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Sicher über die Straße

15 Mütter engagieren sich bei der KGS Kommern als Schülerlotsen und sorgen früh am Morgen für die Sicherheit der jungen Fußgänger an schulnahen Zebrastreifen – Weitere Eltern und Engagierte gesucht

Mechernich-Kommern – Immer wieder gibt es diese gefährliche Situation an Zebrastreifen: das Kind stoppt ordnungsgemäß, streckt den Arm raus, um anzuzeigen, dass es die Straße überqueren möchte – und trotzdem fahren die Autos im rasanten Tempo weiter, ohne auf den jungen, noch unerfahrenen Fußgänger am Rand Rücksicht zu nehmen.

15 Schülerlotsen sind an den Zebrastreifen rund um die KGS Kommern an Schultagen frühmorgens im Einsatz. Foto: Kirsten Röder/pp/Agentur ProfiPress

Schülerlotsen prägen jetzt deshalb, mit neongelber Warnweste und einer weiß umrandeten roten Kelle ausgestattet, das Straßenbild frühmorgens rund um die KGS Kommern. Ins Leben gerufen hat die Schule das Team, das hauptsächlich aus Eltern besteht, aber auch eine Seniorin, die Tante des Hausmeisters, ist mit an Bord. Genau in der Kernzeit – von zehn vor acht bis zehn nach acht – bringen sie die Kinder wohlbehalten über die Zebrastreifen.

Schwierige Verkehrssituation

Schülerlotsin Michaela Tews berichtet: „Die Verkehrssituation ist tatsächlich schwierig. Die Autos fahren auf dem Mechernicher Weg unheimlich schnell. Da ist eigentlich Zone 30, da hält sich gar keiner dran.“ Unterhalb der Schule, wo die Mütter und Väter alle mit ihren Fahrzeugen unerlaubt parken, um ihre Kinder direkt vor der Schule aussteigen zu lassen, ist knifflig und unübersichtlich. „Man ist sicherer, wenn man weiß den Kindern wird geholfen. Es geht vor allem darum, den Autofahrern zu zeigen ‚Stopp‘ hier sind Kinder unterwegs“, so Nicole Kleinfeldt.

Die ehrenamtlichen Schülerlotsen helfen den Kindern beim Überqueren der Straßen an den Zebrastreifen – um sie sicher ans Ziel zu bringen. Foto: Kirsten Röder/pp/Agentur ProfiPress

Insgesamt an drei Zebrastreifen sind die Schülerlotsen täglich im Einsatz. Auf ein Team von 15 engagierten Müttern greift die Schule zurück. Für deren Engagement sei man „sehr dankbar“, so Schulleiterin Maria Cloot-Schmich.

Damit sie als Schülerlotsen gut sichtbar sind, werden sie von der Kreisverkehrswacht mit weithin sichtbaren Jacken oder Warnwesten ausgerüstet, sowie von Rüdiger Köbrich, einem Polizeibeamten der Verkehrsunfallprävention, angeleitet. Foto: Kirsten Röder/pp/Agentur ProfiPress

Friedhelm Heß, Kassierer der Kreisverkehrswacht, lobt die emsigen Verkehrslotsen: „Schließlich muss der Dienst bei jedem Wetter geleistet werden.“ Man sehe daher gerade in der dunklen Jahreszeit auch schon mal dick eingepackte Verkehrslotsen an den strategisch wichtigen Punkten stehen. Damit sie gut sichtbar sind, werden sie von der Kreisverkehrswacht mit weithin sichtbaren Jacken oder Warnwesten ausgerüstet, sowie von Rüdiger Köbrich, einem Polizeibeamten der Verkehrsunfallprävention, angeleitet.

Gutes Teamwork

Der Einsatz der Schülerlotsen zeigte schnell die gewünschte Wirkung, freut sich Kleinfeldt: „Manche bremsen allein schon ab, wenn sie die Erwachsenen in gelben Warnwesten sehen.“ Das Teamwork untereinander funktioniere prima: „Wir teilen uns das ein bisschen ein. Natürlich sind wir für weitere Helfer dankbar, der vielleicht auch nur mal einspringen kann, wenn jemand krankheitsbedingt ausfällt, ohne gleich einen festen Einsatztag zu haben.“ Die meisten haben einen festen Termin in der Woche. „Das sind 20 Minuten, das ist absolut machbar“, wirbt Tews für das Projekt.

„Das Team wächst und wächst“, freut sich Lehrer Martin Wein und ist stolz auf die ehrenamtliche Truppe: „Mittlerweile können wir drei Verkehrsknotenpunkte besetzen: zwei am Mechernicher Weg und einen am Andersenweg.“

Knapp 50.000 Euro hat die Kreisverkehrswacht Euskirchen in dem laufenden Geschäftsjahr Jahr bereits für die Verkehrssicherheit ausgegeben, so Vorsitzender Peter Schick. Foto: Friedhelm Heß/pp/Agentur ProfiPress

„An von Schülerlotsen gesicherten Übergängen hat es seit ihrer Gründung 1953 keinen einzigen schweren oder tödlichen Unfall gegeben“, berichtet Anke Weber, Verkehrssicherheitsberaterin bei der Euskirchener Kreispolizeibehörde.

Knapp 50.000 Euro hat die Kreisverkehrswacht Euskirchen in dem laufenden Geschäftsjahr bereits für die Verkehrssicherheit ausgegeben, so Peter Schick, Vorsitzender der Kreisverkehrswacht Euskirchen. Finanziell unterstützt wurden die Projekte von der Kreissparkasse Euskirchen, Volksbank Euskirchen und der Amtsgerichte Euskirchen und Schleiden. Schick: „Ohne diese großzügigen Sponsoren wäre unsere Arbeit für die Verkehrssicherheit im Kreis Euskirchen in diesem Umfang nicht zu leisten.“

pp/Agentur ProfiPress