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Sun-Park wirft Gewinn ab

„Konservativ kalkuliert“ sollte die Stadt Mechernich mit ihrem Sonnenkraftwerk erst 2017 in die Gewinnzone kommen – Die sonnige Realität sieht offenbar anders aus: 160.000 Euro mehr Einnahmen seit Mitte 2011 als erhofft – Erster Beigeordneter Thomas Hambach rechnet fortan mit 60.000 Euro Gewinn jährlich für den städtischen Haushalt – Lob vom Mechernicher Stadtrat: „Alles richtig gemacht“

Energie aus Sonne wird seit September 2011 im Sunpark Kalenberg gewonnen. Bei ihren Kalkulationen ging die Stadt Mechernich zunächst konservativ von Gewinnerwartungen ab dem Jahr 2017 aus. Umso glücklicher sind Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick und Erster Beigeordneter Thomas Hambach, die das Gemeinschaftsprojekt mit der KEV-Tochter „ene“ (Energie Nordeifel) aushandelten, dass das Sonnenkraftwerk bereits bis Ende 2012 160.000 Euro mehr erwirtschaftete als prognostiziert. Luftbild: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Mechernich – Der Sun-Park Kalenberg wirft bereits im zweiten Jahr Gewinn ab. Und zwar 160.000 Euro seit Inbetriebnahme im September 2011, wie Erster Beigeordneter Thomas Hambach am Dienstag im Stadtrat bekanntgab. Nach Abzug von Zinsen und Tilgung für den 7,8-Millionen-Kredit, mit dem die Stadt Mechernich ihren Anteil am Kalenberger Sonnenkraftwerk 2011 finanziert hat, können jetzt 60.000 Euro Gewinn aus 2012 im städtischen Haushalt verbucht werden.

Nach ursprünglichen und eher zurückhaltenden Planungen war die Stadt davon ausgegangen, erst nach sieben Jahren in die Gewinnzone zu kommen, so Erster Beigeordneter Thomas Hambach. Auch die Ratsfraktionen waren jetzt angesichts der überraschend früh eintretenden Gewinne voll des Lobes. Peter von Wilcken sagte: „Wir machen, wo andere nur drüber reden“. Wulf-Dietrich Simon lobte die Stadtverwaltung mit den Worten: „Sie haben alles richtig gemacht“.

Vor dem Hintergrund der hohen Pro-Kopf-Verschuldung in Mechernich, die unlängst in einem interkommunalen Vergleich zutage getreten war,   sagte der stellvertretende Verwaltungschef Thomas Hambach der Agentur ProfiPress: „Schulden sind relativ, man kann auch rentierliche Schulden haben, wie man sieht“. Also Kredite, die nicht nur aus den Investitionen zurückgezahlt werden, für die sie aufgenommen wurden, sondern darüber hinaus noch Gewinne abwerfen.

Das Sonnenkraftwerk Kalenberg war im September 2011 nach nur zehn Wochen Rekord-Bauzeit in Kooperation zwischen Stadt Mechernich und der „Energie Nordeifel“von der Euskirchener Firma „F & S solar concept“ als Generalunternehmen fertiggestellt worden und sofort ans Netz gegangen.

„In Sachen erneuerbare Energien gehört Mechernich zu den Pionieren in NRW“, schrieb damals das „Wirtschaftsblatt Köln-Bonn-Aachen“ über den 13 Fußballfelder großen, 15.708 Solarmodule umfassenden und rund tausend Haushalte mit Strom versorgenden „Sunpark Kalenberg“. Die Photovoltaikanlage dort war zu dem Zeitpunkt eine der größten in Nordrhein-Westfalen.

Der Sunpark Kalenberg war aber nicht der erste Coup der Stadt Mechernich.  Stromsparprogramme, Photovoltaik, Erdwärme: Spätestens mit dem Bau des neuen Mechernicher Rathauses und dessen Inbetriebnahme 2009 gehören alternative Energien zum festen Bestandteil der Stadtpolitik.

Der Paradigmenwechsel hatte indes bereits vor fast 15 Jahren Platz gegriffen. Damals startete man zunächst mit dem Austausch alter Leuchtstoffröhren in städtischen Gebäuden, vor allem in Schulen. Die werden heute, ebenso wie Kindergärten und andere Gebäude der Kommune, weitgehend mit erneuerbaren Energien versorgt.

Seit dem Jahr 2000 hat die Stadt Mechernich nicht weniger als 2,35 Millionen Euro in Energieeinsparungsmaßnahmen und 900 000 Euro in Photovoltaikanlagen auf städtischen Gebäuden investiert. Schon im Jahr 2006 gab es für vorbildliche kommunale Energieeinsparungen die Greenlight-Plakette der Europäischen Union.

Die Gesamtleistung des neuen „Sun Park Kalenberg“ im Gewerbegebiet Strempter Heide liegt bei 3,55 Millionen Kilowattstunden per anno. Die Stromerzeugung dort verhindert den Ausstoß von 2400 Tonnen Kohlendioxid jährlich. Rund acht Millionen Euro hat die zur Kreis-Energie-Versorgung Schleiden GmbH (KEV) gehörende „Energie Nordeifel GmbH & Co. KG“ gemeinsam mit der Stadt Mechernich in das Mechernicher Sonnenkraftwerk investiert.

Das erwähnte „Wirtschaftsblatt Köln-Bonn-Aachen“ schrieb seinerzeit: „Dank des Erneuerbare-Energien-Gesetzes profitiert die Stadt Mechernich als Teilhaberin der Projektgesellschaft auch finanziell langfristig davon: Zwanzig Jahre lang wird im Sun-Park Kalenberg der dort produzierte Strom mit 21,11 Cent pro Kilowattstunde vergütet.“ Thomas Hambach rechnet damit, dass nun ziemlich konstant ein ordentlicher fünfstelliger  Eurobetrag an Sonnenstromeinnahmen per anno in den Mechernicher Stadtsäckel strömen.

pp/Agentur ProfiPress