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„Hier trifft sich die Eifeler Literaturszene“

Festival „Lit.Eifel“ präsentierte im zweiten Jahr die „Eifeler Buchmesse“ im Nettersheimer Naturzentrum – 20 Verlage und 24 Autoren präsentierten sich – Noch mehr Publikum als zur Premiere im vergangenen Jahr – Messe entwickelt sich zum Publikumsmagneten und zur Kontaktbörse – Spezielle Events sollen Kinder und Jugendliche zum Schreiben bringen

Nettersheim/Eifel – Wie die großen Vorbilder in Leipzig oder Frankfurt schickte sich auch die zweite Eifeler Buchmesse am Wochenende in Nettersheim an, das Interesse der Verlage wie der Autoren und der Leser in hohem Maß auf sich zu lenken.

Volles Haus herrschte nicht nur während der Krimilesung mit Ralf Kramp. Der Hillesheimer Schriftsteller las aus seinem brüllend komischen Kriminal-Erzählband „Mord und Totlach“. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress
Volles Haus herrschte nicht nur während der Krimilesung mit Ralf Kramp. Der Hillesheimer Schriftsteller las aus seinem brüllend komischen Kriminal-Erzählband „Mord und Totlach“. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Das Angebot war im Vergleich zur Premiere im Nettersheimer Naturzentrum vor einem Jahr nicht unbedingt gewachsen, aber die Nachfrage umso mehr. An beiden Tagen herrschte starker und kontinuierlicher Publikumsandrang.

Und zwar sowohl an den Ständen der Verlage als auch bei Einzelveranstaltungen und Autorenlesungen. Die Leute lauschten und schmökerten nach Herzenslust und machten selbst bei Workshops mit. Auch für Kinder und Jugendliche gab es spezielle Events.

Der Nettersheimer Bürgermeister und „Lit.Eifel“-Funktionär Wilfried Pracht vertiefte sich ins Gespräch mit Verlegern und Autoren, nachdem er die zweite Eifeler Buchmesse am Samstag im Naturzentrum eröffnet hatte. Foto: Kirsten Röder /pp/Agentur ProfiPress
Der Nettersheimer Bürgermeister und „Lit.Eifel“-Funktionär Wilfried Pracht vertiefte sich ins Gespräch mit Verlegern und Autoren, nachdem er die zweite Eifeler Buchmesse am Samstag im Naturzentrum eröffnet hatte. Foto: Kirsten Röder /pp/Agentur ProfiPress

Eifelliteratur voll im Trend

Literatur in der Eifel liegt voll im Trend, wie auch das junge Literaturfestival „Lit.Eifel“ mit allein 40 Lesungen und Veranstaltungen in diesem Bücherherbst zeigt. Die Nettersheimer Buchmesse ist Teil der „Lit.Eifel“. Die Monschauer Bürgermeisterin und „Lit.Eifel“-Mitorganisatorin Margareta Ritter sagte angesichts des Andrangs bei der zweiten Auflage der Eifeler Buchmesse: „Es ist schon so, dass sich hier die Eifeler Literaturszene trifft!“

Die Zahl der vorstellenden Verlage war gegenüber der Premiere der Eifeler Buchmesse vor einem Jahr in etwa konstant geblieben. Der Publikumsandrang und das Zuschauerinteresse an der Eifeler Literatur ist hingegen weiter merklich gestiegen. Foto: Kirsten Röder/pp/Agentur ProfiPress
Die Zahl der vorstellenden Verlage war gegenüber der Premiere der Eifeler Buchmesse vor einem Jahr in etwa konstant geblieben. Der Publikumsandrang und das Zuschauerinteresse an der Eifeler Literatur ist hingegen weiter merklich gestiegen. Foto: Kirsten Röder/pp/Agentur ProfiPress

Die Mischung der Verlage war wohl ein Teilgeheimnis des Erfolgs. Bekannte wie junge Häuser boten dem Publikum ein abwechslungsreiches Programm. Das gleiche galt für die Autoren. Da war der historische Eifelkrimi ebenso vertreten wie Lyrik, Fantasy und Science Fiction. Mit Ralf Kramp, Manni Lang und Hubert vom Venn wurden gleich drei ausgesprochene Publikumslieblinge aufgeboten.

Dr. Rita Rosen stammt aus Blankenheimer Dorf. Die Cousine von Werner Rosen hat sich als Dozentin für Soziologie und Theaterpädagogik in Wiesbaden einen Namen gemacht. Nebenbei ist die frühere Kulturbeauftragte der Hochschule Rhein-Main eine begeisterte Dichterin. Und als solche hat sie im Engelsdorfer Verlag eine Sammlung von Haikus in Eifeler Platt und auf Hochdeutsch vorgelegt, die sie jetzt bei der Eifeler Buchmesse vorstellte. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress
Dr. Rita Rosen stammt aus Blankenheimer Dorf. Die Cousine von Werner Rosen hat sich als Dozentin für Soziologie und Theaterpädagogik in Wiesbaden einen Namen gemacht. Nebenbei ist die frühere Kulturbeauftragte der Hochschule Rhein-Main eine begeisterte Dichterin. Und als solche hat sie im Engelsdorfer Verlag eine Sammlung von Haikus in Eifeler Platt und auf Hochdeutsch vorgelegt, die sie jetzt bei der Eifeler Buchmesse vorstellte. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Letzterer war am Samstag ganz in seinem Element. „Wissen Sie warum ich mit Weihnachten nichts anfangen kann?“, lautete seine Eingangsfrage, auf die er zur Antwort urkomische Situationen vom Weihnachtsmarkt zum Besten gab. So entstand eine Mischung aus Lesung und Comedy, die rasch zu Lachanfällen von Hubert vom Venns Zuhörern führten.

Eifelautor Manni Lang brachte mit drei Episoden aus seinem Roman  "Dörpsgeschichten" die Zuhörer zum Schmunzeln. Foto: Jochen  Starke/pp/Agentur ProfiPress
Eifelautor Manni Lang brachte mit drei Episoden aus seinem Roman
“Dörpsgeschichten” die Zuhörer zum Schmunzeln. Foto: Jochen
Starke/pp/Agentur ProfiPress

Die Liste der gebotenen Lesungen an den zwei Tagen war lang, die Auswahl in den Genres groß: So las Kerstin Werner herzliche Kurzgeschichten, Hans Astor Passagen aus seinem historischen Eifelkrimi oder Thomas Michalsky aus seinem Fantasyroman „Verfluchte Eifel“.

Brigitte Crump-Schooß und Heinz Schooß am Stand der Nettersheimer Bücherei „Lesezeichen“ mit Schwerpunkt auf Veröffentlichungen des Hillesheimer KBV-Verlages. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress
Brigitte Crump-Schooß und Heinz Schooß am Stand der Nettersheimer Bücherei „Lesezeichen“ mit Schwerpunkt auf Veröffentlichungen des Hillesheimer KBV-Verlages. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Die Autorin Judith Vogt war bereits zum zweiten Mal zur Nettersheimer Buchmesse angereist. „Ich fand die Buchmesse gelungen, sehr an den Autoren und Lesern orientiert, mit einem schönen Rahmenprogramm, quasi als Krönung der »Lit.Eifel«-Literaturveranstaltungsreihe“, lobte die Autorin die Veranstalter.

Roman aus keltischer Zeit

Judith Vogt las aus dem historischen Fortsetzungsroman „Verbranntes Land“, der zur Zeit der keltischen Eburonen handelt. Auch Teil zwei „spiele“ an Orten in der Eifel, etwa in keltischen Siedlungen bei Kommern und Kreuzweingarten.

Georg Miesen (52) und Andreas Züll (30), die Leiter der Nettersheimer Literaturwerkstatt hatten ihre Schreibschülerin, die erst sechszehnjährige Jana Esser aus Nettersheim, mit zur Buchmesse gebracht. Sie las Auszüge aus einem Roman. Foto: Kirsten Röder /pp/Agentur ProfiPress
Georg Miesen (52) und Andreas Züll (30), die Leiter der Nettersheimer Literaturwerkstatt hatten ihre Schreibschülerin, die erst sechszehnjährige Jana Esser aus Nettersheim, mit zur Buchmesse gebracht. Sie las Auszüge aus einem Roman. Foto: Kirsten Röder /pp/Agentur ProfiPress

„Auch in diesem Jahr sind wieder alle 20 Eifeler Verlage aus dem Vorjahr mit dabei“, freute sich „Lit.Eifel“-Organisator Joachim Starke. Die Verlage präsentierten interessante Nachschlagewerke, spezielle Reiseführer für die Eifel und auch wundervoll illustrierte Kinderbücher.

An einem Stand konnten die Besucher sogar exklusiv in ein ganz besonderes Manuskript gucken: Der Ammianus-Verlag zeigte erstmals die Roh-Fassung eines neuen Krimis, einem Mitmachkrimi zum Archäologischen Landschaftspark. Er soll im Frühjahr 2015 vorgestellt werden und den Titel tragen „Der Frevel auf dem Tempelberg“.

Große Anziehungskraft übte die Kinderbühne der zweiten Eifeler Buchmesse auf  das junge Publikum aus. Im Kinderprogramm waren das Figurentheater „Ritter  Rost“ von Patricia Prawitt zu sehen, eine szenische Lesung mit Claudia  Satory-Jansen und die Kinderbuchautoren Sonja Kaboth und Markus Dohmen.  Foto: Joachimn Starke/pp/Agentur ProfiPress
Große Anziehungskraft übte die Kinderbühne der zweiten Eifeler Buchmesse auf
das junge Publikum aus. Im Kinderprogramm waren das Figurentheater „Ritter
Rost“ von Patricia Prawitt zu sehen, eine szenische Lesung mit Claudia
Satory-Jansen und die Kinderbuchautoren Sonja Kaboth und Markus Dohmen.
Foto: Joachimn Starke/pp/Agentur ProfiPress

Zudem präsentierte so mancher Autor im Selbstverlag sein Werk, wie etwa Edwin Kreitz aus Hillesheim. Rita Rosen stellte ihr Büchlein „Eefeljold“ mit Haikus in Nordeifeler Mundart vor.

Immer mehr wolle die Gemeinde auch Kinder und Jugendliche an das Schreiben heranführen, erläuterte Bürgermeister Wilfried Pracht, nach dem er die Eifeler Buchmesse im Rahmen und im Namen der „Lit.Eifel“ eröffnet hatte.

Mit dem Kopf im Vierfüßler-Stand nach unten auf die Erde blickend lesen, das konnten die Kinder bei einem Workshop der Lerntherapeutin  Meike Jürgensen. Foto: Kirsten Röder /pp/Agentur ProfiPress
Mit dem Kopf im Vierfüßler-Stand nach unten auf die Erde blickend lesen, das konnten die Kinder bei einem Workshop der Lerntherapeutin Meike Jürgensen. Foto: Kirsten Röder /pp/Agentur ProfiPress

Bereits 2008 wurde dazu die Nettersheimer Literaturwerkstatt ins Leben gerufen, deren Leiter Georg Miesen (52) und Andreas Züll (30) mit ihrer unterhaltsamen Lesung auf der Buchmesse erstmals Kostproben ihrer vielfältigen Arbeiten gaben.

Jungautorin Jana Esser las vor

Ein „Pflänzchen“ ihrer Schaffenskraft hatte das Duo in die Mitte genommen. Es war die sechszehnjährige Jana Esser aus Nettersheim. Die Jungautorin unterhielt mit Auszügen aus einem gefühlvollen und poetischen Roman.

Hubert vom Venn fragte: „Wissen Sie warum ich mit Weihnachten nichts anfangen kann?“. Und gab zur Antwort urkomische Situationen vom Weihnachtsmarkt zum Besten. Foto: Kirsten Röder /pp/Agentur ProfiPress
Hubert vom Venn fragte: „Wissen Sie warum ich mit Weihnachten nichts anfangen kann?“. Und gab zur Antwort urkomische Situationen vom Weihnachtsmarkt zum Besten. Foto: Kirsten Röder /pp/Agentur ProfiPress

Mit dem Kopf im Vierfüßler-Stand nach unten auf die Erde blickend lesen, konnten die Kinder bei einem Workshop von Meike Jürgensen. Die gelernte Lerntherapeutin aus Blankenheim erläuterte: „Das sind Übungen, um die Konzentrationsfähigkeit der Kinder beim Lesen zu fördern.“

24 Autoren gingen nach und nach im Lesesaal der Eifeler Buchmesse ins Rennen.  Da war der historische Eifelkrimi ebenso vertreten wie Lyrik, Fantasy und Science Fiction. Mit Ralf Kramp, Manni Lang und Hubert vom Venn wurden gleich drei ausgesprochene Publikumslieblinge aufgeboten. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress
24 Autoren gingen nach und nach im Lesesaal der Eifeler Buchmesse ins Rennen. Da war der historische Eifelkrimi ebenso vertreten wie Lyrik, Fantasy und Science Fiction. Mit Ralf Kramp, Manni Lang und Hubert vom Venn wurden gleich drei ausgesprochene Publikumslieblinge aufgeboten. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Schon bei der Eröffnung der Messe am Samstagmittag zeigte sich Bürgermeister Wilfried Pracht voll des Lobes und versprach: „Ich habe schon bei der ersten Literaturmesse festgehalten, dass es bestimmt eine zweite geben wird. Und schon heute kann ich sagen: Es wird definitiv eine dritte geben.“ Der Erfolg der Messe spreche für sich. Das Bewusstsein für Kultur und Literatur in der Eifel sei deutlich gewachsen. Das lasse sich auch an gesteigerten Besucherzahlen der Lit.Eifel-Lesereihe ablesen.

Der Blankenheimer Verleger Ernst G. Lüttgau stellte vergangenes Jahr ein Eifeler Märchenbuch auf der Buchmesse vor – dieses Jahr hatte er seine ganze Regionalia-Palette mit im Angebot. Der Verlag hat einen natürlichen Schwerpunkt in der Domstadt Köln, verlegt aber zunehmend auch Werkle aus der Eifel.  Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress
Der Blankenheimer Verleger Ernst G. Lüttgau stellte vergangenes Jahr ein Eifeler Märchenbuch auf der Buchmesse vor – dieses Jahr hatte er seine ganze Regionalia-Palette mit im Angebot. Der Verlag hat einen natürlichen Schwerpunkt in der Domstadt Köln, verlegt aber zunehmend auch Werkle aus der Eifel. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Journalisten bezeichneten die Eifeler Buchmesse in Zeitungsberichten als „Mekka der Eifeler Buchszene“. Während der Samstag noch etwas ruhiger verlaufen sei, habe am Sonntag vor allem das Kinderprogramm die Besucher regelrecht angelockt.

Die Verlage präsentierten auf der Eifeler Buchmesse interessante Nachschlagewerke, spezielle Reiseführer für die Eifel und auch wundervoll illustrierte Kinderbücher. So konnte man nach Lust und Laune an den  Ständen stöbern oder mit den Verlagsvertretern ins Gespräch kommen. Foto: Kirsten Röder /pp/Agentur ProfiPress
Die Verlage präsentierten auf der Eifeler Buchmesse interessante Nachschlagewerke, spezielle Reiseführer für die Eifel und auch wundervoll illustrierte Kinderbücher. So konnte man nach Lust und Laune an den Ständen stöbern oder mit den Verlagsvertretern ins Gespräch kommen. Foto: Kirsten Röder /pp/Agentur ProfiPress

„Kinder zum Lesen und Schreiben animieren”

Marietta Thien vom Velbrück-Verlag Weilerswist erklärte, die Eifeler Buchmesse habe auch als Kontaktbörse eine Bedeutung: „Im vergangenen Jahr habe ich hier eine Layouterin getroffen, die mir jetzt einen Band gesetzt hat“. Und nun habe sie Christoph Leuchter kennengelernt, der mit seinem Mitmusiker Harald Claßen das Bühnenprogramm eröffnete, in dem insgesamt 24 Autoren in Aktion traten.

Ralf Kramp wurde von seinen Fans auf der Eifeler Buchmesse regelrecht gefeiert.  Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress
Ralf Kramp wurde von seinen Fans auf der Eifeler Buchmesse regelrecht gefeiert. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Ein Anziehungspunkt war das Kinderprogramm, das am Sonntagnachmittag angeboten wurde. Im Obergeschoss gab es das Figurentheater „Ritter Rost“ von Patricia Prawitt. Anschließend brachten Claudia Satory-Jansen mit einer szenischen Lesung sowie Sonja Kaboth und Markus Dohmen die Kinder zum Staunen. „Das eigentliche Anliegen ist, die Kinder zum Lesen und auch zum Schreiben zu animieren“, sagte Jochen Starke.

pp/Agentur ProfiPress