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Getüftelt wie Daniel Düsentrieb

Matthias Rang von der IG „Alte Spritze“ zeigte aus Anlass des Doppeljubiläums „Kommunale Neugliederung (50 Jahre) und neues Mechernicher Rathaus (10 Jahre)“ historische Schätzchen, die seinen Heimatort auszeichnen

Breitenbenden – Die IG „Alte Spritze“ in Breitenbenden hält das Brauchtum hoch in Breitenbenden. Matthias Rang, Vorsitzender des Vereins, kann von Tüfteleien à la Daniel Düsentrieb berichten.

Als die Feuerwehr aufgelöst wurde, sorgten die IG-Mitglieder dafür, dass die guten alten, nostalgisch angehauchten Gerätschaften nicht verloren gingen – und restaurierten sie in liebevoller Kleinarbeit. „Wir wollten die alten Schmuckstücke nicht verkommen lassen“, so Rang.

Matthias Rang (vorne) und die restaurierte Spritze von 1890. Foto: Kirsten Röder/pp/Agentur ProfiPress

Prächtig stehen die historischen Schätzchen nun da im roten Lack: die alte Handpumpe, eine originale Saugdruckspritze Breitenbendens aus dem Jahre 1890, ebenso eine Zwei-Zylinder-DKW-Pumpe von 1930 und ein Schlauchwagen von 1925.

Letzteren hatte man allerdings wohl nicht offiziell angeschafft, sondern „mitgehen lassen“, wie Rang schmunzelnd berichtet. Den Gerüchten nach hatten Junggesellen das Wägelchen nach einem Mechernicher Feuerwehrfest kurzerhand in der Wallachei zwischen dem Städtchen und Breitenbenden abgestellt. „Irgendwann gehörte sie dann uns“, so Rang.

Zweitägiges Spektakel

Dank der Pflege sind die Gerätschaften immer noch betriebsbereit. Im Sommer veranstaltet die IG immer ihr zweitägiges Spritzenfest und bietet Wettbewerbe mit der alten Handpumpe an. „Das ist immer eine Mordsgaudi“, so Rang. Und ein Wettlauf gegen die Zeit.

Das Spritzenfest Breitenbenden ist Jahr für Jahr ein Spitzenfest. Archivfoto: pp/Agentur ProfiPress

Wie anno dazumal wird dann die Saugdruckspritze mit nur zwei Eimern aus dem nahegelegenen Bach gefüllt und von Hand leergepumpt. Der Vorsitzende: „Meistens sind die Teilnehmer danach ziemlich kaputt und ziemlich nass.“

Breitenbenden unmittelbar vor dem Stadteingang Mechernich aus Richtung Autobahn ist auch wegen seiner sagenhaften Mülltonnenrennen berühmt. Archivfoto: pp/Agentur ProfiPress

Für einen zweiten Wettbewerb stattete man die Handpumpe mit einer Motorspritze aus. Dafür überarbeiteten die Technik-Tüftler einen alten VW-Käfer-Motor, der mit einer Kurbel angeworfen werden muss, so wie das 1958 bei diesen Motoren typisch war. Die IG machte aber doch einen Anlasser daran: „Ein Knopfdruck und die Kiste läuft“, so Rang stolz. 

Maschinell unterstützt fördert die Pumpe rund 800 Liter Wasser pro Minute, von Hand sind 300 Liter in sechs Minuten möglich.

pp/Agentur ProfiPress