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Kunst und Kultur im Dorf

Franz Kruse arbeitet an neuen Ortseingangs-Skulpturen für Kallmuth – Vater und Sohn Stoffels errichteten ein Willkommensschild mit Landwirtschaftssymbolik

Mechernich-Kallmuth – Die Kallmuther Burg ziert als Metallrelief bereits den Ortseingang nach Kallmuth am Dotteler Weg, von Scheven und vom Westschacht kommend soll eine Lore mit „Fahrt“ (Leiter) die Bergbautradition verkörpernd grüßen – und an der Kaller Straße in Höhe der Abfahrt zur Siedlung Stoffels wollen Ortsvorsteher Robert Ohlerth und der ausführende Künstler Franz Kruse den dreidimensionalen Reiterheiligen Georg im Kampf mit dem Drachen zeigen.

Den Schriftzug „Herzlich willkommen“ mit Notenlinien am Turm der Kallmuther Burg hätte Künstler Franz Kruse (r.) lieber bunt gehabt. Ortsvorsteher Robert Ohlerth (l.) überlegt noch. Das Kunstwerk mit der Burg, deren Original im Hintergrund zu sehen ist, ist dem Kirchenchor Cäcilia und dem örtlichen Musikverein gewidmet. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Kultur wird in Kallmuth großgeschrieben. Im Bürgerhaus sind schon Größen wie Konrad Beikircher, „Der bergische Jong“ oder auch die „Eifel-Gäng“ aufgetreten. Serge Jaroffs Don Kosakenchor sorgte unlängst für eine überfüllte Pfarrkirche St. Georg.

Am Ortseingang an der Kaller Straße aus Richtung Dottel will Franz Kruse einen dreidimensionalen Reiterheiligen Georg im Kampf mit dem Drachen zeigen. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Neben Theater, Konzerten, Autorenlesungen, volkskundlichen Abenden und Comedy haben Ortsvorsteher Robert Ohlerth und seine Mitstreiter mittlerweile auch die bildende Kunst entdeckt – und mit finanzieller Unterstützung des Landesprogramms „Heimat-Scheck“ für das Dorf zu nutzen gewusst.

„Ortsschild Hengasch“

2019 entstand so Kallmuths neues Dorfdenkmal, entworfen von Franz Kruse und gefertigt von Metallbau Müller in Hostel. Es zeigt die Dorfgeschichte vom Römerkanal bis zur Bergwerksanlage, vom Dorfbrunnen bis zum Georgsritt. Jetzt sollen vier Ortseingänge von Kallmuth mit je einem eigenen Kunstwerk aus dem Atelier Kruse und der Metallbauwerkstatt Müller ausgestattet werden.

Die fünfte Straße in den Wallfahrtsort mit reichem Kulturleben hat die Familie Stoffels mit einem großen Willkommenstor mit Wagenrad ausgestattet. Vater Winfried und Sohn Martin Stoffels verleihen damit der Landwirtschaft als wichtigem Merkmal des Kallmuther Dorflebens Ausdruck. Foto: Robert Ohlerth/pp/Agentur ProfiPress

Die fünfte Straße in den Wallfahrtsort mit reichem Kulturleben hat die Familie Stoffels mit einem großen Willkommenstor mit Wagenrad ausgestattet. Vater Winfried und Sohn Martin Stoffels verleihen damit der Landwirtschaft als wichtigem Merkmal des Kallmuther Dorflebens Ausdruck. Bereits 2019 wurde in Richtung Vollem/Urfey ein „Orts-Schild“ mit der Aufschrift „Hengasch“ aufgestellt, das an die 2008 in Kallmuth gedrehte Serie „Mord mit Aussicht“ erinnert.

Von Scheven und vom Westschacht kommend soll eine Lore mit „Fahrt“ (Leiter) die Bergbautradition verkörpern. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Die Vereine des 395-Seelen-Dorfes ziehen bei dem von „Heimat-Scheck“ finanzierten Kunstprojekt an einem Strang. „Reisenden vermitteln die »Entrees« einen ersten und wohl auch bleibenden Eindruck. Ein Stück Heimat und damit Nachhause-Kommen bedeuten sie für Einwohner“, schrieb unlängst die Journalistin Kirsten Röder.

Für das Jahr 2021 planen Ohlerth und Kruse einen weiteren Kunst-Coup für Kallmuth. Auf der Friedhofsmauer am alten Friedhof wollen sie eine stilisierte moderne Skulptur der Schmerzensmutter Maria errichten, die in Kallmuth nicht nur bei der Wallfahrt am „Schmerzensfreitag“ verehrt wird. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Vier Vereine des Dorfes, darunter der Kirchenchor, der Musikverein, das Ortskartell und der St.-Georgs-Ausschuss bewarben sich um Förderung durch den sogenannten „Heimat-Scheck“. Jeder erhielt 2000 Euro zugesprochen, so Ortsvorsteher Robert Ohlerth. Mit dem Geld werden nicht nur die Kunstwerke finanziert, sondern auch regionaltypische Felsbrocken beschafft und an den Ortseingängen niedergelegt.

Bild der „Mater dolorosa“

„Wir sind ja geologisch gut ausgestattet“, sagte Robert Ohlerth im Interview und verwies auf Bleierz-Konglomerat vom Westschacht, Buntsandstein am Kallmuther Berg, Keldenicher Korallen und Kalkstein von der Kakushöhle.

Bereits 2019 wurde in Richtung Vollem/Urfey ein „Orts-Schild“ mit der Aufschrift „Hengasch“ und den Konterfeis der Polizisten Sophie Haas, Dietmar Schäffer und Bärbel Schmied aufgestellt. Die Kultserie „Mord mit Aussicht“ war 2008 in Kallmuth begonnen worden. Das Kommissariat befand sich im Dorfgemeinschaftshaus „Alte Schule“. Auf unserem Bild präsentieren Mediengestalter Oliver Lehmann (v.l.), Schreiner Dietmar Evertz und Ortsvorsteher Robert Ohlerth das Schild. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress

Für das Jahr 2021 planen Ohlerth und Kruse einen weiteren Kunst-Coup für Kallmuth. Auf der Friedhofsmauer am alten Friedhof wollen sie eine stilisierte moderne Skulptur der Schmerzensmutter Maria errichten, die in Kallmuth nicht nur bei der Wallfahrt am „Schmerzensfreitag“ ganz besonders verehrt wird. Auch dabei hofft Robert Ohlerth wieder auf Geld vom „Heimat-Scheck“.

„Die Förderung ist an bestimmte Kriterien gebunden, die erfüllt sein müssen“, berichtet Ohlerth. So müsse die geförderte Idee Heimatwissen vermitteln und damit einen konkreten Bezug zum Dorf, den Menschen, seiner Geologie und seiner Geschichte haben.

pp/Agentur ProfiPress