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Grünlandwirtschaft, Gras und Gülle

Die Frühjahrsbestellung in der Landwirtschaft der Stadt Mechernich beginnt

Mechernich – „Im Märzen der Bauer die Rösslein einspannt, er setzt seine Felder und Wiesen instand“: Wie im Volkslied begann früher mit Beginn des ersten Vorfrühlingsmonats die Feldbestellung in der Landwirtschaft. Hierzulande regt sich heute bereits im Februar die Tätigkeit, vor allem auf Grünland.

Milchviehbetriebsleiter und im übertragenen Sinne auch Wiesen und Weiden sind gleichermaßen „glücklich“, dass die über den Winter angesammelten Düngerreserven seit Anfang Februar wieder ausgebracht werden dürfen. Das gilt vor allem für Gülle, wie man in diesen Tagen in einigen Mechernicher Fluren riechen konnte.

In der Eifel dominiert Grünlandwirtschaft, wie hier im Raum Dahlem. Die Weidesaison beginnt im Raum Mechernich voraussichtlich erst Ende April/Anfang Mai, aber die Grünlandbewirtschaftung schon jetzt. Luftbild: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Der weniger geruchsintensive und für das Grundwasser nicht so problematische Festmist durfte und darf während eines wesentlich größeren Zeitfensters „gespreitet“ werden. „Was beim heimischen Rasen hinter dem Haus beachtet werden muss, gilt auch für landwirtschaftliche Grünlandflächen. Das richtige Timing ist alles“, schreibt der Rheinische Landwirtschaftsverband in einer Pressemitteilung zum Auftakt der Frühlings-Grünlandbearbeitung.

Düngung, Pflege oder bei Bedarf auch Nachsaat stehen zurzeit bei den rheinischen Landwirten an. Besonders Richtung Bergisches Land und Eifel dominieren Grünlandflächen und Weiden das Landschaftsbild, so der RLV: „Das Gras, das dort wächst, dient Milchvieh, Rindern, Schafen und Pferden in Form von Heu oder Silage als Futtergrundlage. Silage ist im Prinzip Sauerkraut für die Kühe . . .“

Mehrere „Schnitte“ pro Jahr

Mehrmals im Jahr erfolgt der Schnitt des Grases sowie die anschließende Silierung unter Folie oder in Ballen. Die liegen dann in weiße oder olivgrüne Folie gewickelt noch geraume Zeit auf den Mähgründen und haben sich schon ins gewohnte Landschaftsbild der Mechernicher Fluren gefügt.

2021 rechnen die Bauern Ende April mit dem ersten Schnitt, natürlich immer abhängig von der Entwicklung des Wetters und der Vegetation.

„Nach dem Winter braucht auch das Gras Nährstoffe, um neue Triebe auszubilden“, erklärt der RLV. Gegebenenfalls müsse neben der Düngung auch neu- oder nachgesät werden, um den Grünlandbestand aufzupäppeln. So kann auch in der nächsten Saison wieder schmackhaftes und regionales Grün auf einer möglichst geschlossenen Grasnarbe erwirtschaftet und abgeweidet und verfüttert werden.

Seit Anfang Februar darf wieder Gülle gefahren werden. Heute gibt es sogenannte „Anschneide-“ und Injektionsverfahren, die die Geruchsbelästigung und die negative Auswirkung auf die Umwelt minimieren. Foto: Kirsten Engel/RLV/pp/Agentur ProfiPress

Gülle ist im Übrigen ein Thema, das viele Verbraucher beschäftigt und bei dem oft zu wenig Klarheit herrscht. Sowohl Landwirte als auch Wissenschaft und Landmaschinenhersteller arbeiteten ständig daran, die Gülleausbringung zu optimieren, beteuert der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV).

„Gülle gehört in den Boden und nicht in die Luft“, heißt es in einer entsprechenden Pressemitteilung. Mit der modernen Gülle-Ausbringung auf Äckern direkt vom Güllefass mit speziellen Vorrichtungen unter die Muttererde sowie das sofortige Einarbeiten sollen störende Gerüche reduzieren. Außerdem sollten mit diesem – auf Grünland allerdings ungeeigneten – Verfahren klimaschädliche Stickstoffverluste verringert werden.

„Geruchsminimiert und umweltschonend“

Der Rheinische Landwirtschaftsverband schreibt: „Bezüglich der Technik hat man verschiedene Optionen. Ein Auslaufmodell ist die Ausbringung mit Breitverteiler. Hierbei wird die Gülle mit Hilfe von Prallköpfen großflächig auf dem Boden verteilt und anschließend eingearbeitet. Eine andere Technik bieten Schleppschlauch und Schleppschuh, die die Gülle nah an die Pflanzenwurzeln bringen.“

„Silage ist im Prinzip Sauerkraut für die Kühe . . .“, so der RLV in seiner jüngsten Pressemitteilung. Mehrmals im Jahr erfolgt der Schnitt des Grases, sowie die anschließende Silierung unter Folie oder in Ballen. Die gehören schon ins gewohnte Landschaftsbild der Mechernicher Fluren, wie hier am Beispiel einer Stroh-Stapelmiete bei Lückerath. Archivfoto: pp/Agentur ProfiPress

Etwas neuerer und teurer für die Bauern seien das oben angedeutete Schlitzverfahren und die Injektionstechnik. Dabei werde die Gülle direkt in den Boden gebracht. Der RLV: „Davon haben nicht nur die Pflanzen etwas, auch die Ammoniakverluste sind geringer. Beim ersteren Verfahren geschieht dies durch eine Scheibe, die den Boden vor der Gülleeinbringung aufschneidet und beim zweiten durch eine direkte Einarbeitung in einem Arbeitsschritt.“

pp/Agentur ProfiPress