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In der Eifel blüht der Raps

Auf sechs Prozent der Ackerfläche wird das vielseitige Ölgewächs im Gebiet der Zukunftsinitiative Eifel angebaut – Grundstoff für Speise- und Schmieröle, sieben Prozent Diesel aus Rapsöl, Pressrückstände werden zu Viehfutter pelletiert

„Rapsöl ist momentan bei den Verbrauchern stark gefragt“, sagte Frieder Zimmermann, der Pressesprecher der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz, im Gespräch mit der Agentur ProfiPress. Rapsöl ist heute als Speiseprodukt wie als nachwachsender Rohstoff gleichermaßen wichtig. Foto: Felix Lang/pp/Agentur ProfiPress

Eifel – Die Rapsblüte neigt sich ihrem Ende zu. Die gelben Blütenmeere in der Eifel stachen wochenlang ins Auge. Sie prägen das Bild der Region seit Jahrzehnten mit. Kein Wunder: In der Eifel werden zurzeit um die 15 000 Hektar Raps angebaut.

Abgesehen von seiner Rolle als malerische Landschaftskulisse gehört der Raps zur Familie der Kreuzblütengewächse. Er wurde schon von den Römern wegen seiner kleinen, in Schoten wachsenden ölhaltigen Samen angebaut. Wie heute, pressten die Römer die schwarzen Samenkörner, um Rapsöl zu gewinnen. Allerdings taten sie das vorwiegend im Mittelmeerraum, denn der Rapsanbau kam erst im 14. Jahrhundert nach Mitteleuropa.

Im Gegensatz zur heutigen Zeit wurde Raps fast ausschließlich zur Gewinnung von Lampenöl und zur Herstellung von Schmiermitteln verwendet. In den 1970er Jahren kam eine Neuzüchtung, der „Doppel-Null-Raps“, auf die Äcker. Diese Züchtung hatte nur noch sehr geringe Mengen der unangenehmen Erucasäure, die bis dahin den Verzehr für Mensch und Tier vorwiegend auf Kriegs- und Notzeiten beschränkt hatte.

Mit der Neuzüchtung „Doppel-Null Raps“ hat sich das Image von Pflanze und Produkten nachhaltig gewandelt. Zwar dient Rapsöl auch heute noch als Treib- und Schmierstoff, aber es hat längst auch als Speiseöl Einzug in die Küchen gefunden. „Rapsöl ist momentan bei den Verbrauchern stark gefragt“, so Frieder Zimmermann, der Pressesprecher der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz. Rapsöl ist heute als Speiseprodukt wie als nachwachsender Rohstoff gleichermaßen wichtig.

Auch wenn das Biodieselexperiment der Bundesregierung gescheitert ist: Auch im „normalen“ Diesel befindet sich aus Rapsöl gewonnener Diesel. Die Kraftstoffhersteller sind in Deutschland dazu verpflichtet, bis zu sieben Prozent aus Rapsöl gewonnenen Diesel dem aus Rohöl gewonnenen Kraftstoff hinzuzufügen.

Auch die bei der Gewinnung des Öls anfallenden Hülsenreste werden nicht weggeworfen. Sie werden zu Pellets gepresst und verfüttert, getrocknet und als Brennmaterial verwendet oder in Biogasanlagen als Grundstoff eingebracht, weiß Frieder Zimmermann zu berichten.

Raps braucht relativ gute Böden und kann deswegen nicht überall angebaut werden. Außerdem vertragen sich Raps und Zuckerrüben gegenseitig nicht besonders, was zu dem Phänomen führt, dass in der Mittelgebirgsregion weit mehr Raps angebaut wird als in der vergleichsweise fruchtbareren Börde.

„Die Preise, die für den Raps gezahlt werden, sind sehr hoch“, so Bernhard Rüb, der Pressesprecher der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen in Bonn. Zurzeit bringe der Doppelzentner Raps auch doppelt so viel ein wie 100 Kilogramm Weizen. Rüb: „Deshalb lohnt es sich für die Bauern der Region, Raps anzubauen.“

Im deutschen Eifelraum werden um die 15 000 Hektar Raps angebaut, was ungefähr sechs Prozent der Anbaufläche in der Region entspricht. Diese Fläche wird sich auch nicht viel weiter ausdehnen lassen, weil Raps eine sehr gute Bodenbeschaffenheit braucht.

Felix Lang/pp/Agentur ProfiPress