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Oldie-Nacht-Tickets für 1000ten Spender

Über 1100 Freiwillige bei Typisierungsaktion der Hilfsgruppe Eifel um den Lückerather Willi Greuel – Stammzellenspender für dreijährigen Jerome gesucht – 1000ten Spender mit Freikarten für Mechernicher Oldie-Nacht in der Kultur- und Freizeitfabrik Zikkurat überrascht

Der Schirmherr der Typisierungsaktion der Hilfsgruppe Eifel um den Lückerather Willi Greuel (ganz links), Landrat Günter Rosenke (Mitte), brachte eine 500-Euro-Spende mit. Darüber freuten sich auch (v.li.) Rabea Karthoff (DKMS), DKMS-Mitarbeiterin Maria Altendorf und Hilfsgruppen-Schatzmeister Helmut Lanio. Foto: Reiner Züll/pp/Agentur ProfiPress

Mechernich/ Kreis Euskirchen – Fast hätte Helmut Lanio, der Schatzmeister der Hilfsgruppe Eifel um den Lückerather Willi Greuel, mit seinem Tipp richtig gelegen. Lanio hatte im Vorfeld der Typisierungsaktion für den dreijährigen Jerome verlauten lassen, dass er mit 1200 Typisierungswilligen rechne, die sich in der Marienschule einem Bluttest unterziehen würden.

Am Ende der achtstündige Aktion dann waren es genau 1122 Männer und Frauen, die zum Aderlass gekommen waren. „Ein stolzes Ergebnis“,  konstatierte Rabea Karthoff von der Deutschen Knochenmark Spenderdatei (DKMS), die mit ihrer Kollegin Maria Altendorf Aktion der Hilfsgruppe begleitete. Und auch Willi Greuel aus Mechernich-Lückerath, der Vorsitzende der Hilfsgruppe Eifel, war mehr als „happy“ über das Ergebnis der nunmehr neunten Aktion, die die Hilfsgruppe  für die Suche nach Stammzellenspendern veranstaltet hat.

Bei all diesen Aktionen haben sich nunmehr 21.646 Menschen aus der Eifel typisieren lassen. Aus dem aktuellen Zahlenwerk der DKMS geht hervor, dass von diesen Registrierten schon 275 Männer und Frauen Stammzellen für Patienten in 33 Ländern der Erde gespendet und damit Leben gerettet haben. Über 130 freiwillige Helfer waren am Sonntag in Euskirchen im Einsatz, so dass die Aktion reibungslos über die Bühne ging. Knapp 30 Ärzte oder Arzthelferinnen aus dem ganzen Kreisgebiet zapften den potenziellen Spendern auf der Suche nach einem genetischen Zwilling für den schwerkranken Jerome fünf Milliliter Blut ab.

Deutlich war erkennbar, dass das Schicksal des dreijährigen Jungen aus Euskirchen besonders die Familien im Kreis bewegt hat. Viele Eltern kamen mit ihren Kindern zum Bluttest. Und auch viele Jugendlichen kamen zum Aderlass. Darüber freute sich Hilfsgruppenchef Willi Greuel besonders: „Da wird immer über die heutige Jugend geschimpft. Hier sieht man, dass das sie nicht so schlecht ist, wie hingestellt wird“, so Greuel.

Bestes Beispiel dafür war der Schmidtheimer Patrick Pusch, der am Sonntag seinen 20. Geburtstag feierte und mit acht seiner Freunde nach Euskirchen gekommen war. Er hatte diese gebeten, ihm keine Geschenke zu machen und stattdessen mit ihm zur Typisierung nach Euskirchen zu fahren. Schon kurz nach Beginn der Typisierungsaktion war eine größere uniformierte Gruppe des Euskirchener Löschzuges Zentrum erschienen.

An 13 Stationen waren die „Zapfer“ im Einsatz. Allen voran die Kaller Arzthelferin Angela Schmidt, die in der Gemeinschaftspraxis von Dr. Karl Peter Schumacher in Kall arbeitet und bei acht der bisher neun Aktionen ehrenamtlich dabei war. „Eine treue Seele“, so Willi Greuel. Und auch „Doc“ Karl Peter Schumacher war als verantwortlicher Arzt mit Einsatz.

Aus Rheinbach war Gret Sattler nach Euskirchen gekommen, obwohl sie sich bereits vor fünf Jahren bei einer Aktion der Hilfsgruppe in Mechernich hat typisieren lassen. Sie war in die Marienschule gekommen, um Willi Greuel einen Dankesbrief einer Frau aus Amerika zu zeigen. Für diese an Leukämie erkrankte Amerikanerin hatte Gret Sattler von einem Jahr Stammzellen gespendet. Wie die Frau schreibt, hat sie die Krankheit besiegt und es gehe ihr gut. Jetzt wartet die Frau aus Rheinbach, dass im nächsten Jahr die zweijährige Anonymität vorbei ist, und die dankbare Empfängerin aus den USA ein Gesicht bekommt. Bis dahin können sich Spender und Empfänger  über die DKMS nur anonym kontaktieren.

Für das leibliche Wohl der typisierungswilligen Menschen und der zahlreichen Helfer sorgte die Katholische Frauengemeinschaft Euskirchen. Unzählige Kuchen waren für das Kuchenbuffet gestiftet worden. Und auch Jeromes Familie packte mit an wo es möglich war.

Schirmherr Landrat Günter Rosenke stattete den freiwilligen Helfern in der Marienschule noch einen Besuch ab, ehe er seine Urlaubsreise zu den kanarischen Inseln antrat. Rosenke überbrachte auch eine Spende in Höhe von 500 Euro, die aus dem Erlös des alljährlichen Prinzenempfangs im Kreishaus stammte und seit einigen Jahren für soziale Zwecke verwendet wird. Mit diesen 500 Euro kann die Hilfsgruppe zehn Typisierungen finanzieren. Denn jede Typisierung verursacht Laborkosten von 50 Euro, die von keiner Krankenkasse bezahlt werden.

Um genau 17 Uhr konnte Willi Greuel dem Nettersheimer Manfred Hubert Kurth zwei VIP-Karten für die nächste Mechernicher Oldie-Nacht am 29. März nächsten Jahres schenken. Kurth war an diesem Tag der tausendste Spender gewesen. Dem Nettersheimer folgten dann noch weitere 122 Spendenwillige, die dem kleinen Jerome helfen wollen.

pp/Agentur ProfiPress