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Ministerin verspricht Hilfe

Ursula Heinen-Esser diskutiert nach Hochwasserkatastrophe mit Bürgermeistern über Schutzkonzepte

Mechernich/Kreis Euskirchen – „Es wäre das Allerschlimmste, wenn in fünf, sechs Jahren das nächste Hochwasser kommt, und wir sagen müssen: Der Antrag liegt noch da und ist nicht beschieden“, erklärte  Ursula Heinen-Esser, Ministerin für Umwelt, Landwirtschaft, Natur und Verbraucherschutz in NRW, wenige Wochen nach der schrecklichen Flut vom 14. Auf den 15. Juli diesen Jahres.

Ursula Heinen-Esser, Ministerin für Umwelt, Landwirtschaft, Natur und Verbraucherschutz des Landes NRW (vorne links) sprach laut Medienberichten von einem „Hochwasser-Beschleunigungsgesetz“ für Planvorhaben und Baugenehmigungen. Sie diskutierte im Kreishaus mit den Bürgermeistern, rechts hinter ihr der Mechernicher Verwaltungschef Dr. Hans-Peter Schick, danebn Landrat Markus Ramers. Foto: Kreisverwaltung/pp/Agentur ProfiPress

Vielleicht mache sie ein „Hochwasser-Beschleunigungsgesetz“, orakelte die Ministerin laut Presseberichten vergangenen Donnerstag im Kreishaus. Dort diskutierte sie unter anderem mit dem Mechernicher Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick, Landrat Markus Ramers und dem Wiederaufbaukoordinator Achim Blindert.

Auch die Bürgermeister der anderen vom Hochwasser betroffenen Kommunen waren eingeladen, sich über ein Hochwasser- und Starkregenschutzkonzept auszutauschen. Zudem ging es um die Umsetzung von Baumaßnahmen in unkomplizierten Genehmigungsverfahren.

Gruppe „Urft und Olef“ trifft „Gruppe Erft“

„Bis zum nächsten Hochwasser müsse man vorbereitet sein“, so zitieren die im Kreis erscheinenden Tageszeitungen Ursula Heinen-Esser: Im Kreis Euskirchen gebe es eine „sehr komplexe Situation mit vielen verschieden Flüssen und Einzugsgewässern“. Das Land habe sich ein Konzept vorgenommen, „das die Flussläufe von der Quelle bis zur Mündung“ betrachte.

Die Idee sei, so die Ministerin, dass die Kommunen ihre eigenen Hochwasser- und Starkregenkonzepte entwickeln und sie am Ende ins Gesamtpaket des Landes einfließen. Sabine Preiser-Marian, Bürgermeister von Bad Münstereifel, erklärte: „Wir sind gefordert, schnell zu handeln.“ Landrat Ramers sagte den Medien, er wolle „die Analyse forcieren“, damit man entsprechende Konzepte erstellen könne.

Die Bürgermeister hätten sich schon zu interkommunalen Gesprächen getroffen und eine Gruppe „An Urft und Olef“ gegründet. Dabei säßen die Kommunen Dahlem, Kall, Schleiden, Blankenheim sowie Hellenthal und Nettersheim in einem Boot. Nun soll laut Kalls Bürgermeister Hermann-Josef Esser die Verbindung zur „Gruppe Erft“ aufgenommen werden. Ein erstes Gespräch fand laut „Kölnische Rundschau“ und „Kölner Stadt-Anzeiger“ noch am Donnerstag statt.

Laut Ramers werde man auch Kontakt zu Naturschutzverbänden aufnehmen. „Hochwasser- und Naturschutz schließen sich nicht aus“, so der Chef der Kreisverwaltung. Da viele Interessen unter einen Hut gebracht werden müssten, sei die Gesprächsrunde mit der Ministerin ein guter Anfang gewesen, so Ramers.

Äcker als Retentionsflächen

 werden Zudem unterstrich er, wie wichtig die finanzielle Unterstützung durch das Land und den Bund sei. Es werde viele Konzepte und Maßnahmen geben. Die könnten aber ohne finanzielle Unterstützung nicht umgesetzt werden. „Das sind finanzielle Volumina, die das übersteigen, was Kommunen leisten können“, sagte Ramers.

Es sollen Acker- und Weideland zu Hochwasserretentionsflächen erklärt werden – und entsprechende Vorkehrungen getroffen, bei Starkregen beispielsweise Seitentäler fluten zu können. Dazu seien keine Enteignungen vorgesehen, so die Ministerin – wohl aber Entschädigung. Man wolle die Landwirte „motivieren“.

Wie die Ministerin im Gespräch mit Dr. Hans-Peter Schick und den anderen Bürgermeistern sagte, arbeitet das Land an Prognose-Programmen – auch für kleinere Flüsse. Angelehnt sei dieses Programm ans Monitoring am Rhein. Eine präzise dreitätige Vorhersage sei aber nicht möglich. „Wenn wir ein paar Stunden gewinnen, hilft uns das schon sehr, um Menschen zu retten und Flächen freizuräumen, damit man Platz für Wasser hat“, so Esser: „Wir hoffen, dass wir im nächsten Jahr damit starten können.“ Der Deutsche Wetterdienst arbeite parallel auch an der Verbesserung seiner Vorhersagemöglichkeiten.“

pp/Agentur ProfiPress