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Ringtausch bei der Bundeswehr

Oberstleutnant Christian Reichert ist neuer Standortältester und Kommandant über das Materialdepot Mechernich – Vorgänger Oberstleutnant Dietmar Brüders wechselt als Dezernatsleiter in das Logistikkommando der Bundeswehr nach Erfurt – Abschied und Kennenlernen bei Übergabeappell und Neujahrsempfang

Mechernich – Im Prinzip haben Oberstleutnant Dietmar Brüders und Oberstleutnant Christian Reichert einfach ihre Jobs getauscht. Dietmar Brüders, Kommandant des Materialdepots und Standortältester der Bundeswehr in Mechernich, wurde im Rahmen eines Übergabeappells im Materialdepot mit anschließendem Neujahrsempfang im Casino der Bundeswehr von seinen Aufgaben entbunden.

Der „alte“ und der „neue“ Kommandant für das Materialdepot Mecher-nich: Oberstleutnant Dietmar Brüders (links) und Oberstleutnant Chris-tian Reichert (rechts) beim Übergabeappell durch Oberst Uwe Richard Fröhlich, Leiter des Bereichs „ortsfeste logistische Einrichtungen“. Foto: Steffi Tucholke/pp/ProfiPress
Der „alte“ und der „neue“ Kommandant für das Materialdepot Mechernich: Oberstleutnant Dietmar Brüders (links) und Oberstleutnant Chris-tian Reichert (rechts) beim Übergabeappell durch Oberst Uwe Richard Fröhlich, Leiter des Bereichs „ortsfeste logistische Einrichtungen“. Foto: Steffi Tucholke/pp/ProfiPress

Der 46-Jährige wechselt nach Erfurt, wo er drei Führungsebenen höher im Logistikkommando der Bundeswehr als Dezernatsleiter in der Abteilung Einsatz im Bereich Materialbewirtschaftung und logistische Sonderaufgaben antritt. Eben diesen Posten, sogar im gleichen Büro, hatte bis dato Brüders Nachfolger Christian Reichert inne, der im Gegenzug am Freitag zum Kommandanten des Materialdepots sowie zum Standortältesten in Mechernich ernannt wurde.

„Ich habe schon lange gehofft, irgendwann diesen Dienstposten übernehmen zu können“, freut sich Mechernichs neuer Standortältester, Oberstleutnant Christian Reichert. Während er in Erfurt mit der Erstellung von Prozessen und Vorgaben in der Materialbewirtschaftung der Bundeswehr – also zum Umgang mit dem Material in Bezug auf Annahme, Lagerung und Bestandsnachweise – beschäftigt war, kann er diese Dinge nun vor Ort selbst umsetzen.

Oberst Stefan Weber, stellvertretender Kommandeur im Landeskom-mando NRW (rechts), übernahm die Ernennung von Oberstleutnant Christian Reichert zum Standortältesten in Mechernich. Foto: Steffi Tucholke/pp/ProfiPress
Oberst Stefan Weber, stellvertretender Kommandeur im Landeskom-mando NRW (rechts), übernahm die Ernennung von Oberstleutnant Christian Reichert zum Standortältesten in Mechernich. Foto: Steffi Tucholke/pp/ProfiPress

Gleichfalls sieht es auch der scheidende Kommandant, Oberstleutnant Dietmar Brüders, als vorteilhaft, mit seinen Erfahrungen von der Basis in die Prozessentwicklung zu gehen. So wechselt der eine von der Theorie in die Praxis, der andere von der Praxis in die Theorie – ein klassischer Ringtausch. Für beide ist der Schreibtischwechsel aus dienstlicher Sicht sinnvoll, denn so können sie zum einen ihre Erfahrungen einbringen und zum anderen ihre Qualifikationen in anderen Bereichen ausweiten. Letztendlich können diese Fähigkeiten dann auch für die Karrierechancen von Vorteil sein.

Einzig die große Entfernung von der Heimat macht Dietmar Brüders, in Mechernich geboren, Ehemann und Vater zweier Kinder, zu schaffen. Er betrachtet es jedoch als ein „Gebot der Kameradschaft“, für die Bundeswehr in eine Rolle zu schlüpfen, in der er die Woche über von seiner Familie getrennt ist. Umgekehrt kommt nämlich sein Nachfolger endlich in die Nähe seiner Heimat – mit Ehefrau Eva-Maria wohnt er im eine Stunde entfernten Neunkirchen-Seelscheid.

Zahlreiche Gäste, Vertreter der Stadt und Weggefährten verschiedener Institutionen waren zum Übergabeappell in das Materialdepot Mechernich gekommen. Foto: Steffi Tucholke/pp/ProfiPress
Zahlreiche Gäste, Vertreter der Stadt und Weggefährten verschiedener Institutionen waren zum Übergabeappell in das Materialdepot Mechernich gekommen. Foto: Steffi Tucholke/pp/ProfiPress

„Ich bin fertig zum Sprung“, erklärte Oberleutnant Brüders beim Übergabeappell im Materialdepot, wo sich die Mitarbeiter des Materialdepots Mechernich, Delegationen der unterstellten Materiallager Straelen und Königswinter sowie Vertreter der Stadt und Wegbegleiter verschiedener Institutionen versammelt hatten. Vor 37 Monaten, also im Januar 2012, hatte der gebürtige Mechernicher das Kommando über das Materialdepot übernommen.

„Was wir geschafft haben, waren in der Regel Gemeinschaftsleistungen und diese sind nur dann beständig, wenn alle am gleichen Strang ziehen“, erzählte er. Positiv bleibt ihm in Erinnerung, dass er in seiner Führungsverantwortung viel Entscheidungsfreiraum gehabt habe. So war ein besonders intensives Erlebnis für den Kommandanten, als das Logistikunternehmen DHL am Standort Euskirchen zum Ende des Jahres 2013 rund 130 Mitarbeitern entließ. „Wir haben diese Chance genutzt und konnten viele Logistiker sofort einstellen“, erinnert sich der 46-Jährige. „Es waren sehr emotionale Momente, wenn wir Familienvätern kurz vor Weihnachten eine neue Perspektive geben konnten“, erzählt er.

Ein klassischer Ringtausch: Oberstleutnant Christian Reichert (links) übernimmt von Oberstleutnant Dietmar Brüders den Posten als Stand-ortältester und Kommandant des Materialdepots Mechernich, während Brüders an dessen bisherigen Arbeitsplatz als Dezernatsleiter im Logistikkommando der Bundeswehr in Erfurt wechselt. Foto: Steffi Tucholke/pp/ProfiPress
Ein klassischer Ringtausch: Oberstleutnant Christian Reichert (links) übernimmt von Oberstleutnant Dietmar Brüders den Posten als Stand-ortältester und Kommandant des Materialdepots Mechernich, während Brüders an dessen bisherigen Arbeitsplatz als Dezernatsleiter im Logistikkommando der Bundeswehr in Erfurt wechselt. Foto: Steffi Tucholke/pp/ProfiPress

In Mechernich war der Kommandant am laufenden Reformprozess der Bundeswehr beteiligt, der für die ortsfesten Lagereinrichtungen unter anderem eine umfangreiche Reduzierung der Lagerkapazitäten um rund 30 Prozent bis zum Jahr 2018 zur Folge hat. „Es war für mich hochinteressant, an der Weichenstellung in Mechernich beteiligt gewesen zu sein und das Materialdepot planerisch auf die Zukunft einzustellen“, so Oberstleutnant Brüders.

Das Materialdepot Mechernich soll im Rahmen der Strukturreform bestehen bleiben und auch seinen wesentlichen Kernauftrag beibehalten: Versorgung mit Wehrmaterial, logistische Erst- und Folgeversorgung im Einsatz sowie die Durchführung von Materialerhaltungsmaßnahmen.

Die Mitarbeiter des Materialdepots Mechernich und deren Feuerwehr sowie Delegationen der unterstellten Materiallager Straelen und Königswinter waren zum Übergabeappell angetreten. Foto: Steffi Tucholke/pp/ProfiPress
Die Mitarbeiter des Materialdepots Mechernich und deren Feuerwehr sowie Delegationen der unterstellten Materiallager Straelen und Königswinter waren zum Übergabeappell angetreten. Foto: Steffi Tucholke/pp/ProfiPress

Auf Oberstleutnant Christian Reichert warten hier einige Herausforderungen, darunter die Auflösung des unterstellten Materiallagers Königswinter, dessen Mitarbeiter neu untergebracht werden müssen. Der neue Kommandant und Standortälteste freut sich auf seine neuen Aufgaben: „Das Materialdepot Mechernich war schon immer das Aushängeschild der ortsfesten Logistik, es ist fantastisch, dass ich seine Zukunft nun mitgestalten kann.“

Die Ernennung zum Standortältesten übernahm am Freitag Oberst Stefan Weber, stellvertretender Kommandeur im Landeskommando NRW, in Vertretung für Brigadegeneral Peter Gorgels. Augenzwinkernd klärte er die Gäste des Neujahrsempfangs auf, dass der Standortälteste nicht zwingend der Älteste, dafür aber einer der Ranghöchsten am Standort sei.

Oberstleutnant Christian Reichert kann in seiner Laufbahn unter anderem auf seine Zeit als Referent im Bundesministerium der Verteidigung in Bonn sowie als Dezernatsleiter im Streitkräfteunterstützungskommando in Köln zurückblicken. Als Standortältester in Mechernich wird er nun der „Mittler zwischen Kommune und Bundeswehr“, so Oberst Stefan Weber.

Am Bundeswehrstandort Mechernich sind Dienststellen aus vier Organisationsbereichen der Bundeswehr beheimatet: Luftwaffe, Streitkräftebasis, Zentraler Sanitätsdienst sowie Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen. Der Rückblick auf das vergangene Jahr gibt nur einen kleinen Einblick in die Arbeitsbereiche.

Der Servicebereich Taktisches Datenlinkmanagement des Betriebszentrums IT-System Bundeswehr kümmert sich hauptsächlich um die operationelle Vernetzung von Waffensystemen. 2013 und 2014 waren die Mitarbeiter mit durchschnittlich 200 Einsatztagen an den Standorten Kahramanmaras (Türkei) und Ramstein (Rheinland-Pfalz) dienstlich und persönlich besonders gefordert. Hintergrund ist die Teilhabe an der deutschen Unterstützung der Türkei im Rahmen des NATO-Einsatzes „Active Fence Turkey“ zur Verteidigung gegen Angriffe aus Syrien.

Führungswechsel in der Mechernicher Bundeswehr: Oberstleutnant Dietmar Brüders (rechts) übergibt das Kommando über das Materialdepot und den Posten als Standortältester an Oberstleutnant Christian Reichert. Foto: Steffi Tucholke/pp/ProfiPress
Führungswechsel in der Mechernicher Bundeswehr: Oberstleutnant Dietmar Brüders (rechts) übergibt das Kommando über das Materialdepot und den Posten als Standortältester an Oberstleutnant Christian Reichert. Foto: Steffi Tucholke/pp/ProfiPress

Das Kalibrierzentrum der Bundeswehr mit Mutterhaus in der Bleibergkaserne Mechernich beherbergt derzeit rund 110 Mitarbeiter. Sie übernehmen die Einstellung und Kontrolle sämtlicher Mess- und Prüfgeräte der Bundeswehr. Ihre Unterstützung galt im letzten Jahr besonders der Internationalen Sicherheitsunterstützungsgruppe (ISAF) in Afghanistan sowie der Kosovo-Force (KFOR).

Seit Mai 2014 gehört die Feuerwehr des Materialdepots Mechernich der neu zusammengeschlossenen Bundesfeuerwehr an. Mit der „Führung aus einer Hand“ soll die Feuerwehr leistungs- und zukunftsfähig aufgestellt werden. Dazu ist der Neubau einer zeitgemäßen Feuerwache geplant: Ab Herbst 2016 soll auf dem Gelände des Materialdepots eine moderne und lichtdurchflutete Feuerwache entstehen.

Der Neujahrsempfang im Casino der Bundeswehr war die letzte Handlung von Oberstleutnant Dietmar Brüders als Standortältester in Mechernich. Nach der Kommandoübergabe im Materialdepot war er von den Mitarbeitern mit einem „dreifachen Logistik OLE“ (für „ortsfeste logistische Einrichtung“) verabschiedet worden. Das letzte Wort hatte der neue Kommandant: „Ich freue mich wirklich hier zu sein. Es ist eine ganze Menge, was wir vorhaben.“

pp/Agentur ProfiPress