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Spekulationen ums Eifelstadion

Bürgermeister hält Sportplatzneubau für „unrealistisch“ – Fusion oder Spielgemeinschaft zwischen TuS Mechernich und VfL Kommern mit gemeinsamer Sportplatznutzung in Kommern die Lösung? – Teile der TuS schicken die Politik vor und nennen Dr. Schick „ein Problem“

Mechernich/Kommern – Das Sommerloch in den Tageszeitungen und sozialen Medien hat sich mit Spekulationen über die Zukunft der Sportstätten und Sportvereine in Mechernich gefüllt. Spekulationen über eine Bebauung des Mechernicher Eifelstadions und den Bau eines neuen Sportplatzes für die TuS schießen ins Kraut.

Jetzt vermeldet der Reporter Tom Steinicke in den Tageszeitungen „Kölnische Rundschau“ und „Kölner Stadt-Anzeiger“ sogar eine bevorstehende Fusion von VfL Kommern und TuS Mechernich. Der TuS-Vorsitzende Dr. Peter Meinhard Schweikert-Wehner, der auch bekennender Oppositionsangehöriger in Mechernich ist, greift den Bürgermeister in diesen Zeitungsberichten persönlich an und nennt ihn ein „Problem“.

Einst sportlicher und kultureller Mittelpunkt von Mechernich: Im „Eifelstadion“ wurde nicht nur Fußball gespielt, dort fanden auch früher Passionsspiele, das legendäre Mechernicher Bergfest und die Bundesjugendspiele aller Schulen statt. 1975 wurde dort oben mit einem großen Zapfenstreich und Höhenfeuerwerk die Stadtwerdung gefeiert. Luftbild: Archiv ProfiPress/pp

Ob schon Wahlkampferöffnung oder noch sachliche Auseinandersetzung um die Zukunft des Vereinssports am Bleiberg, vermögen viele Beobachter im Moment noch nicht zu sagen. Fest steht, dass sich die Kommunalpolitik noch gar nicht mit der Angelegenheit befasst hat.

Es gibt nur einen Antrag der Sozialdemokraten, die Stadtverwaltung solle sich kommenden Dienstag im Stadtentwicklungsausschuss zur Zukunft des Eifelstadions „äußern“. Die Sozialdemokraten bringen dabei einen Sportplatzneubau an anderer Stelle und eine Vermarktung des Eifelstadions als Baugrundstück ins Gespräch.

„TuS soll sagen, was sie eigentlich will“

„Wenn die TuS uns nicht sagt, was sie eigentlich will, wird es unmöglich sein, unsere diesbezüglichen Zukunftspläne darzulegen“, sagte Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick dem Mechernicher Bürgerbrief: „Aus der Zeitung habe ich bisher erfahren, dass der TuS-Vorsitzende Herr Dr. Schweikert einen Stadionneubau in Mechernich möchte. Der Abteilungsleiter Fußball, Herr Hohmann, kann sich eine gemeinsame Nutzung der Sportanlage in Kommern vorstellen. Und TuS-Platzwart Rolf Dreßen hat sich vor drei Wochen gegenüber der Presse für einen Verbleib des Eifelstadions am angestammten Platz ausgesprochen.“

Die Mechernicher Verwaltung habe sich bisher noch keine konkreten Gedanken über die Zukunft des Eifelstadions gemacht, und auch die politischen Gremien hätten sich mit der Frage bislang nicht beschäftigt, so der Bürgermeister. Zu Tom Steinicke sagte der Verwaltungschef, ein neuer Stadionbau im Stadtgebiet sei „unrealistisch“.

Außerdem verweist der Bürgermeister darauf, dass das Eifelstadion wegen seiner leichtathletischen Anlagen auch über die Zweckbindung hinaus gebraucht werde. So richteten beispielsweise alle Mechernicher Schulen ihre Bundesjugendspiele im Eifelstadion aus.

Ohne dass sich die Politik bewegt hätte, wird jetzt in den Zeitungen und sozialen Medien spekuliert, die Mechernicher Parteien „könnten“ ja „auf die Idee kommen“, das Eifelstadion zu Bauland und Geld zu machen. Archivfoto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Zur Spekulation einer Fusion von VfL und TuS sagte Dr. Schick, das sei durchaus eine sinnvolle Lösung. Stadtsportbund-Chef Elmar Esser prophezeite, das werde ein schweres Unterfangen. Er halte auch eine Spielgemeinschaft wie zwischen TuS Strempt und SG Rotbachtal für eine erstrebenswerte Alternative.

Die Zweckbindung für das Eifelstadion, die sportliche Heimat der TuS Mechernich, läuft 2022 aus. 2020 schon ist Kommunalwahl. „Das ist vermutlich auch der Grund, warum das Thema jetzt hochgekocht wird“, sagte ein Insider. Gleichwohl sei es richtig, dass sich TuS, Stadt und VfL jetzt über die Zukunft der Sportstätten und großen Sportvereine ins Benehmen setzten.

Neuer DIN-Rasenplatz im Schulzentrum vorhanden

Schick verweist darauf, dass es im Schulzentrum eine neuen DIN-Rasenplatz gibt, der der TuS schon vor gut anderthalb Jahren in Absprache mit dem Stadtsportbund als Spielstätte angeboten worden sei. Die Seniorenmannschaft habe dort zweimal gespielt, danach sei man aus für den Bürgermeister nicht nachvollziehbaren Gründen für die Heimspiele ins Eifelstadion zurückgekehrt. Dr. Schick: „Am Schulzentrum stehen ausreichend Parkplätze, sanierte Umkleidemöglichkeiten und auch Lagermöglichkeiten für den Verein in ausreichendem Maße zur Verfügung.“

Die Diskussion sei jetzt von der TuS vom Zaun gebrochen und der Politik in die Schuhe geschoben worden. Dr. Schick: „Dabei ist die TuS selbst gespalten und weiß eigentlich noch gar nicht, wo sie mehrheitlich hin will.“

pp/Agentur ProfiPress