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Toporowsky erhält Geschichtspreis

Region Aachen zeichnet Schleidener für sein Buch „Von Pimocken und Rucksackdeutschen“ aus

Schleiden/Mechernich  – In der Kategorie „Privatforscher“ hatte die Städteregion Aachen 2018 den Schleidener Regionalhistoriker und Ex-Stadt-Anzeiger-Redakteur Franz-Albert Heinen für sein Buch „Abgang durch Tod – Zwangsarbeit 1939 bis 1945 im damaligen Kreis Schleiden“ ausgezeichnet. Autor und Buch standen jetzt Pate für die Erinnerungs-Stele am Mechernicher Rathaus, die an ausnahmslos alle Opfergruppen von Krieg und nationalsozialistischer Terrorherrschaft erinnert.

Autor Dr. Norbert Toporowsky bedankte sich in Aachen für die Auszeichnung. Foto: Siegfried Scholzen/SLE/pp/Agentur ProfiPress

Nachfolger Heinens als Träger des so genannten Helmut-A.-Crous-Geschichtspreises wurde jetzt der Bronsfelder Historiker Dr. Norbert Toporowsky für sein Buch „Von Pimocken und Rucksackdeutschen“ und damit über die Problematik der Flüchtlinge aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten, die nach dem verlorenen Weltkrieg aus ihrer angestammten Heimat vertrieben wurden – und unter anderem im früheren Kreis Schleiden und auch in der heutigen Stadt Mechernich neuen Wohn- und Lebensraum fanden.

Gut recherchiert

Die Arbeit des Historikers Norbert Toporowsky wurde von einer Jury unter dem Vorsitz von Professor Frank Pohle vom Historischen Institut der RWTH Aachen ausgewählt. Die Laudatio hielt Marcel Perse, Museumsleiter des Museums Zitadelle Jülich. Er betonte, Norbert Toporowsky habe die Vertreibung und Flucht der Deutschen aus dem Osten und ihre Ankunft und Integration in der Nordeifel nach dem Zweiten Weltkrieg gut recherchiert und sachlich aufbereitet.

Die heutige Flüchtlingsfrage zeige, wie aktuell das Thema sich auch heute noch darstelle und dass sich Parallelen fänden. Wie in Mathias Beers Werk „Die ‚Flüchtlingsfrage‘ in Deutschland nach 1945 und heute“ stelle auch Toporowsky in seinem Werk klar, dass die Integration und der Eingliederungsprozess mehr als drei Generationen gedauert habe.

Die Aufnahme und Integration sei mit vielen Opfern auf beiden Seiten verbunden gewesen. Er habe sich aber langfristig gesehen positiv für die Flüchtlinge und die aufnehmende Gesellschaft ausgewirkt. Beide Seiten hätten sich nach 1945 verändert und die bundesdeutsche Gesellschaft in großen Teilen geprägt.

„Autor hat nicht beurteilt“

Der in Gemünd aufgewachsene und in Urft lebende Journalist und Zeichner Bernd Kehren schreibt über die Preisverleihung an Dr. Norbert Toporowsky: „In dem prämierten Werk hat Norbert Toporowsky Vertreibung, Fluchtwege und Aufnahme in der Nordeifel anhand vieler Einzelschicksale aufgearbeitet. Besonderes Augenmerk legte er dabei auf die Frage, inwieweit die Vertriebenen willkommen waren.“

Und weiter: „Laudator Perse betonte, dass sich der Autor einer Bewertung und Beurteilung bewusst verweigert habe. Stattdessen seien die Zeitzeugen unkommentiert zu Wort gekommen.“ Der Geschichtspreis geht auf den Aachener Journalisten und Sammler Helmut A. Crous (1913-1993) zurück. Er hinterließ eine einzigartige umfangreiche Sammlung historischer Werke vom 16. Jahrhundert bis zur Gegenwart.

Helmut A. Crous vermachte seine Privatbibliothek als Sammlung Crous im Jahr 1993 dem Aachener Karnevalsverein (AKV). Seit 2012 vergibt die Sammlung Crous jährlich den AKV-Sammlung-Crous-Geschichtspreis für Projekte zur Erforschung der Geschichte der Region Aachen, zu der auch der Kreis Euskirchen gehört.

Ausführliche Informationen zu dem Buch und Bestellmöglichkeiten auf der Internetseite des Geschichtsforums: www.gfsle.de (242 Seiten, 10,00 €, Versandkostenfrei).

pp/Agentur ProfiPress