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Spielplatz in Lückerath schön saniert

Bei Untersuchung auf Blei waren auch Spuren von Arsen gefunden worden – Areal wurde im Zuge der Arbeiten komplett modernisiert, nahtloser Fallschutz aufgebracht und neue Spielgeräte aufgebaut – Stadt investiert rund 50.000 Euro – Dorfgemeinschaft will Grillhütte errichten

Mechernich-Lückerath – Der Kinderspielplatz in Lückerath ist saniert. Die Stadt hat Nägel mit Köpfen gemacht und gleich auch mehrere neue Spielgeräte aufgestellt sowie das Areal mit einem nahtlosem Fallschutzbelag ausgestattet. Eröffnet werden soll er Anfang August – dann können dort wieder Kinder toben. Die Dorfgemeinschaft will bald daneben eine Grillhütte errichten.

Der Lückerather Spielplatz wurde saniert und im Zuge dessen wird er grundlegend modernisiert – hier wird gerade der Fallschutz aufgetragen. Voraussichtlich ab Mitte August darf dort wieder getobt werden. Stadt investierte gut 50.000 Euro in das Projekt. Foto: Kirsten Röder/pp/Agentur ProfiPress

Der Spielplatz in Lückerath gehört zu den rund 43 Spielplätzen im Mechernicher Stadtgebiet die saniert werden müssen. Mit den ersten Ergebnissen des Gutachtens war klar: Er lag mit bis zu 4910 Milligramm pro Kilogramm deutlich über dem Richtwert der Bodenschutzverordnung von 200 Milligramm und damit sogar an zweiter Stelle im Ranking der bleibelasteten Spielplätze im Stadtgebiet.

„Blei ist in Mechernich von Natur aus an vielen Stellen im Erdreich vorhandenen und soweit auch nicht schlimm, solange man die Erde nicht isst, doch dort kam noch etwas anderes Entscheidendes hinzu“, erklärt Christof Marx, Landschaftsarchitekt der Stadt Mechernich. Bei den Untersuchungen waren auch Spuren von Arsen, einem giftigen Halbmetall, gefunden worden. Nicht großflächig, wie Nachproben bestätigten, aber dennoch vorhanden.

Boden abgetragen

Seitens der Stadt entschied man, den belasteten Boden sofort großflächig und 30 Zentimeter tief abzutragen und den Spielplatz, dessen Holzrutsche und andere Spielgeräte bereits in die Jahre gekommen waren, dann in einem Zuge grundlegend zu sanieren und zu modernisieren. Rund 50.000 Euro investierte die Stadt für das Projekt.

„Die neue Schaukel mit Rutsche steht bereits“, freut sich Marx. Hinzu kommen ein Schaukelvogelnest und außerdem ein Dreh-Karussell. Für die bestmögliche Sicherheit sorgt ein fugenloser Fallschutzbelag. Ein schmucker Stabgitterzaun grenzt den Spielbereich nun eindeutig ab.

Den Großteil der Arbeiten auf dem Lückerather Spielplatz hat der städtische Bauhof übernommen. Marx berichtet: „Im Moment sind Firmen wegen der guten Auftragslage nur schwer oder nur teuer kurzfristig zu bekommen. Daher sind wir froh, dass wir, wenn wir wie im Fall Lückerath schnell agieren wollen, immer auf unseren städtischen Bauhof und dessen Mitarbeiter zählen können.“ 

Ergebnisse öffentlich einsehbar

Zügig soll es nun weitergehen mit der Sanierung weiterer Spielplätze. Insgesamt waren 63 Kinderspielplätze auf Blei untersucht worden. Der Landschaftsarchitekt macht erneut darauf aufmerksam, dass die bisher vom Gutachter vorliegenden Ergebnisse auf der Webseite der Stadt öffentlich einsehbar sind: „Auch der Abschlussbericht über die Spielplätze wird in Kürze ebenfalls dort eingestellt werden, sobald er uns vorliegt.“

Gutachterin Monika Machtolf hatte zuletzt bei der Präsentation des Blei-Gutachtens in der Aula des Gymnasiums Am Turmhof deutlich darauf hingewiesen: „Eine akute Gefährdung durch Blei ist nicht gegeben.“

Die Stadt hat dennoch bereits angekündigt, dass alle belasteten Kindergarten-Spielplätze saniert werden sollen. „Wir werden uns sukzessive weiter durcharbeiten“, so Marx. Drei weitere Spielplatz -Sanierungsmaßnahmen sind bereits ausgeschrieben: „Im Mühlengarten“ (Obergartzem), „Friedrich-Wilhelm-Straße“ (Mechernich) sowie „Pützgasse“ (Kommern).

Christof Marx, Landschaftsarchitekt der Stadt Mechernich, am Lückerather Spielplatz – während der Bauphase. Der Boden ist bereits abgetragen und die neue Rutsche aufgestellt. Foto: Kirsten Röder/pp/Agentur ProfiPress

Die Sanierung der betroffenen städtischen Kindergartenspielplätze, die alle von der AWO genutzt und betrieben werden, werden über den „AAV“, dem Verband für Flächenrecycling und Altlastensanierung des Landes NRW, abgewickelt. „Den Förderantrag dazu haben wir bereits gestellt“, sagt Marx.

Der Verband entscheide voraussichtlich im Oktober über das weitere Vorgehen, jedoch werden Sanierungen ab Mitte 2021 erfolgen. Bis dahin wolle die Stadt jedoch nicht abwarten oder tatenlos zusehen, sondern wird stattdessen als erste Maßnahme bis nach den Sommerferien an den Kindergarten-Spielplätzen die offenen Oberbodenflächen mit Hackschnitzeln abdecken, so dass kleine Kinder weder Erde greifen noch in den Mund nehmen können.

„Uns ist wichtig, bei dem Prozess für alle transparent zu bleiben. Wir haben nichts zu verbergen und wollen auch nichts verbergen“, betont der Landschaftsarchitekt. Letztlich sei das gemeinsame Ziel, dass Eltern wieder beruhigt ihre Kinder auf den betroffenen Spielplätzen spielen lassen können.

pp/Agentur ProfiPress