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Technik huckepack

Stadtverwaltung führt zukunftsweisendes Straßen- und Wegekonzept ein – Ab Montag, 8. Juni, fährt Fahrzeug durch das Stadtgebiet, um Fahrbahn, Schlaglöcher und Straßenschilder zu erfassen – Daten werden nur für interne Zwecke verwendet – Nicht zu verwechseln mit ‚Google Street View‘

Mechernich – Das Fahrzeug fällt auf im Straßenverkehr. Huckepack trägt das Auto mächtig viel Technik, darunter auch eine Kamera. Damit werde nichts überwacht, teilt die Stadt Mechernich mit. Vielmehr soll damit der Zustand öffentlicher Straßen und Wege mobil und digital erfasst werden.

„Also keinesfalls zu verwechseln mit ‚Google Street View‘, wo Ansichten in 360-Grad-Panoramabildern aus der Straßenperspektive zur Veröffentlichung im Internet aufgenommen werden“, erklärt der zuständige Teamleiter Lothar Hilgers. Mit dem mobilen Aufnahmesystem werde stattdessen jeder Quadratzentimeter Asphalt, jedes Schlagloch und sogar Straßenschilder im Stadtgebiet gescannt.

Modernes Informationssystem

Die Fahrten starten ab Montag, 8. Juni und werden etwa eine Woche dauern. Die aufgenommenen Daten dienen dazu, ein zukunftsweisendes Management der Straßen- und Wegeerhaltung zu implementieren. „So ein modernes System haben noch nicht viele Kommunen“, so Hilgers.

So sieht das Fahrzeug aus, das ab dem 8. Juni, die Straßen- und Wege im Stadtgebiet scannt. Foto: Geotechnik/pp/Agentur ProfiPress

Die Stadt hat mit den Arbeiten die Firma Geotechnik aus Kempen beauftragt. Ihr Fahrzeug ist dafür speziell mit Kameras, Scannern und GPS (Global Positioning System) ausgerüstet. Das Fahrzeug erfasst bei den Fahrten die Fahrbahnen sowie angrenzende Bereiche. Die Daten werden später über eine spezielle Software ausgewertet, so dass dann auch Entfernungen, Flächen und Höhen messbar sind sowie die Straßenzustände erfasst und bewertet werden können.

„Wichtig ist uns, nochmal darauf hinzuweisen, dass die aufgenommenen Daten der Verwaltung ausschließlich für interne Verwendungszwecke verwendet werden“, betont Hilgers. Rund 200 Kilometer umfasst am Ende das System komplett.

„Natürlich hatten wir auch vorher schon ein Erfassungssystem, aber das haben wir eher manuell geführt“, so Hilgers. Für das sogenannte Aufbruchmanagement, also wo überall Ausbesserungen vorgenommen werden oder schon vorgenommen worden sind, wurde jede Schadstelle bisher in Excel-Tabellen eingegeben.

Praktisch und effektiv

Das werde nun deutlich praktischer und effektiver, erklärt Hilgers: „Mit dem neuen Datenmanagement können wir die Schadstelle sogar direkt am Computer im System ausmessen.“

Wenn Meldungen aufmerksamer Bürger über Schäden bei der Stadt eingehen, können diese sofort in der Software vermerkt oder abgerufen werden. Auch bei konkreten Anfragen von Bürgern, etwa um eine bestehende Ausfahrt vom Grundstück zu verbreitern, könne man sich in der Verwaltung während dem Telefonat schon einen ersten Eindruck verschaffen, ob da etwas nach geltendem Recht dagegen spricht. Hilfreich ist auch, dass mehrere Fachabteilungen sogar zeitgleich auf das Informationssystem zugreifen können

Einen angenehmen Nebeneffekt hat die Einführung der digitalen Straßenerfassung auch für Anwohner: Das Bundesland Nordrhein-Westfalen habe rückwirkend zum 1. Januar 2020 eine Änderung des Kommunalabgabengesetzes beschlossen, sagt Hilgers. Demnach übernimmt das Land die Hälfte kommunaler Straßenausbaubeiträge der beitragspflichtigen Anwohner. Jedoch erhalte die Zuweisung die Kommune jeweils nur dann, wenn zuvor ein solches Straßen- und Wegekonzept von der Kommune erarbeitet wurde.

pp/Agentur ProfiPress