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Geld im Sack für krebskranke Kinder

Manfred Glasmacher startete in Kommern ein Win-Win-Geschäft mit Sandsäcken für den Hochwasserschutz gegen Spenden für Förderverein Bonner Jugend-Onkologie – Wer will, kann weiter Säcke ordern oder Kronkorken sammeln und in Kommern abgeben

Mechernich-Kommern – Ein Geschäft, bei dem alle Seiten profitieren, nennen nicht mehr nur amerikanische Manager „Win-win“. Dass man solche Gewinn-Gewinn-Händel selbst mit Rheinsand machen kann, stellte am Samstag die Firma Glasmacher & Söhne im Kommerner Gewerbegebiet an der Toni-Bauer-Straße unter Beweis.

Dort orderten den ganzen Tag über 250 Selbstabholer Sandsäcke zum Hochwasserschutz – und spendeten dafür in die aufgestellten Sammelbüchsen zugunsten der kleinen Patienten der Kinderkrebsklinik Bonn. Gisela Weiermann, eine Schwester des Firmeninhabers Manfred Glasmacher, sagte am frühen Samstagmittag zum Reporter: „Sie können mir glauben, in den Büchsen ist noch keine einzige Münze gelandet – nur Papiergeld!“

Die Sandsäcke können helfen, im Falle eines Starkregens, Wasser von Haus und Hof fernzuhalten. Jüngst hatten starke Gewitter und Regenfälle die Bürger wieder wachsam werden lassen. Auch Ortsbürgermeister Rolf Jaeck beobachtet Wetterkapriolen oder Unwetterwarnungen seit den großen Kommerner Überschwemmungen 2016 „mit Bauchschmerzen“.

Mit dem PVC-Rohr als geeichtem Füllhorn (v.l.): Willi Hamacher und Hans-Werner Milz mit dem Kunden Manfred Esser aus Firmnenich, einem Bleibach-Anrainer aus Firmenich. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

PVC-Rohr als Füllhorn

Das Verfahren, das die Glasmacher-Mitarbeiter Hans-Werner Milz und Willi Hamacher zum Befüllen der genormten Hochwasserschutz-Sandsäcke entwickelt haben, ist ebenso einfach wie genial: Sie hatten ein 15er PVC-Rohr an einer Seite gedeckelt und es genau auf die Länge abgeschnitten, die zum Befüllen eines Sandsacks reichte, als sozusagen „geeicht“.

Wer gedacht hatte, dass nur Kommerner kommen würden, die in den vergangenen Sommern häufiger Opfer von Überschwemmungen beidseits des Bleibachs wurden, sah sich eines Besseren belehrt. Beim Reporterbesuch des Mechernicher „Bürgerbriefs“ wurden auch Abnehmer angetroffen aus Oberelvenich, wo zuweilen der Rotbach über die Ufer tritt, und aus Firmenich, wo es wie in Kommern der Bleibach ist, der nach starken Gewittergüssen verheerende Ausmaße annimmt.

Wie Heike Schwier aus der Verwaltung der Firma Glasmacher & Söhne mitteilte, wurden am Samstag zusätzlich zu den abgegebenen 250 Portionen noch weitere hundert Ordres für weitere Sandsäcke abgegeben. „Deshalb haben sich Manfred Glasmacher, seine Söhne Guido und Dino und unser Team entschlossen, zu den bereites gekauften 2000 Sandsäcken weitere zu bestellen und die Aktion fortzuführen“, so Heike Schwier.

Auch Peter Neuhausen aus Oberelvenich (Stadt Zülpich) orderte in Kommern einige Sandsäcke für sein Grundstück am Rotbach. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Weitere Orders telefonisch

Wer noch Sandsäcke zum Schutz seines bachnahen Grundstücks  braucht, kann sie unter (0 24 43) 9 11 215 bestellen und später auf dem Firmengelände an der Toni-Bauer-Straße abholen. Bereits im Vorfeld der Samstagsaktion hatte sich der Kommerner Ortsbürgermeister Rolf Jaeck sehr erfreut über die Aktion geäußert. Der Kommerner Sheriff hat das Hochwasser von 2016 in Kommern noch „in den Knochen“, wie er sagt.

Damals war es entlang des Bleibachs – angefangen vor dem Mühlenpark bis hinter Firmenich – zu verheerenden Hochwasserschäden gekommen. Damals organisierten Jaeck und seine Mitstreiter Nachbarschafts- und öffentliche Hilfsaktionen. Auch staatliche Stellen sprangen ein, die Gebrüder Peter und Stephan Brings gaben ein Benefizkonzert.

Dass man Hochwasserschutz mit Kinderkrebshilfe kombinieren kann, findet der Ortsbürgermeister besonders lobenswert. Manfred Glasmacher und seine Mannschaft kamen über die Hilfsgruppe Eifel und deren Vorsitzenden Willi Greuel mit der Kinderkrebshilfe Bonn 2015 in Berührung – und sponsern seither vor allem mit ihren Sommerfesten den Förderkreis krebskranke Kinder und Jugendliche in Bonn.

Wer noch Sandsäcke für den Hochwasserschutz seines Grundstücks braucht und dafür für die Kinderkrebshilfe zu spenden bereit ist, kann sich an Heike Schwier aus der Verwaltung der Firma Glasmacher & Söhne unter der Rufnummer (0 24 43) 9 11 215 wenden. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Kronkorken ins blaue Fass

Bei der Sandsackaktion am Samstag unterstützt wurde die Firma Glasmacher vom örtlichen Getränkehandel „Trinkgut Miler“, der Gläser und andere Präsente für die Sandsackerwerber ausgab. Das förderte die Spendenwilligkeit offensichtlich zusätzlich, denn die Sandsackempfänger spendeten im Schnitt zwischen zehn und 20 Euro, so Heike Schwier.

Gisela Weiermann machte am Rande noch auf eine Permanenthilfe für den Förderkreis Bonn bei Glasmacher aufmerksam: In einem blauen Fass am Eingang aufs Firmengelände kann man nämlich seine gesammelten Kronkorken ablegen. Deren Metall wird nicht nur recycelt – Firmen haben für so-und-so-viel tausend Stück auch nennenswerte Spenden für gute Zwecke ausgelobt.

pp/Agentur ProfiPress