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AllgemeinCommunio in ChristoStadt Mechernich

Indischer Besuch im Rathaus

Generaloberin Schwester Rose Cornelia aus dem südindischen Kerala traf sich mit Bürgermeister Dr. Hans Peters Schick im Mechernicher Rathaus – Delegation der Communio in Christo begleitet die Ordensfrau – Austausch über Kultur, Politik und Religion

Ein reger Austausch ergab sich beim Besuch der indischen Generaloberin Schwester Rose Cornelia mit Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick (4. und 3. von links). Begleitet wurde die Ordensfrau von (v.l.) Schwester Lidwina, Heimleiterin Ulrike Müller, Geschäftsführer Norbert Arnold, Generalsuperior Karl-Heinz Haus, Schwester Jasmine, Günter Schulz und Father Jaison. Foto: Alice Gempfer/pp/Agentur ProfiPress

Mechernich – „Die gesellschaftlichen Veränderungen in Deutschland bekommen auch wir als Stadt zu spüren“, berichtete Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick bei einem Besuch von Schwester Rose Cornelia aus dem südindischen Kerala im Mechernicher Rathaus. Im Rahmen eines Aufenthalts bei der Communio in Christo hatte die Generaloberin der Kongregation der Samariterinnen auch den Austausch mit Dr. Schick gesucht. Begleitet wurde sie vom Communio-Generalsuperior Karl-Heinz Haus, dem Geschäftsführer Norbert Arnold, Heimleiterin Ulrike Müller, dem Vorsitzenden des Communio in Christo e.V., Günter Schulz, Father Jaison sowie den Schwestern Lidwina und Jasmine. Letztgenannte ist eine von mittlerweile vier jungen indischen Schwestern, die die Generaloberin nach Deutschland geschickt hat, um eine Weile mit der Communio zu leben und in ihren sozialen Einrichtungen zu arbeiten.

Dr. Hans-Peters Schick begrüßte den Besuch aus Indien im Mechernicher Ratsaal. Zum Abschied gab es ein Luftbild von der Stadt nebst offiziellem Grußwort für Schwester Rose Cornelia. Foto: Alice Gempfer/pp/Agentur ProfiPress

Bezogen auf die gesellschaftlichen Veränderungen berichtete Schick, dass die Kommune im Zuge des demografischen Wandels und der sich ändernde Familienstrukturen immer mehr gefordert sei. Es gelte etwa, getrennt lebende Eltern, insbesondere alleinerziehende Mütter, zu unterstützen. „Vielleicht sind diese Veränderungen auch eine Konsequenz des wachsenden Wohlstands“, so Dr. Schick. Schwester Rose Cornelia griff das Thema unmittelbar auf: „Wenn ich durch Deutschland reise und Menschen begegne, kann ich diese Erfahrung bestätigen.“ Einerseits falle ihr immer auf, wie weit entwickelt, gut ausgebaut und sauber alles im Gegensatz zu weiten Teilen ihrer indischen Heimat sei. Andererseits wisse sie, dass immer mehr Kinder bei getrennt lebenden Eltern aufwachsen, auch, dass es generell immer weniger Kinder in Deutschland gibt und alte Menschen meist nicht mehr in ihren Familien leben können. Zudem, so Schwester Rose Cornelia, wendeten sich immer mehr Menschen in Deutschland vom Glauben ab.“ Indien sei zwar ein armes Land, aber die familiären Beziehungen seien im Gegensatz zu vielen westlichen Ländern noch stärker ausgeprägt.

Der Bürgermeister ging auch auf die Infrastruktur im Mechernicher Stadtgebiet ein: „Wir haben unter anderem alle Schultypen, ein Krankenhaus und eine wachsende Zahl von sozialen Einrichtungen. Von besonderer Bedeutung sind dabei auch die Einrichtungen der Communio.“ Die indische Generaloberin berichtete, dass die Gründung ihrer Kongregation 1961 insbesondere aus Sorge um die Leprakranken erfolgt war, die damals noch von der Polizei verjagt wurden. „Heute kümmern wir uns auch um geistig wie körperlich behinderte Kinder, taubstumme und alte Menschen“, so Schwester Rose Cornelia. Den Samariterinnen gehören heute 375 Schwestern und 107 Kandidatinnen, also Anwärterinnen, an, die in elf Staaten leben und wirken. Generalsuperior Karl-Heinz Haus betonte, wie hilfreich es für die Communio sei, dass die Generaloberin die vier indischen Schwestern zur Unterstützung geschickt habe. Heimleiterin Ulrike Müller ergänzte: „Damit helfen Sie uns auch, dem Fachkräftemangel hier in Deutschland zu begegnen.“

Auch die indische Ordensfrau hatte ein Präsent dabei – es entpuppte sich als kunstvoll geschnitzter Holzelefant der einen Ehrenplatz im Bürgermeisterbüro erhalten soll. Foto: Alice Gempfer/pp/Agentur ProfiPress

Einen regen Austausch gab es zwischen Schwester Rose Cornelia und dem Bürgermeister auch zur politischen Lage sowie der Situation der Christen in Indien. Eben diese Form des Austauschs sei ungeheuer wichtig, so der Mechernicher Bürgermeister, denn sie schaffe Verständnis. „Und das ist die erste Voraussetzung für ein friedliches Miteinander“, so Dr. Schick.

Spontan lud die indische Ordensfrau Dr. Hans-Peter Schick ein, in Indien ihr Gast zu sein und sich vor Ort ein Bild zu machen. „Dann, so ergänzte sie schmunzelnd, werde ich Ihnen auch zeigen, wo Elefanten leben.“ Damit spielte sie auf ihr Geschenk an Dr. Schick an, einen kunstvoll geschnitzten kleinen Holzelefanten. Der Bürgermeister bedankte sich mit einem vergrößerten Luftbild der Stadt Mechernich inklusivem offiziellem Grußwort.

pp/Agentur ProfiPress