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Noch 41 Tage Zeit

Stadtverwaltung will noch in diesem Jahr die Fördergelder zur Entwicklung der Mechernicher Innenstadt beantragen

Mechernich – „41 Tage – so viel Zeit bleibt der Stadt Mechernich noch, um Städtebaufördermittel für ihr Integriertes Handlungskonzept zu beantragen“, schreibt Journalistin Julia Reuß in der Kölnischen Rundschau und dem Kölner Stadtanzeiger.

Sie kommentiert: „Nicht viel, wenn man bedenkt, dass bisher nur ein Vorentwurf in verschiedenen Varianten vorliegt, ein Bürgerforum dazu noch nicht stattgefunden hat und am 13. September Kommunalwahl ist. In der jüngsten Stadtratssitzung gab es deshalb eine längere Diskussion.“

Zunächst habe die SPD-Fraktion gleich zu Beginn der Sitzung beantragt, den Punkt ganz von der Tagesordnung zu streichen, um den Fraktionen mehr Zeit zu geben, darüber zu beraten. Um dennoch rechtzeitig eine Entscheidung zu fällen, schlugen die Genossen eine Sondersitzung des Stadtrates Anfang September vor. Der Vorschlag sei mehrheitlich abgelehnt worden.

Mehmet Çelik vom Planungsbüro MWM stellte den Vorentwurf nun auch dem Stadtrat vor. Journalistin Julia Reuß schreibt dazu: „Die Pläne sehen unter anderem eine Tiefgarage unter der Innenstadt vor und eine Fußgängerzone. Das Gebäude, in dem sich zurzeit ‚Takko‘ befindet, soll abgerissen und durch ein neues, schmaleres Gebäude ersetzt werden.“ Foto: Kirsten Röder/pp/Agentur ProfiPress

Der Prozess um das Integrierte Handlungskonzept läuft schon länger und hatte mit einem Infostand auf dem Wochenmarkt im November 2019 begonnen, so Reuß weiter. Das große Ziel demnach: Die Innenstadt von Mechernich soll attraktiver werden.

Es folgte eine Bürgerwerkstatt im Januar, bei der die Stadt zunächst die Meinung, Ideen und Kritik der Anwohner erfragte. Daraus habe das Planungsbüro MWM aus Aachen einen Vorentwurf entwickelt, der im Juli dem Stadtentwicklungsausschuss vorgestellt wurde. Eigentlich hätte es im April bereits ein Bürgerforum zu diesem Vorentwurf geben sollen, so Reuß, doch das musste wegen der Corona-Pandemie verschoben werden. Bislang sei es nicht nachgeholt worden.

Vorentwurf im Stadtrat

Mehmet Çelik vom Planungsbüro MWM stellte den Vorentwurf nun auch dem Stadtrat vor. Die Journalistin schreibt dazu: „Die Pläne sehen unter anderem eine Tiefgarage unter der Innenstadt vor und eine Fußgängerzone. Das Gebäude, in dem sich zurzeit ‚Takko‘ befindet, soll abgerissen und durch ein neues, schmaleres Gebäude ersetzt werden.“

Um den Blick von leeren Hinterhöfen abzulenken und den Platz etwas einzudämmen, schlug demnach das Planungsbüro ein neues Gebäude auf dem Marktplatz vor.

„Damit allerdings hatten die Marktbeschicker ein Problem“, schreibt Reuß. So habe Josef Fröhling aus Harzheim, Sprecher des Mechernicher Wochenmarktes, berichtet, dass bei diesen Planungen ein kreisförmiger, geschlossener Markt nicht mehr möglich sei. Diese Form sei den Marktbeschickern allerdings wichtig, sagte Fröhlich. Mit dem geplanten Gebäude würde der Markt künftig direkt vor stationärem Handel oder Gastronomie aufgebaut werden. Das berge immer die Gefahr der Konfrontation mit den Inhabern.

Marcel Hembach habe sich als Vorsitzender des Vereinskartells auch gegen das geplante neue Gebäude ausgesprochen und gewarnt: „Mit dieser Variante legen wir uns die Kirmes tot.“

Dritte Variante

Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick habe deshalb eine weitere Variante vorgeschlagen – ohne neues Gebäude. Er habe betont, dass der freie Bereich aber nicht wieder zu Parkplätzen werden solle. Vielmehr solle dort eine hohe Verweilqualität geschaffen werden.

Reuß: „Es standen also verschiedene Varianten im Raum, und erst im Laufe der Diskussion wurde klar, dass sich die Stadt in Sachen Förderantrag für eine Variante entscheiden muss.“ Den Vorschlag von Schick, alle Varianten einzureichen und den Antrag dann im Oktober oder November zu konkretisieren, habe Çelik als „Sonderweg“ bezeichnet, den man erst einmal bei der Bezirksregierung ausloten müsse. Grundsätzlich gelte bei dem Antrag auf Städtebaufördermittel: „Je konkreter desto besser“, zitiert Reuß den Planer.

Das Rendering des Planungsbüros MWM zeigt, wie die neue Mitte Mechernichs zukünftig aussehen könnte. Rendering: MWM/pp/Agentur ProfiPress

Nathalie Konias (Grüne) habe in den Raum geworfen, ob der knappen Zeit mit dem Antrag bis zum nächsten Jahr zu warten. Dann könnten die Pläne von allen Fraktionen eingehend studiert und auch die Bürger dazu befragt werden. Zumal der Bürgerwille in keiner der Varianten durchdringe, habe Konias kritisiert. Oliver Totter (FDP) fand Gefallen an diesem Vorschlag.

Heinz Schmitz (UWV) hingegen hielt das laut Reuß für den falschen Weg. Er verstehe zwar die Bedenken, dennoch habe die Stadt das Takko-Gebäude ja bereits gekauft. Und dieser „Schandfleck“ würde durch eine Verschiebung des Antrags noch ein Jahr lang fortbestehen. Schmitz sagte demnach: „Im Sinne der Allgemeinheit sollten wir die Situation beim Schopf packen.“

Nach einer Sitzungsunterbrechung, schreibt Reuß, in der die Fraktionen noch einmal beraten konnten, habe die UWV schließlich beantragt, die Variante ohne Gebäude beim Förderantrag einzureichen. Mit den Stimmen von UWV, CDU und Pro Mechernich sei dieser Vorschlag mehrheitlich angenommen worden. SPD, Grüne und FDP stimmten dagegen.

pp/Agentur ProfiPress