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Und noch`n tolles Fest in der Altstadt . . .

„Optimisten“ werden die guten Geister, die sie riefen, scheinbar nicht mehr los: Viele hundert Menschen kamen am Wochenende zum stimmungsvollen „Geisterstadtfest“ nach Bad Münstereifel – De Jeisterzoch kütt: „Kamelle!“ – Das neue Schlossgespenst heißt „Teltuo“

„De Jeistezoch kütt“, und alles ist auf den Beinen. Die „Optimisten“ trafen mit ihren bisherigen Events, dem Flaggenfest im August und jetzt mit dem „Geisterstadtfest“, voll und ganz den Geschmack ihrer Stadt- und Zeitgenossen. Foto: Claudia Hoffmann/pp/Agentur ProfiPress

Bad Münstereifel – Bereits zum zweiten Mal haben jetzt die „Optimisten“, eine beständig wachsende Crew engagierter Bad Münstereifeler Bürger und Geschäftsleute, unter Beweis gestellt, dass Bad Münstereifel alles andere als eine tote City hat.

Selbstironisch griffen die „Optimisten“ den Slogan ihrer Gegner auf, und organisierten am Samstag und Sonntag ein „Geisterstadtfest“, das sich sehen lassen konnte. Nach dem Flaggenfest im August war das Geisterstadtfest am Wochenende schon der zweite Event, bei dem die Altstadt wie in alten Tagen von vielen Hunderten Menschen gleichzeitig belagert wurde.

„Bad Münstereifel, eine Geisterstadt?“, fragt Tom Steinicke in der aktuellen Ausgabe der „Kölnischen Rundschau“: „Das ist wohl eher eine düstere Legende. Die Kurstadt war am Wochenende vielmehr die Hochburg von Geistern, Vampiren und sonstigen Untoten. Und die veranstalteten sogar einen eigenen Umzug. Der Geisterzug vom Orchheimer bis zum Werther Tor war der Höhepunkt des ersten Geisterfestes in Bad Münstereifel. In tollen Kostümen zogen die »Optimisten«, die das zweitägige Spektakel organisiert hatten, einmal quer durch die Stadt. Es hatte schon fast etwas von Karneval. Die Wegstrecke war gesäumt von Bewohnern und Kurstadtgästen, die dem Lockruf der »optimistischen Geister« gefolgt waren. Und die, die sich trauten, nahmen mit den freundlichen Geistern Kontakt auf.“

Und Claudia Hoffmann schreibt im „Kölner Stadt-Anzeiger“: „Kuschelig warm war es in den Kostümen, die »Outlet-Geisterbraut« Katharina Cruse vor der Premiere des zweitägigen Geisterstadtfestes in Bad Münstereifel mit einigen geschickten Handgriffen zusammengetackert hatte.“

Hunderte von Besuchern säumten bereits am späten Samstagnachmittag die Fußgängerzone in Bad Münstereifel und erwarteten mit Spannung die Premiere der großen Geisterparade. Der Geisterzug quer durch die Innenstadt war der Höhepunkt des ersten Geisterfestes in der Kurstadt, das Münstereifeler „Optimisten“ innerhalb weniger Wochen und mit nur geringen Mitteln eindrucksvoll organisiert hatten.

Unzählige quirlige kleine Gespenster und Vampire harrten hoffnungsfroh mit weit aufgespannten Tüten, um möglichst viele „Grusel-Kamellen“ mit nach Hause nehmen zu können. Angeführt von einem fröhlich hupenden Gastronom Günter Porz in seinem Mini-Bäckermobil, setzte sich die spukige Schar am Orchheimer Tor dann pünktlich um 17 Uhr in Bewegung. In Anspielung auf die bekannte Kinotradition, bei der in alten Westernfilmen gemeinhin vertrocknete Zweige durch die Straßen verlassener Städte wehen, trieben die ersten Münstereifeler Zuggespenster zu Kugeln geformte Weidenhölzer vor sich her.

Gewandet in einen tuffigen Traum aus weißem Tüll, brachte Juwelier Dieter Kälble als gleichermaßen imposante wie sagenumwobene „Weiße Frau“ “ Kisten voller Grusel-Gummibärchen und Geschenke unter die Menge. Der Spielmannszug „Green Lions“ begleitete die Zugteilnehmer mit flotten Melodien. Als alle Bonbons, Regenponchos, T-Shirts, Taschen und Radiogeräte verteilt waren, wurden die wehenden  Steppenroller, die so genannten „Tumbleweeds“, am Werther Tor dann symbolisch verbrannt.

Wie schon beim Stadtfest-Motto „Bad Münstereifel – Lass dich beGEISTern“ selbst, nahmen die Organisatoren damit einmal mehr den medial so viel zitierten Begriff der angeblichen Geisterstadt ironisch-augenzwinkernd auf die Schippe. Die Idee, selbst aktiv zu sein, statt zu meckern, und zu zeigen, dass die Kurstadt allen Unkenrufen zum Trotz überaus lebendig ist, scheint zu fruchten.

Denn Vereine, Geschäftsleute und Bürger sind durch das Engagement der „Optimisten“ offensichtlich noch ein Stück enger zusammengerückt. So hatte „Optimistin“ Katharina Cruse am Morgen des ersten Veranstaltungstages von Münstereifelern Bürger zu ihrer großen Freude überraschend eine Riesen-Kiste mit selbst gefertigten Laubsägearbeiten überreicht bekommen.

Die schaurigen Dekorationsstücke in Gestalt blutiger Hände oder Füße und anderer origineller Accessoires zierten fortan die Blumenkübel in der Münstereifeler Innenstadt. Überdies war fast jedes Schaufenster mit viel Liebe zum Detail dekoriert worden. Und nicht zuletzt zeigten auch die Gerüste an den Fassaden: In Münstereifel tut sich was!

Im Laufe des aktionsreichen zweitätigen Festes konnten große und kleine Gruselfreunde ihre Fertigkeiten bei spannenden Geister-Jagden, im Bogenschießen und in Bastelaktionen unter Beweis stellen. Wer sich  traute, konnte in einer der beiden Geisterhöhlen Platz nehmen und dort einer Gruselgeschichte von Renate Günzel-Horatz lauschen, die von Hans-Peter Salentin gelesen und vertont wurde. Zahlreiche Schmunzler ernteten dann die herrlich schrägen Accessoires im Schaufenster gegenüber dem „Printenhaus“, die für den „Bad Taste Contest“, dem Wettbewerb des schlechten Geschmacks, eingereicht worden waren. Die wahrlich scheußliche  Bandbreite reichte hier vom geschnitzten Totenschädel bis zur pinken Plüschlampe. Den unangefochtenen Sieg trug am Ende ein knöcherner Kerzenständer mit Netzstrumpfhose davon.

Am Samstagnachmittag erwachte dann auch das neue Münstereifeler Burggespenst zum Leben. Rund 100 Vorschläge, zum Teil auch Mehrfachnennungen, waren „Optimist“ Theo Broere und seinen Kollegen in den letzten Wochen zugegangen, darunter so frische Einfälle wie „Hokipoki“, „BAMboo“ oder „Hui BAM“. Zwanzig Ideen gelangten in die engere Wahl – bei Doppelungen kam der zeitlich am frühesten eingereichte Vorschlag in den Topf – und das Los fiel schließlich auf den pfiffigen Gedankenblitz von Tennistrainer David Müller: Unter großem Publikumsbeifall wurde das Maskottchen auf den Namen „Teltou“ („Outlet“ rückwärts gelesen) getauft.

Auch kulinarisch setzte das neue Stadtfest einige Glanzpunkte, wie beispielsweise mit der leckeren „Geistersuppe“ aus Cabanossi, Hackfleisch, Paprika und Bohnen aus den Kochtöpfen des Seniorenhaus „Marienheim“ Zum Ausklang entführten der „Torwächter und des Torwächters Weib“ in einem abendlichen Rundgang in die mysteriöse Welt der „ewigen Jäger und anderer Gestalten“, die einst um Münstereifel ihr Unwesen getrieben hatten und luden zur abschließend Einkehr ins Heisterbacher Tor mit blutrotem Punsch.

 pp/Agentur ProfiPress