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Frankreich, Deutschland, Tunesien und Iran sind Weltmeister

In Rinnen fand zum sechsten Mal das Sommercamp für den Fußballnachwuchs statt – Zahlreiche Wettbewerbe – Junge Kicker eiferten ihren Idolen nach

Kall-Rinnen – Einmal pro Jahr trifft sich die Weltelite auf dem Rinnener Sportplatz. Dann treffen Kicker vom FC Bayern München auf Spieler des FC Barcelona, Real Madrid, Manchester United oder Juventus Turin. Und nicht nur das: Es gibt nicht nur eine Weltmeisterschaft, sondern gleich mehrere. Und entgegen der üblichen Gewohnheiten dauert es von Eröffnungsspiel bis Finale auch nicht vier Wochen, sondern einen halben Tag.

Rund 100 junge Fußballer nahmen am 6. Sommercamp der Spielgemeinschaft Rinnen, Sötenich, Sistig-Krekel und Golbach auf dem Rinnener Sportplatz teil. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress

Beim Sommercamp der Fußball-Spielgemeinschaft, die sich aus den Stammvereinen SSV Golbach, SV Rinnen, SV Sistig-Krekel und SV Sötenich zusammensetzt, treten 100 junge Kicker in die Fußstapfen ihrer Vorbilder – und die heißen Cristiano Ronaldo, Neymar oder Robert Lewandowski. Direkt nach der Schule am Freitagmittag beginnt das Camp. „Zur Stärkung gab es Hot Dogs“, berichtete Claudia Weishaupt, Ehefrau des Mitorganisators Stefan Weishaupt.

Gesucht wurde auch der Fußballer mit dem „härtesten Bums“. Per Spezialball wurde die Geschwindigkeit gemessen. Erwachsene beim gut besuchten Familiennachmittag schossen allerdings außer Konkurrenz. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress

Dann werden die Kinder nach Alter in die zehn nach bekannten Vereinen benannten Teams aufgeteilt. Auf dem Programm für die drei Tage steht spezielles Fußballtraining, immer wieder aufgelockert durch bestimmte Spielarten wie Flag-Football, Fußball-Billard oder Fußballtennis. Selbst einen Footbonauten haben die Rinnener. Der funktioniert anders als im Profisport aber noch rein analog, nämlich durch Zurufen.

Dribbel-König und härtester Bums

Jeden Tag gibt es auch einen bestimmten Wettbewerb. Freitags wurde der Dribbel-König gesucht und gefunden, samstags der präziseste Schütze, und sonntags, beim Familientag, wurde „der härteste Bums“ gekürt. Dazu wird mit einem Smart-Ball, in dem sich Sensoren befinden, die Geschwindigkeit gemessen. Beim Sieger Josef Moersch, der in der SG-C-Jugend kickt, schlug der Ball mit einem Tempo von 105 Kilometern pro Stunde ins Netz ein. Am Samstag gab es außerdem eine Mini-WM, bei der in den unterschiedlichen Altersklassen Frankreich, Deutschland, Tunesien und der Iran Weltmeister wurden.

Zehn Geflüchteten durften dank der Flüchtlingshilfe Kall und der Caritas am Sommercamp teilnehmen. Foto: Alice Gempfer/Gemeinde Kall/pp/Agentur ProfiPress

„Die Idee für das Camp hatten wir, weil wir nach Finanzierungsmöglichkeiten für unsere Jugendarbeit gesucht haben“, berichtet Ralf Kremp, der bei der Spielgemeinschaft Trainer ist und mit Stefan Weishaupt das Camp organisiert. In den ersten drei Jahren nahmen jeweils 75 Kinder am Sommercamp teil, mittlerweile ist die Teilnehmerzahl auf rund 100 gewachsen.

Alle auf den Ball: In zahlreichen Spiel- und Trainingsformen konnte sich der Fußballnachwuchs probieren. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress

Teilweise liegt das auch daran, dass seit drei Jahren geflüchtete Kinder in Rinnen mitkicken. Die Flüchtlingshilfe der Gemeinde Kall und die Caritas hatten bei der Spielgemeinschaft angefragt, die natürlich nichts dagegen hatte. Der Verein unterstützt das Vorhaben sogar dadurch, dass er die Kinder – in diesem Jahr waren es zehn, darunter zwei Mädchen – in Kall abholt.

Lieblingskicker CR7

Die Geflüchteten selbst haben eine Menge Spaß. Auffallend: Viele von ihnen tragen die Rückennummer 7, so wie Cristiano Ronaldo, dessen fußballerisches Können ein Anreiz für die Kinder und Jugendlichen ist. „Ein paar seiner Tricks kann ich sogar“, sagt Pito, der bei Keldenich/Scheven im Verein spielt. Enad, der in Golbach kickt, steht auf Ronaldo und Neymar, mag bei den Vereinen aber den 1. FC Köln und Paris Saint-Germain am liebsten. Erstmals dabei war eine Gastmannschaft vom Niederrhein: Neun Kinder, drei Trainer und eine Betreuerin der SF Neersbroich trainierten in Rinnen mit.

Diesem Knirps scheint das spezielle Training nicht viel auszumachen – im Gegenteil, er strahlt bis über beide Ohren. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress

Ralf Kremp bedankt sich besonders beim Rewe-Center in Kall. „Rudi Hannes stiftet uns die komplette Verpflegung, ohne ihn wäre das Camp nicht möglich.“ Claudia Weishaupt kommt auch auf den Teamgeist bei den Helfern zu sprechen: Rund 30 Leute sind im Einsatz, egal ob es schüttet wie am Freitag oder wenn wie sonntagsnachmittags die Eltern der Kinder kommen und nicht nur gucken, was ihre Sprösslinge bislang gelernt haben, sondern direkt zum Mitspielen aufgefordert werden.

Eine weitere Besonderheit: Jedes Kind erhält ein Trikot mit seiner Lieblingsnummer und seinem Wunschnamen. „Das ist in der Anmeldegebühr ebenso enthalten wie eine Trinkflasche, ein Turnbeutel, eine Butterbrotdose, ein hochwertiger Fußball und diesmal auch WM-Fanartikel“, zählt Kremp auf. Gewinner ist jedes Kind sowieso, denn jedes erhält einen Pokal. Die Gewinner der drei Wettbewerbe werden ebenfalls ausgezeichnet.

pp/Agentur ProfiPress