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Neuer Naturschutzwart gesucht

Hans Jubelius aus Scheven hat sein Mandat in Dienstbezirk Kall zum 31. Dezember niedergelegt – Schutz der Natur und Landschaft als oberste Aufgabe – Mittler zwischen Bürgern und Behörde

Kreis Euskirchen/Kall – Die Naturschutzwacht des Kreises Euskirchen sucht einen Nachfolger von Hans Jubelius als Naturschutzwart für den Dienstbezirk Kall. Der Schevener Jubelius hat das Amt am 31. Dezember nach anderthalbjähriger Tätigkeit niedergelegt. Jubelius war Nachfolger von Hermann-Josef Cremer, der ebenfalls aus Scheven stammt.

„Mir fehlte am Ende die Zeit, um das Amt ordentlich auszuführen. Denn ich bin im Kirchenvorstand der Pfarrei St. Antonius Dottel/Scheven tätig, kümmere mich um die Vermietung des Pfarrhauses, in dem auch Flüchtlinge untergebracht sind, und bin Mitglied der Grünkolonne, die sich im Ort um die Pflege der Grünflächen kümmert“, berichtet der 68-Jährige über seine Entscheidung.

Anderthalb Jahre war Hans Jubelius aus Scheven Naturschutzwart für den Dienstbezirk Kall der Naturschutzwacht des Kreises Euskirchen. Er ist außerdem im Kirchenvorstand und in der Grünkolonne tätig. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress

Hans Jubelius zeichnete sich dadurch aus, dass er als Naturschutzwart oft den unbürokratischen Weg gegangen ist. Sah er einen Missstand, beispielsweise abgeladenen wilden Müll wie Reifen oder gar Kühlschränke, meldete er das nicht beim Kreis an. Es reichte ein Telefonat bei Ortsvorsteher Hans Reiff, mit dem zusammen er den wilden Müll dann zum Kaller Bauhof fuhr, der genauso unbürokratisch geholfen hat.

Jubelius war damals von Hermann-Josef Cremer vorgeschlagen worden. Die Untere Naturschutzbehörde des Kreises Euskirchen hatten dann über die Neubesetzung für die Naturschutzwacht abgestimmt. Jubelius wurde offiziell vereidigt, erhielt eine Dienstmarke und Unterlagen.

Ehrenamt, aber offiziell

Denn auch wenn die Tätigkeit für die Naturschutzwacht des Kreises Euskirchen ehrenamtlich ist (es gibt allerdings eine monatliche Aufwandsentschädigung in Höhe von 30 Euro), hat sie doch offiziellen Charakter. Die Naturschutzwacht soll die Natur und Landschaft schützen, pflegen und entwickeln. Gesichert werden sollen die Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes, die Nutzungsfähigkeit der Naturgüter, die Pflanzen- und Tierwelt und die Vielfalt, Eigenart und Schönheit von Natur und Landschaft.

Dieser Hochsitz im Schevener Wäldchen war morsch und ist abgebrochen. Hans Jubelius hat ihn längst gemeldet. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress

Ein Naturschutzwart ist laut Dienstanweisung des Kreises ein „Mittler zwischen landschaftlicher Wirklichkeit und behördlicher Aktivität“ und soll Bürger im Kreis informieren und aufklären sowie die Behörden bei nachteiligen Veränderungen in der Landschaft benachrichtigen. Ausgenommen sind Waldgebiete, um die sich Forstschutzbeauftragte kümmern.

Hauptaugenmerk eines Naturschutzwartes sind Eingriffe in die Landschaft und Verstöße, also Schwarzbauten, nichterlaubte Campingplätze, wilde Müllkippen, ungenehmigte Abgrabungen, Aufschüttungen, Rodungen von Wald, Wallhecken oder Feldgehölzen und Anlagen von Tiergehegen oder Fischteichen, das Flämmen oder die unzulässige Anwendung von Herbiziden auf Feldrainen, Böschungen, nicht bewirtschafteten Flächen oder Wegrändern, verbotswidriges Verhalten in besonders geschützten Teilen von Natur und Landschaft sowie Verstöße gegen die Reitregelung. Klar ist: Man sollte mobil sein, gerne an der frischen Luft sein und die Natur und Landschaft im Dienstbezirk Kall lieben.

Hans Jubelius hat oft direkt selbst den Missstand beseitigt, wie hier am Hahnebömsche, wo ein Kühlschrank abgeladen worden war. Foto: Jubelius/pp/Agentur ProfiPress

Hauptansprechpartner für die Naturschutzwarte ist die Untere Naturschutzbehörde, der dann auch Verstöße mitgeteilt wurden. So melde Hans Jubelius im März 2020: „Im Straßengraben an der Landstraße nach Kallmuth liegen an zwei Stellen Autoreifen, teils von den Felgen abgeschnitten“. Bereits im November 2019 meldete Jubelius den Fund eines verrosteten Schafsanhängers, von daneben liegenden Autoreifen sowie von größeren Betonteilen in der Nähe.

Wer Interesse an der Nachfolge Hans Jubelius‘ hat, wird gebeten, sich bei Verena Kochs von der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises Euskirchen zu melden unter 02251/151317 oder Verena.Kochs@kreis-euskirchen.de.

pp/Agentur ProfiPress