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Starke Passwörter mit Eifeler Platt

Der Mechernicher VR-Bank-Kolumnist Manfred Lang („Manni kallt Platt“ im Euskirchener und Schleidener „WochenSpiegel) wurde jetzt für die Kreispolizeibehörde aktiv mit der Präventionskampagne „Mach dein Passwort stark“

Mechernich/Blankenheim/Kreis Euskirchen – „Zahlenreihen wie 1234567 oder 111111 gehören heute leider immer noch zu den am häufigsten genutzten Passwort-Codes im Internet“, klagte Melanie Houf von der Kreispolizeibehörde bei einer außergewöhnlichen Pressekonferenz auf dem Busbahnhof vor dem Euskirchener Bahnhof.

Dort stellten Polizei, Verbraucherzentrale, Stadtverkehr Euskirchen (SVE), RVK und der Mechernicher Mundartautor Manfred „Manni“ Lang gemeinsam den Eifeler Mundartbeitrag zur landesweiten Polizei-Präventivkampagne „Mach dein Passwort stark“ vor. Es ging und geht um „knacksichere“ Passwörter, die Cyberkriminelle in Fernwest oder Ost nicht so leicht herausfinden können, wie bei den eingangs erwähnten Beispielen.

Der Mechernicher Mundartexperte Manfred Lang („Manni kallt Platt“, v.l.), Melanie Houf (Kriminalprävention Kreispolizeibehörde Euskirchen), Monika Schiffer (Verbraucherzentrale Euskirchen) und Anno Schichler-Koep (SVE) präsentierten anlässlich des Safer-Internet-Day die Kampagne „Mach dein Passwort stark“. Foto: Frederik Scholl/WoSpie/pp/Agentur ProfiPress

Als idealer Code-Lieferant entpuppte sich dabei die Mundart, zum Beispiel schreibt sich das von Manni Lang an die Polizei weitergegebene Eifeler Sprichwort „Beiss 1 Pläät, wie jaar kenn Hoor!“ („Besser eine Glatze als gar keine Behaarung“) als Cybercode so: „Be1PlääwjkHo!“ Da soll erst mal einer in Singapur oder Hongkong hinter steigen.

Polizeipressesprecher Franz Küpper hatte Lang als Kolumnisten von „WochenSpiegel“ und VR-Bank Nordeifel für die Sicherheitskampagne gewonnen. „Die Passwörter sind nur Beispiele. Man sollte sie keinesfalls direkt nutzen, sondern selbst kreativ werden“, empfahl Melanie Houf den Teilnehmern der Pressekonferenz, während der nebenbei Werbeplakate für die Kampagne in und an SVE-Stadtverkehrsbussen aufgehängt wurden.

Hohe Dunkelziffer

In den ersten anderthalb Monaten des neuen Jahres seien bei der Kreispolizeibehörde Euskirchen 15 Anzeigen wegen gehackter Passwörter und damit verbundenem Datenmissbrauch eingegangen, teilte Melanie Houf mit. „Wir bekommen natürlich nur die Spitze des Eisbergs zu sehen, weil es viele Menschen gar nicht erst zur Anzeige bringen, wenn ihr Passwort gehackt wurde. Das sollte man jedoch im Schadensfall auf jeden Fall tun“, empfahl die Polizeipräventionsfachkraft.

Null Bock, es hätte aber schlimmer kommen können, eine Lebensweisheit, die auf diesem Plakat als Vorlage für ein sicheres Passwort im Internet empfohlen wird. Foto: Frederik Scholl/WoSpie/pp/Agentur ProfiPress

Ist das Kind dann sprichwörtlich in den Brunnen gefallen, versucht auch die Verbraucherzentrale Euskirchen weiterzuhelfen. „Wir haben natürlich auch ein Interesse daran, dass Verbraucher starke Passwörter wählen für ihre Zugangsdaten. Wir haben häufig Anfragen von Verbrauchern, deren Zugänge zu Bezahldiensten, Online-Auktionshäusern oder Versandhändlern gehackt worden sind“, sagte Monika Schiffer, Leiterin des Verbraucherzentrale Euskirchen.

Vorsicht besser als Nachsicht

„Wenn dann über das gehackte Konto Bestellungen gelaufen sind, die der eigentliche Kontoinhaber gar nicht aufgegeben hat, muss man halt schauen, was man wirklich bezahlen muss, wie die rechtliche Lange ist und vor allem sollte man sich schnellstmöglich ein neues, starkes Passwort anlegen“, zitierte der „WochenSpiegel“-Redakteur Frederik Scholl die Verbraucherschützerin.

Dass Vorsicht besser als Nachsicht ist, weiß nach eigenen Angaben auch Anno Schichler-Koep, Geschäftsführer der Stadtverkehr Euskirchen GmbH (SVE). „Gerne unterstützen wir die Kampagne. Ich denke, dass wir mit den Plakaten viele unserer Fahrgäste erreichen“, erklärte er bei der Pressekonferenz im Busbahnhof.

Die Plakate sind jedoch nur ein Teil der gesamten Kampagne. „In Zeiten von Homeschooling und fortschreitender Digitalisierung informieren wir natürlich auch an Schulen im Kreis“, erklärte Melanie Houf den Medienvertretern. Dabei setzt die Kriminalprävention unter anderem auf Flyer und jugendgerechtere Beispiel-Eselsbrücken wie „Ich hab Bock auf 2 Döner & 3 Pommes rot-weiß!“. Daraus ergibt sich folgendes Passwort „IhBa2D&3Pr-w!“.

www.mach-dein-passwort-stark.de

Dieser SVE-Bus nimmt zum Charleviller Platz und zur Memelstraße Plakate mit Plattsprüchen des WochenSpiegel- und VR-Bank-Nordeifel-Kolumnisten Manfred Lang („Manni kallt Platt“) auf den Weg. Foto: Frederik Scholl/WoSpie/pp/Agentur ProfiPress

Starkes Passwort

So macht man den Check für ein starkes Passwort:

  • Es ist mindestens zehn Zeichen lang.
  • Es enthält Buchstaben, Zahlen und Sonderzeichen.
  • Für jedes Portal vergibt man einen eigenen „Code“ – ein neues starkes Passwort aus einem neuen, abgekürzten Satz.

Fünf starke Tipps für die eigene Online-Sicherheit

  • Für alle Zugänge zu Online-Diensten, E-Mail Accounts, Social-Media-Foren und vor allem für Zugänge zu Kunden-Accounts bei Geldinstituten sollte man starke Passwörter erstellen und nutzen.
  • Für verschiedene Onlinezugänge sollte man auch unterschiedliche Passwörter nutzen.
  • Passwörter sollte man an geeigneten Stellen sichern.
  • Mit der Weitergabe persönlicher Daten sollte man ebenfalls sparsam sein.
  • Im Schadensfall sollte man auch eine Strafanzeige bei der Polizei erstatten.

pp/Agentur ProfiPress