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Kleines Gerät, riesige Hilfe

Die Löschgruppe Obergartzem hat sich eine Wärmebildkamera angeschafft – Dritte Kamera im Stadtgebiet Mechernich – Vielfältige Einsatzmöglichkeiten

Mechernich-Obergartzem – Es ist ein recht kleines Gerät. Doch für die Löschgruppe Obergartzem ist es eine immense Investition – und eine Riesenhilfe. Seit Kurzem verfügt die Freiwillige Feuerwehr Obergartzem über eine Wärmebildkamera, nach Kommern und Mechernich die dritte im Eigentum der städtischen Wehr.

Mitglieder der Löschgruppe Obergartzem unter Löschgruppenführer Thomas Wolff (l.) präsentieren sich mit der neuen Wärmebildkamera. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress
Mitglieder der Löschgruppe Obergartzem unter Löschgruppenführer Thomas Wolff (l.) präsentieren sich mit der neuen Wärmebildkamera. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress

Und wer nicht mehr auf dem aktuellen Stand der Technik ist, dürfte überrascht sein, wie vielfältig so eine Wärmebildkamera mittlerweile eingesetzt werden kann. Früher hat man damit bei Bränden hauptsächlich nach Glutnestern gesucht. Doch das hat sich geändert.

„Eine Wärmebildkamera ist für uns besonders bei der Menschenrettung wichtig“, sagte Thomas Wolff, Löschgruppenführer in Obergartzem und stellvertretender Leiter des Löschzugs 3 der Stadt Mechernich. Früher habe man bei der Personensuche bei Wohnungsbränden einen verqualmten Raum nach bestimmen Mustern nur händisch absuchen können. Das geht mit einer Wärmebildkamera bedeutend schneller. „Deshalb soll sie möglichst direkt vom ersten Angriffstrupp mitgeführt werden“, sagte Wolff.

Der Obergartzemer Feuerwehrmann Dominik Obliers (v. r.) präsentiert Löschgruppenchef Thomas Wolff und Jan Rütze die neue Wärmebildkamera. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress
Der Obergartzemer Feuerwehrmann Dominik Obliers (v. r.) präsentiert Löschgruppenchef Thomas Wolff und Jan Rütze die neue Wärmebildkamera. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress

Auch bei Verkehrsunfällen wird eine solche Kamera eingesetzt. „Noch bis zu 30 Minuten nach einem Unfall kann man im Regelfall mit ihr erkennen, ob beispielsweise jemand auf dem Beifahrersitz gesessen hat“, erzählt Wolff. Weil die Kamera so empfindlich ist, sind können die Wärmemuster noch sichtbar sein. Das erleichtert die Arbeit der Feuerwehr enorm. Denn bei schweren Unfällen, bei denen der Fahrer eines Fahrzeugs nicht ansprechbar ist, kommt es immer wieder vor, dass die Feuerwehr mit einem riesigen Aufgebot in Feldern oder Büschen nach möglichen weiteren Verletzten sucht, ohne zu wissen, ob es überhaupt noch weitere Insassen in einem Auto gegeben hat. Auch bei Personensuchen außerhalb von Gebäuden kann die Wärmebildkamera eingesetzt werden.

Finanziert wurde die Anschaffung von den fördernden Mitgliedern der Löschgruppe Obergartzem. Gemeint sind damit die zahlreichen Mitglieder, die inaktiv sind, aber dennoch einen Jahresbeitrag entrichten. „Seit Jahren haben wir das Geld gespart, um diese Anschaffung für unsere Bürger möglich zu machen“, sagte Wolff. Die Anschaffungskosten sind nämlich kein Pappenstiel und belaufen sich auf einen mittleren vierstelligen Betrag.

Ein Blick durch die neue Wärmebildkamera der Löschgruppe Obergartzem. Im Hintergrund warten die Mitglieder des Löschzugs 3 auf den Beginn ihrer Schulung. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress
Ein Blick durch die neue Wärmebildkamera der Löschgruppe Obergartzem. Im Hintergrund warten die Mitglieder des Löschzugs 3 auf den Beginn ihrer Schulung. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress

Im Preis inbegriffen ist eine Schulung durch Mitarbeiter des Kameraherstellers, der Firma Bullard mit Sitz in Remagen. Einer solchen unterzogen sich Mitglieder des dritten Mechernicher Löschzuges kürzlich im Gerätehaus in Obergartzem. Sie lernten den richtigen Umgang mit dem doch recht handlichen Gerät, was die farblichen Abgleiche auf dem Display bedeuten, in welchem Temperaturbereich die Kamera einsetzbar ist – und ganz wichtig: dass man sich nicht in Gefahr begibt. Insgesamt gehören dem Zug, der vom Wachendorfer Jörg Opielka geleitet wird, rund 80 Feuerwehrleute der Löschgruppen Obergartzem, Satzvey, Wachendorf und Weiler am Berge an.

Und natürlich ist das Anwendungsgebiet nicht auf Einsätze des dritten Zuges beschränkt. „Wenn die Kamera angefordert wird, fahren wir da hin“, sagte Wolff.

pp/Agentur ProfiPress