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AllgemeinVR-Bank Nordeifel

„Genau so geht Genossenschaft“

250 Gäste verabschiedeten im Gemünder Kursaal den Vorstandsvorsitzenden der VR-Bank Nordeifel eG, Bernd Altgen, festlich in den Ruhestand – Goldene Ehrennadel des Genossenschaftsverbandes

Schleiden-Gemünd – Wer es selbst während der Verabschiedung noch nicht glauben wollte, der erhielt spätestens beim Satz „Das Haus ist bestellt. Ich kann und werde loslassen und gehen“ Gewissheit: Bernd Altgen, seit 1992 im Vorstand der VR-Bank Nordeifel eG, seit 2002 Vorstandssprecher und seit 2010 Vorstandsvorsitzender, ist nach fast 40 Dienstjahren in den Ruhestand gegangen.

Auch wenn die Ankündigung Ende vergangenen Jahres für Außenstehende überraschend kam, ging Altgen letztlich nicht heimlich, still und leise von Bord. Sein Abschied wurde mit einem großen Festakt im Gemünder Kursaal zelebriert, gut 130 Ehrengäste aus dem Bankwesen, der Wirtschaft und der Politik, darunter Michael Speth (Vorstand der DZ-Bank) und Arno Marx (Vorstand der Akademie Deutscher Genossenschaften), MdB Markus Herbrand, MdL Dr. Ralf Nolten, Landrat Günter Rosenke und eine ganze Riege von Bürgermeistern sowie gut 120 Mitarbeiter der Bank ließen es sich nicht nehmen, Bernd Altgen persönlich zu verabschieden.

Genossenschaftsverbands-Vorstand Klaus Bellmann (r.) überreichte Bernd Altgen zu dessen Abschied die goldene Ehrennadel des Verbandes. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress

Selbst ein ehemaliger Konkurrent, der langjährige Kreissparkassendirektor Hans Bösch, drückte seine Wertschätzung für Bernd Altgens Wirken aus und erschien zur Feier. Ebenso prominente Weggefährten des scheidenden VR-Bank-Vorstandsvorsitzenden aus 40 Jahren Wirtschaft und Politik.

Zum Ende seiner Karriere wurde dem 59-jährigen Altgen noch eine besondere Ehrung zuteil. Klaus Bellmann, Vorstand des Genossenschaftsverbandes – Verband der Regionen, überreichte ihm die Goldene Ehrennadel des Verbandes und hielt auch eine von mehreren Reden auf das „genossenschaftliche Schwergewicht“ und den „überzeugten Genossenschaftsbanker vom alten Schlag“.

Bellmann sagte, Altgens Motivation sei in der Genossenschaftsidee begründet. „Für Sie galt immer: Eine einzelne Genossenschaftsbank kann Nutzen stiften für den Kunden und die Region.“ Altgen habe stets ein klares Bekenntnis zu genossenschaftlichen Werten geschätzt und nach diesen Werten auch die Bank geleitet. „Sie können stolz sein auf eine so lange und erfolgreiche Führungstätigkeit.“ Darüber hinaus sei Altgen Impulsgeber der Region gewesen. „Genau so geht Genossenschaft!“, meinte Bellmann, der dafür „einfach nur Chapeau“ sagte.

Genossenschaftsverbands-Vorstand Klaus Bellmann (r.) überreichte Bernd Altgen zu dessen Abschied die goldene Ehrennadel des Verbandes. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress

Ähnlich sah es Robert Pelzer, der Aufsichtsratsvorsitzende der VR-Bank Nordeifel. Der Schleidener Jurist stellte sich die „Frage nach meinen Gefühlen an diesem Abend in Gemünd, denn Verabschiedungen können auch schrecklich und bedrückend sein, weil sie eine Manifestation der Trennung bedeuten.“ Doch das sei der Abschied von Bernd Altgen keinesfalls, es gehe vielmehr darum, die Persönlichkeit, das Schaffen und das Geschaffte zu ehren.

Vertrauen, Akzeptanz und starke Überzeugungen

Altgen und Pelzer kennen sich seit 1995. „Ich darf behaupten: Wir sind in den Gremien zusammen alt geworden“, so der Aufsichtsratschef wörtlich. Geprägt gewesen sei ihre Zusammenarbeit durch Vertrauen, Akzeptanz und durchaus auch durch die Fähigkeit, auf Überzeugungen zu beharren.

Robert Pelzer kam auf die Bedeutung von Bernd Altgen und der gesamten VR-Bank Nordeifel für die Region zu sprechen. „Sie haben den Begriff Hausbank der Region geprägt“, und diese „kleine feine Bank“ wisse die Interessen der Bevölkerung wahrzunehmen.

Aufsichtsratsvorsitzender Robert Pelzer (r.) hielt die erste Laudatio auf Bernd Altgen. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress

Ein solcher Erfolg habe aber auch seinen Preis, so der Aufsichtsratsvorsitzende: „Es fehlt Zeit für die Familie, die Gesundheit leidet, das Pflegen von Freundschaften und Bekanntschaften fällt schwer.“ Diesen Raubbau am Körper habe auch Bernd Altgen betrieben. Und weil er immer alles geschafft habe, habe der VR-Bank-Vorstandschef gedacht, dass er auch damit fertig werden könne. „Aber auch Ihnen gelingt nicht alles“, mahnte Pelzer. Insgesamt habe Altgen zu wenig Rücksicht auf sich und seine Gesundheit genommen. Pelzer beendete seine Laudatio mit der Feststellung: „Herr Altgen, Sie haben Spuren hinterlassen.“

Peter Jorias, Sprecher der Bezirkstagung Aachen-Düren-Euskirchen, charakterisierte Bernd Altgen mit drei Schlagworten: Der scheidende VR-Bank-Lenker sei ein „genossenschaftliches Urgestein“, er habe stets gute Impulse gegeben und sei ein „Kämpfer für Gerechtigkeit und Solidarität“ sowie „ein echter Teamplayer“.

„Muss ja ein echter Tausendsassa sein, dieser Altgen, aber das kann einer allein doch gar nicht schaffen, sondern nur Viele“: Mit diesen Worten bedankte sich schließlich der Gepriesene selbst mit Bezug auf das genossenschaftliche Grundprinzip bei den Gästen und gab das Lob gerne weiter an seine Mitarbeiter, Vorstandskollegen und Führungskräfte.

„Ohne Orchester ist ein Dirigent ein Stöckchen schwingender Egozentriker ohne Musik“, sagte der verabschiedete Bankleiter: „Nur ein Team auf einer Wellenlänge bringt das Orchester zum Klingen – und das wird auch ohne mich funktionieren.“ Da sei er sich sicher, so Bernd Altgen.

Rund 250 Gäste waren in den Gemünder Kursaal gekommen, um Bernd Altgen zu verabschieden. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress

Denn schließlich habe es in der Vorstands-Verantwortung viele – auch bei der Verabschiedungsfeier im Gemünder Kursaal anwesende – Kollegen vor ihm gegeben, solche, die mit ihm gemeinsam die Geschicke des Instituts leiteten und „noch viele, die das nach mir tun werden“. Wichtig sei und bleibe, dass sie das mit einer genossenschaftlichen Wertehaltung tun und die Menschen – Mitarbeiter und Mitglieder- aktivieren und begeistern, so der bisherige VR-Bank-Vorstandschef: Dadurch sei eine starke Gemeinschaft entstanden, die innovativ die Zukunft der Menschen und der Region gestalte.

Damit sprach Altgen seine Vorstandskollegen an: Wolfgang Merten, mit dem er seit 37 Jahren zusammenarbeitete, und den Moderator des Abends, Mark Heiter, den er 1993 als Azubi eingestellt hatte. „Wir waren ein gutes Team – und ihr beide werdet das weiterhin sein“, konstatierte Altgen. Hinzu komme eine enorm gewachsene zweite Führungsebene mit hoher operativer Exzellenz. Sein weiterer Dank galt allen Anwesenden, insbesondere den Mitarbeitern und dem Aufsichtsrat.

Er habe immer gerne viel gearbeitet, denn die Bank und die Eifel seien sein Lebensinhalt gewesen. „Wir sind klein genug für den persönlichen Kontakt und groß genug für alle Ansprüche“, zitierte Altgen das gelebte Unternehmensleitbild der Bank. Aber aus der intensiven Begeisterung für die Bank wurde für ihn mangels Selbstfürsorge „Leidenschaft, die Leiden schafft“.

Daher sei er dem Aufsichtsrat für die Entscheidung dankbar, die es ihm ermögliche, sich jetzt zunächst um seine Gesundheit und Resilienz, sowie vor allem um Ehefrau und Familie mit drei erwachsenen Kindern und fünf Enkeln, und auch den Freundeskreis zu kümmern. Ab jetzt gelte deshalb für ihn, den Privatmann, das Motto: „Nichts mehr müssen, nur noch wollen.“

„Das Naturgesetz des letzten Wortes“

Das Schlusswort, das war Altgen bewusst, habe er aber nicht mehr, schließlich war er zum Zeitpunkt seiner feierlichen Verabschiedung bereits zehn Tage nicht mehr im Amt. Die Ehre des letzten Wortes gebührte Altgens langjährigem Vorstandskollegen und Freund Wolfgang Merten. Damit kam Wolfgang Merten auf Albert Reidt zu sprechen, den ehemaligen und viel zu früh verstorbenen Vorstandschef der VR-Bank: „Albert Reidt war und ist für Dich wichtig, er war Dein Mentor und Dein Vorbild!“

Nahm zum Abschied nicht nur Lob entgegen, sondern gab auch viel Lob an die einstigen Angestellten zurück: Bernd Altgen, der nach 25-jähriger Tätigkeit im Vorstand der VR-Bank Nordeifel in den Ruhestand trat. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress

Merten hob auch zwei Charaktereigenschaften Altgens hervor: Er führe „Konflikte auf Augenhöhe“ und verfüge über „großartige Menschenkenntnis“. Merten: „Du hattest sehr oft eine glückliche Hand für Talente und hast den Mitarbeitern immer das Gefühl gegeben, dass sie wichtig sind. Du hast uns alle gefordert, aber auch alle gefördert.“ Das Ergebnis könne sich sehen lassen. Allein 13 Mitarbeiter hätten die Qualifikation zur Leitung einer Bank – „und sie sind alle noch bei uns!“

Nahm zum Abschied nicht nur Lob entgegen, sondern gab auch viel Lob an die einstigen Angestellten zurück: Bernd Altgen, der nach 25-jähriger Tätigkeit im Vorstand der VR-Bank Nordeifel in den Ruhestand trat. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress

Ohne Bernd Altgen, dessen Visionen und Motivation, wäre die VR-Bank Nordeifel nur eine kleine Regionalbank geblieben. Stattdessen sei sie jetzt eine „gestalterische Kraft in der Region“, so Wolfgang Merten. Dabei habe nie der Erfolg im Mittelpunkt von Altgens Handeln gestanden, das sei nur die Konsequenz seines Handelns gewesen.

„Deine Bürotür stand für jeden offen, Du hast Dir immer Zeit genommen. Wir alle fühlen uns aufgenommen in die VR-Bank-Nordeifel-Familie“, sprach Merten auch für die Mitarbeiter, die Altgen noch eine Freude machten. Sie überreichten ihm ein mit Geld gefülltes Yachtmodell, denn der ehemalige Chef will den Bootsführerschein machen.

Rund 250 Gäste waren in den Gemünder Kursaal gekommen, um Bernd Altgen zu verabschieden. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress

„Denken Sie dran: Es muss immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel sein“, erklärte denn auch Dieter Benning, der das Präsent stellvertretend für die Kollegen überreichte. Und dann trat doch noch das „Naturgesetz des letzten Wortes“ in der VR-Bank Nordeifel in Kraft. Zwar moderierte Mark Heiter die Veranstaltung ab. Doch im Gedächtnis bleiben werden vermutlich die letzten Worte von Bernd Altgen: „Mein Herz bleibt immer bei Euch!“

Nach dem offiziellen Teil gab es ein Buffet, bestehend aus gutbürgerlichen Gerichten – wie sollte es anders sein – mit Eifeler Einschlag. Für die musikalische Untermalung des Abends sorgte ein Ensemble der Bigband der Musikschule Schleiden, bestehend aus Nina Griebel, Markus Lorse und Engelbert Schneider.

pp/Agentur ProfiPress