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Häuser für Meise und Buchfink

Schevener Grünkolonne installiert im Ort Nisthilfen für Vögel und Fledermäuse – Fünf Insektenhotels aus Holzbeton – Flächen von 5200 Quadratmetern werden naturnah gestaltet – Hilfe vom Kreis

Kall-Scheven – Sie sind die guten Seelen des Dorfes und das ganze Jahr über im Einsatz, um den Ort Scheven lebenswert zu erhalten. Die Mitglieder der 2014 gegründeten Grünkolonne, wie sich die Ehrenamtler um Ortsvorsteher Hans Reiff nennen, haben auch schon für das Jahr 2019 einen ehrgeizigen Plan, um innerhalb eines Naturschutzkonzeptes die Ökologie und Naherholung gleichrangig und verträglich weiter zu entwickeln. Reiff: „Wir wollen unser Dorf attraktiv gestalten, auch um Leerstände zu vermeiden.“

Einige Vorhaben der inzwischen zwölfköpfigen Grünkolonne, die sich hauptsächlich aus Rentnern zusammensetzt, werden von der Unteren Naturschutzbehörde beim Kreis Euskirchen begleitet und finanziell unterstützt. Im Beisein der Biologin Friederike Zahn vom Kreis Euskirchen stellten Ortsvorsteher Hans Reiff und einige Mitstreiter jetzt das Jahresprogramm 2019 sowie ein aktuelles Projekt „Vogelnisthäuser“ vor, das noch in diesem Jahr abgeschlossen werden soll.

Helfer der Grünkolonne stellten mit der Biologin Friederike Zahn (Mitte) vom Kreis Euskirchen Nistkästen, Fledermaus-Häuser und Insektenhotels vor. Von links: Hans Jubelius, Raimund Vossen, Ortsvorsteher Hans Reiff und Hermann-Josef Cremer. Foto: Reiner Züll/pp/Agentur ProfiPress

Wie Hans Reiff bei der Vorstellung der Pläne berichtete, sollen im nächsten Jahr im Zusammenhang mit dem Hochwasserschutz auch Bepflanzungen erfolgen, die als Lebensgrundlagen für Tiere wie zum Beispiel Insekten dienen könnten. Als Beispiel nannte Reiff die hochwachsende Silphies-Pflanze, die dem Hochwasserschutz diene und als Spätblütler von Imkern geschätzt werde. Ebenso sei die Anlegung von Obstwiesen und Obststreifen entlang von Feldwegen ins Auge gefasst worden. Eine Feuchtwiese unterhalb der Quelle an der Klus soll dauerhaft erhalten werden.

In Zusammenarbeit mit der biologischen Station Nettersheim sollen innerhalb der Ortslage von Scheven fünf Flächen mit einer Gesamtgröße von rund 5200 Quadratmetern naturnah gestaltet werden. Reiff: „Eine Planung wird derzeit durch die biologische Station erstellt und demnächst der Gemeinde vorgestellt.“

Derzeit sei die Grünkolonne mit der Umsetzung des Projektes „Vogelhäuser“ beschäftigt. Dazu habe man 32 verschiedene Vogelhäuser aus stabilem Holzbeton gekauft, die noch vor dem Jahreswechsel im Ort aufgehängt werden. Außerdem habe die Kolonne fünf Insektenhotels und für Fledermaushäuser als Nisthilfen angeschafft. Die Aktion werde vom Kreis mit einem Zuschuss von 1000 Euro unterstützt.

In einer Birke auf dem Schevener Friedhof hat Hans Jubelius das erste von insgesamt 32 Vogelnisthäusern in einer dicken Birke festgemacht. Foto: Reiner Züll/pp/Agentur ProfiPress

Mit diesem Geld habe der Kauf der 42 Nisthilfen nicht finanziert werden können, sodass der Rest durch die Grünkolonne getragen worden sei. Im nächsten Jahr solle noch mal die gleiche Anzahl von Nisthilfen angeschafft werden. Für die Igel wolle man dann „Igel-Häuser“ anschaffen und auch für die Schwalben Nestbauhilfen installieren.

Bis auf wenige Ausnahmen würden die Vogel-Nisthäuser an Privathäusern befestigt, deren Eigentümer sich auch um die Beobachtung der Tiere und die Reinigung der Vogelhäuser kümmerten, so Reiff. Wie Biologin Friederike Zahn berichtete, sei eine Reinigung im Herbst und im frühen Frühjahr ratsam.

Bevor die Grünkolonne die verschiedenen Arten der Nisthäuser bei einer Fachfirma erworben hat, hat Kolonnen-Mitglied Raimund Vossen über eine längere Zeit die Schevener Vogelwelt erkundet und ist dabei zu dem Ergebnis gekommen, dass es im Ort 18 Arten der kleinen gefiederten Gesellen gibt.

Vogelkenner Raimund Vossen registrierte Blaumeise, Kohlmeise, Tannenmeise, Heckenbraunelle, Dompfaff, Kreuzschnebel, Kernbeißer, Distelfink, Rotkehlchen, Grünspecht, Buntspecht, Eichelhäher, Star, Buchfink, Elster, Gartenrotschwanz, Hausrotschwanz, Grünfink und Spatz. Allerdings, so Vossen: „Eulen habe ich schon lange keine mehr gesehen.“

pp/Agentur ProfiPress