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AllgemeinCommunio in Christo

Indischer Kardinal in Mechernich

Stippvisite in der Eifel: Erzbischof Mar Baselios Kardinal Cleemis auf der Durchreise von Trivandrum über Köln nach Rom im Mutterhaus der Communio in Christo zu Gast – Mechernicher feierten in Köln den offiziellen Empfang der Syro-malankarischen Katholiken Deutschlands für ihr Oberhaupt mit – Catholicos verspricht von Mechernich ausgehendem Reform-Orden sein Gebet und seine Hilfe

Generalsuperior Karl-Heinz Haus (v.l.), Mar Baselios Kardinal Cleemis und Chorbischof Lambert van den Hoven vor dem gemeinsamen Frühstück mit Angehörigen und Mitarbeitern der Communio in Christo in Mechernich. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Mechernich – 2007 weilte der indische Bischof Mar Baselios Cleemis noch als Catholicos, das heißt Oberhaupt der mit Rom reunierten Syro-malankarisch katholischen Kirche bei der Communio in Christo in Mechernich. Vergangenen Sonntag kehrte der am 24. November 2012 von Papst Benedikt XVI. in den Kardinalsrang erhobene Catholicos nach Mechernich zurück.

Mar Baselios Kardinal Cleemis verbrachte die Nacht und den Montagmorgen mit gemeinsamen Gebeten, einem Frühstück und einer Heiligen Messe mit der Mechernicher Kommunität und Mitarbeitern der Sozialwerke der Communio in Christo.

Der Kardinal unterstrich die Gemeinsamkeiten, die ihn mit der Communio verbinden, zu der er selbst vor einigen Jahren seinen persönlichen Sekretär, Pfarrer Jaison Thazhathil, als Verbindungsmann delegiert hat, der noch immer im Mechernicher Mutterhaus der Communio lebt und zurzeit in St. Augustin ein Promotionsstudium absolviert.

„Gott ist Liebe in Jesus Christus“, sagte der Kardinal in der Heiligen Messe Montagmorgen in der Gründungskapelle der Communio in Christo in Mechernich, in der Mutter Marie Therese am 8. Dezember 1984 die Communio in Christo ausdrücklich im Namen des Heiligen Geistes als Reformorden zur Bestätigung des Zweiten Vatikanischen Konzils gegründet hatte.

„Unser tiefer Glaube an Jesus Christus bringt uns in Dialog mit Moslems, Hindus, Sikhs, mit allen Menschen“, sagte „Seine Seligkeit“, so die offizielle Anrede für den Catholicos: „Jesus hat uns mit den Worten ausgesendet: »Geht hin und sprecht mit allen Völkern« und nicht mit den Worten »Gehet hin und schweigt«“.

Der Catholicos und Generalsuperior Karl-Heinz Haus unterstrichen die hohe Bedeutung der Pflegeeinrichtungen der Communio in Christo in Mechernich und Blankenheim, der Langzeitpflege „Communio in Christo“ für 153 zum Teil schwerstpflegebedürftige Menschen in Mechernich, die Seniorenpflege für rund 70 Betagte, „Haus Effata“, in Blankenheim, und das Sterbehospiz „Stella Maris“ für bis zu zwölf Gäste in Mechernich. Dort werde vorgelebt, was der Heilige Geist im Zweiten Vatikanischen Konzil zum Ausdruck gebracht habe: Die unbedingte Liebe Gottes zu jedem einzelnen Menschen, sei er noch so krank, behindert, bedrängt, einsam und ohnmächtig.

Mar Baselios Kardinal Cleemis verbrachte Sonntagabend und Montagmorgen in Mechernich auf der Durchreise von Köln nach Rom. In der Domstadt feierte die Syro-malankarisch katholische Kirche am Sonntag in St. Kunibert die heilige Messe im syromalankarischen Ritus. Anschließend folgte der offizielle Empfang für den Catholicos und neuen Kardinal in der Aula des St .Ursula-Gymnasiums. In Deutschland gehören etwa 1500 Gläubige diesem katholischen Zweig der indischen Thomaschristen an. 200 von ihnen kamen zu den Feierlichkeiten an den Rhein.

Aber es kamen auch viele Deutsche und andere Europäer. Zu den Zelebranten gehörten neben Kardinal Cleemis der Kölner Weihbischof Dr. Manfred Melzer, der Joachim Kardinal Meisner vertrat, Generalsuperior Karl-Heinz Haus, Father Jaison und Monsignore Lambert van den Hoven, der Chorbischof der Syro-malankarisch katholischen Kirche ist. Ein Ehrentitel, den sich Van den Hoven, der einst Pfarrer an der Taufkirche Mutter Marie Thereses im niederländischen Oud-Valkenburg war, durch seine treue und enge Verbindung zu den Thomaschristen in Kerala erworben hat.

Der heute in Blankenheim-Lommersdorf lebende und wirkende Geistliche hat letztendlich auch die Entsendung von Father Jaison nach Mechernich erwirkt. Bei den Feierlichkeiten in Köln waren auch Schwestern und Laien der Syro-malambarischen katholischen Kirche vertreten, eines anderen mit Rom unierten Ritus der auf den Heiligen Apostel Thomas zurückgehenden indischen Christen. Vier Ordensschwestern aus der syro-malambarischen Kirche leben und arbeiten auch im Konvent und in den Pflegeeinrichtungen der Communio in Christo in Mechernich.

Auch orthodoxe indische Christen, römische Katholiken aus Deutschland und Europa sowie sich zum Hinduismus bekennende führende Konsulatsmitarbeiter des indischen Staates nahmen an den Feierlichkeiten in Köln teil, zu denen auch ein Empfang und eine Lichterzeremonie gehörten, bei denen nicht weniger als 21 Ansprachen gehalten wurden.

Der Mechernicher Generalsuperior Karl-Heinz Haus war einer der ersten Sprecher. Er fiel angenehm durch die Kürze und Präzision seiner Worte auf. Er brachte seine Verbundenheit und die Verbundenheit der Communio in Christo mit Moran Mar Baselios Kardinal Cleemis, aber auch mit den Syro-Malankarischen Katholiken in Deutschland, in Indien, auf der ganzen Welt zum Ausdruck.

Haus sagte: „Ich hege große Bewunderung für Ihren ersten Bischof von Trivandrum und Ordensstifter des Ordens »Imitation of Christ« (OIC), Geevarghese Mar Ivanios Panicker OIC, der selbst aus dem orthodoxen Zweig der syro-malankarischen Kirche kommend, die Re-Union mit Rom zur Syro-malankarisch katholischen Kirche wagte – und bewerkstelligte.“

Er halte Mar Ivanios für einen Charismatiker, der von Gott inspiriert zur Einheit der Kirche in Christus führte, so Karl-Heinz Haus, ein Gedanke, „mit dem der Heilige Geist wenig später das Zweite Vatikanische Konzil und zu dessen Bestätigung unsere Ordensgründerin Mutter Marie Therese inspirierte“. Mar Ivanios habe mit der Re-Union jahrhundertelange Blockaden überwunden, wie sie die Communio in Christo heutzutage ebenfalls erlebe.

Der Generalsuperior sprach von einer geschwisterlichen Verbundenheit in Christus zwischen den syro-malankarischen und syro-malambarischen Katholiken und der „Communio in Christo“: „Kommen wir doch aus den gleichen Wurzeln, der Gemeinschaft mit Christus,  und verfolgen wir doch in ihm das gleiche Ziel, die Einheit aller in Christus.“

Gerne denke die Kommunität im Mechernicher Mutterhaus  an den ersten Besuch des Catholicos im Frühjahr 2007 sowie an ein Treffen mit dem Aachener Diözesanbischof Dr. Heinrich Mussinghoff im Aachener Dom anlässlich der Heiligtumsfahrt zurück. Umso glücklicher sei man am Bleiberg, Mar Baselios Kardinal Cleemis Sonntagabend und Montag erneut als „Pilgernder Bruder in unserem Mutterhaus empfangen und beherbergen zu dürfen“.

Mar Baselios Kardinal Cleemis bedankte sich vor seiner Weiterreise nach Rom für die Gastfreundschaft der Communio in Christo und die geschwisterliche Verbundenheit untereinander. Er werde die Communio und alle Menschen, die ihr nahestehen, im Gebet mit vor Gott tragen, wie er das ohnehin schon praktiziere. Der Communio in Christo werde er außerdem  „immer helfen, wenn Ihr Hilfe braucht“.

Generalsuperior Karl-Heinz Haus war von dem Zusammentreffen mit dem indischen Kardinal Cleemis tuef beeindruckt: „Wir gehören verschiedenen Nationen an, feiern die Messe in unterschiedlichen Riten und sprechen unterschiedliche Sprachen – aber wir stimmen überein, als redeten wir mit einer Zunge und handelten nach einem Plan.“ Es sei der Plan Christi, den er im Zweiten Vatikanischen Konzil allen Menschen in allen Völkern zugesprochen habe.

Haus zu Kardinal Cleemis: „Bei uns im Mutterhaus leben, arbeiten und beten schon heute Menschen verschiedener Riten, Kongregationen und Nationalitäten zusammen – und siehe, es funktioniert“. Die Communio in Christo sei ein Kirchenmodell, das der ganzen Kirche als Beispiel für die gelebte Gemeinschaft in Christus gegeben wurde. Als Reformorden zur Bestätigung des Konzils.

Die Union der Syro-malankarisch katholischen Kirche mit der römisch-katholischen Kirche war 1930 so erfolgreich, dass die sechs Diözesen, an deren Spitze heute die Diözese Trivandrum (Thiruvananthapuram) mit dem Catholicos an der Spitze steht, derzeit mit einer halben Million Gläubigen die am schnellsten wachsende Kirche in der Welt ist.

Außerhalb Indiens gibt es dreizehn Gemeinden in den USA und fünf in Deutschland. Am 10. Februar 2005 wurde die syro-malankarische Kirche von Papst Johannes Paul II. mit der Apostolischen Konstitution „Ab ipso sancto Thoma Apostolo“ kanonisch als autonomes Großerzbistum errichtet.

 

pp/Agentur ProfiPress