach den Wahlpannen aus Köln weiß, gibt es beim „Design“ bestimmte Vorgaben.

Bei ihnen sind die Kaller Wähler in besten Händen: Michaela Kratz (v.r.), Irene Emons und Azubi Nicolas Pütz. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress

Weil es für Bundestags- und Bürgermeisterwahl unterschiedliche Voraussetzungen gibt, mussten gleich zwei Wählerverzeichnisse erstellt werden. Denn den Bürgermeister dürfen auch schon 16- und 17-Jährige Kaller sowie Unionsbürger wählen. Für die Bundestagswahl gilt nach wie vor die Volljährigkeit und deutsche Staatsbürgerschaft als Voraussetzung. Außerdem haben beide Wahlen unterschiedliche Stichtage für die Erstellung der Wählerverzeichnisse. Bei der Bürgermeisterwahl ist es der 35. Tag (20. August), bei der Bundestagswahl ist es der 42. Tag vor der Wahl (13. August). Das ist wichtig bei Geburtstagen und Ummeldungen. „Aus diesem Grund müssen wir alles die Wählerverzeichnisse doppelt pflegen“, berichtet Irene Emons.

Um es den Bürgern bei der Wahl möglichst einfach zu machen, unterscheiden sich sowohl die beiden Wahlurnen als auch die beiden Stimmzettel farblich voneinander.

Bis zur Wahl hat das Wahlteam auch mit den Briefwählern viel zu tun. Ab sofort ist das Wahlbüro geöffnet, Irene Emons und Michaela Kratz sind dann innerhalb der Öffnungszeiten (montags bis freitags jeweils von 8 bis 12.30 Uhr und zusätzlich donnerstags von 14 bis 18 Uhr) für alle Fragen zur Wahl und für die Ausstellung von Briefwahlunterlagen erreichbar. „Da kommt man in der Regel erst nachmittags dazu, die eingegangenen Anträge abzuarbeiten“, weiß Emons aus Erfahrung. Die Briefwahlunterlagen können auch online unter www.kall.de beantragt werden. Bis Freitag, 22. September, 18 Uhr, ist eine Antragstellung möglich.

Arbeit auch am Wochenende

Auch am Wahlsamstag sind Irene Emons und Michaela Kratz noch im Einsatz, denn das Wahlbüro ist von 8 bis 12 Uhr geöffnet. In Krankheitsfällen können an diesem Tag auch noch Briefwahlunterlagen ausgestellt werden. Außerdem werden die Wählerverzeichnisse abgeschlossen und Kisten mit allen Unterlagen für die Wahlvorstände gepackt, die Wolfgang Kruff dann an die Wahlvorsteher liefert.

Bis zum Wahlsonntag um 15 Uhr bleiben die Briefwahlurnen, die sich im Rathaus befinden, verschlossen. Zwischen 15 und 18 Uhr findet eine erste Vorprüfung durch die beiden Briefwahlvorstände statt, etwa ob die Wahlscheine unterschrieben und gültig sind. Geöffnet und ausgezählt werden die Umschläge mit dem Stimmzettel natürlich erst nach Schließung der Wahllokale um 18 Uhr.

Dann zählen auch die 114 freiwilligen Wahlhelfer in den 19 Wahllokalen die Stimmen aus den aufgestellten Urnen aus. Sobald ein Ergebnis feststeht, erfolgt die Meldung ans Rathaus. Vier Mitarbeiter werden dort die sogenannte Schnellmeldung entgegennehmen und online an die Kommunale Datenverarbeitungszentrale Rhein-Erft-Rur in Frechen übermitteln. Auf diese Daten greifen der Kreis und die Kommunen schon seit vielen Jahren bei Wahlen zurück, um sie etwa in den Ratssälen oder den Internetseiten abzubilden.

Zunächst müssen übrigens die Stimmen zur Bundestagswahl in den Wahllokalen ausgezählt werden, erst danach die Stimmzettel der Bürgermeisterwahl. „Wir gehen daher davon aus, dass der neue Bürgermeister nicht vor 20 Uhr feststehen wird“, erklärt Michael Heller, der nach dem Ausscheiden von Bürgermeister Herbert Radermacher als dessen Vertreter derzeit erster Mann im Kaller Rathaus und für die Bürgermeisterwahl der Wahlleiter ist.

Doch auch nach der Wahl ist die Arbeit noch nicht abgeschlossen. Die Ergebnisse und Stimmzettel beider Wahlen in den einzelnen Wahllokalen werden in versiegelten Umschlägen ins Kaller Rathaus gebracht. Auch wird je Wahl eine Niederschrift gefertigt. Die Niederschriften für die Bundestagswahl werden übrigens am Montag nach der Wahl ins Kreishaus gebracht.

Am Dienstag nach der Wahl tagt der Gemeindewahlausschuss, um das amtliche Bürgermeisterwahlergebnis zu bestätigen. Erst dann haben Hermann-Josef Esser und Rolf Schneider endgültige Gewissheit, wer von ihnen Bürgermeister ist. Bis zu diesem Zeitpunkt gilt das Ergebnis als vorläufig. Das Kreis-Ergebnis der Bundestagswahl wird im Kreiswahlausschuss am 28.09. bestätigt.

pp/Agentur ProfiPress