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AllgemeinStadt Mechernich

Sheriffposten wechseln

Mit der Kommunalwahl 2020 wurde und wird auch das Vorschlagsrecht für die Ortsvorsteher in den 44 zur Stadt gehörenden Ortschaften und Dörfern neu vergeben

Mechernich – Mittelbar infolge der Kommunalwahlergebnisse 2020 kommt es in der Stadt Mechernich möglicherweise zu Wechseln bei den Neuwahlen der Ortsvorsteher durch den Stadtrat. Traditionell genießt das Vorschlagsrecht die Partei, die im jeweiligen Ort die meisten Stimmen geholt hat.

Und das ist nicht in jedem Fall der jeweilige Kandidat der CDU, die alle 16 Direktmandate gewonnen hat, aber nicht alle Stimmbezirke. In Glehn beispielsweise entfielen die meisten Stimmen auf den UWV-Bewerber und bereits amtierenden Ortsvorsteher Karl-Heinz Seeliger.

Die Ortsvorsteher (v.r.) Heike Waßenhoven, Rudolf Hoss und Thomas Tampier bei der jüngsten Ortsvorsteherkonferenz. Die beiden erstgenannten verteidigten ihren Sheriffposten, Thomas Tampier verliert ihn vermutlich an Josef Metternich. Foto: Kirsten Röder/pp/Agentur ProfiPress

In Satzvey holte die ebenfalls bereits als Ortsvorsteherin im Amt befindliche UWV-Kandidatin und UWV-Vorsitzende Heike Waßenhoven die meisten Stimmen und in Kommern-Süd/Katzvey hatte die Grünen-Chefin Natalie Konias die Nase vorne.

In Antweiler holte Horst Sielaff (SPD) sieben Stimmen mehr als Direktkandidat Hermann-Josef Krest. Ergo schlagen dort die Sozialdemokraten den „Sheriff“ vor. Von der SPD zur CDU wechselt das Vorschlagsrecht in Roggendorf, wo dem Vernehmen nach Josef Metternich statt Amtsinhaber Thomas Tampier Ortsvorsteher werden soll.

Robert Ohlerth überlegt

Ebenfalls von der SPD zur CDU wechselten die Mehrheiten bei der Stadtratswahl in Kallmuth und Kalenberg, wo in beiden Fällen unklar ist, wer die Chefämter in den beiden Dörfern übernehmen soll. In Kallmuth würden auch CDU-Kandidat und Bürgermeister einen Amtsverbleib von Ex-Vize-Bürgermeister Robert Ohlerth als Ortsvorsteher sehr begrüßen.

Die Frage ist, ob der vom Wahlergebnis arg enttäuschte und über Jahrzehnte bewährte Kommunalpolitiker und Sozialdemokrat dem Werben und persönlichen Bitten nachgibt. Seine Posten im Ortskartell Kallmuth und im Sachausschuss Sankt-Georgs-Ritt des Pfarreirates Kallmuth hat Robert Ohlerth bereits niedergelegt.

Schwer geknickt wegen des schlechten Abschneidens der SPD in seinem Heimatort Kallmuth ist Robert Ohlerth. Dabei galt das ablehnende Votum mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit nicht ihm, sondern einer ortsfremden Kandidatin. Trotzdem hat der langjährige Ortsvorsteher und frühere Vize-Bürgermeister von Dr. Hans-Peter Schick bereits einige seiner Posten im Dorf niedergelegt. Foto: Kirsten Röder/pp/Agentur ProfiPress

In Breitenbenden holte Bernd Wienand (UWV) die meisten Stimmen und wird „Sheriff“ werden. Dem Vernehmen nach hätte Direktkandidat Carsten Vogel (CDU) Wienand auch dann vorgeschlagen, wenn er mehr Stimmen als dieser geholt hätte.

Der Wahlleiter, Erster Beigeordneter Thomas Hambach, teilte mit, dass der neue Stadtrat Mechernich über 38 statt bisher 32 Sitze verfügt. „Der muss mit der Stimme des Bürgermeister immer eine ungerade Zahl von Mitgliedern haben“, so sein Vertreter Ralf Claßen: „Das soll Pattsituationen vermeiden.“

CDU (alle 16 Direktmandate) und UWV (5) verfügen zusammen über eine absolute Mehrheit. Die SPD erhält sieben, Bündnis 90/Die Grünen fünf Sitze. Die FDP belässt es bei nur zwei Mandaten wie die AfD, die Linke bekommt einen Sitz.

„Fair mit allen“

Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick sagte, dass er mit allen politischen Gruppierungen offen und fair über alle anliegenden Stadtangelegenheiten reden und sie informieren werde.

Eine darüberhinausgehende politische Zusammenarbeit mit der AfD und den Linken hält er aus Sicht des gesamten demokratischen Ratsspektrums für äußerst unwahrscheinlich. Andererseits werde man nicht verhindern können, dass sich die Extremen bei Abstimmungen im Rat der einen oder anderen Seite anschließen.

Was die Fachausschüsse des Stadtrates angeht, tendiert man in der Verwaltung zu großen Lösungen, damit alle Parteien in allen Gremien vertreten sind, mitberaten und abstimmen können.

pp/Agentur ProfiPress