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Engel mit viel Zeit und großem Herz

Die „Grünen Damen“ der ehrenamtlichen Krankenhaushilfe in Mechernich haben immer ein offenes Ohr für die Patienten – Nachwuchs gesucht – Ein Ehrenamt, bei dem man viel zurückbekommt

Mechernich – Zeit ist heutzutage ein knapp und selten gewordenes Gut. Jeder hetzt durch seinen persönlichen Alltag. Zeit für Sorgen und Nöte anderer Menschen bleibt selten übrig. Bei den „Grünen Damen“ ist das allerdings völlig anders.

Die “Grünen Damen” schenken Zeit. Sie haben immer ein offenes Ohr für die Patienten im Kreiskrankenhaus Mechernich, vor allem für die, die sonst niemanden haben und vielleicht einsam sind.

Die Grünen Damen haben das Herz am rechten Fleck und viel Zeit für einsame Patienten. Das sympathische Team würde sich über Zuwachs freuen. Die Arbeit der Helfer unterstützt der Förderverein des Mechernicher Kreiskrankenhauses gerne, wie deren Vorsitzender Ralf Claßen (r.) und „Vize“ Dr. Michael Stöhr (l.) erklären. Foto: Kirsten Röder/pp/Agentur ProfiPress

Die ehrenamtlichen Helfer nehmen sich Zeit für das Gespräch am Krankenbett und geben damit Zuwendung und menschliche Wärme. An sie können die Kranken ihre Sorgen loswerden. In solchen Lebenssituationen können schon wenige Minuten so unendlich wertvoll sein. 

“Manchmal ist es ein kurzes Gespräch, weil mehr nicht nötig ist. Manchmal bleibt man eine gute Stunde und alle sind froh“, so Jutta Werk. Die Damen kümmern sich, sie machen zum Beispiel Besorgungen, waschen Wäsche, bringen Bücher mit und lesen auf Wunsch sogar vor oder sie begleiten auch auf den Krankenhauswegen.

Wertvolle Arbeit

Ihre Arbeit ist wertvoll, aber auch nicht immer leicht zu tragen. Eine gewisse eigene seelische Stabilität sollte schon vorhanden sein. Schließlich gilt es zuweilen auch menschliche Schicksale zu verarbeiten, so Werk.  „Man muss schon schauen, dass es einem selber nicht zu tief unter die Haut geht. Wer sich stark von der Krankheitsgeschichte beeinflussen lässt, kann nachher schon ein bisschen belastet sein.“ Der Kreis der Grünen Damen fange einen in solchen Momenten auf. Man spreche dann miteinander, was einen beschäftigt. „Das tut dann gut und hilft.“

Jutta Werk ist schon seit über 20 Jahren und voller Überzeugung als Grüne Dame am Kreiskrankenhaus Mechernich tätig. Sie und ihre Kolleginnen haben immer ein offenes Ohr für die Sorgen und Nöte der Patienten. Foto: Kirsten Röder/pp/Agentur ProfiPress

Einmal im Monat trifft sich das Team zusätzlich ganz offiziell zur großen Runde. Dabei stellen sich neue Ärzte vor, Referenten berichten über ausgewählte Themen oder man tauscht sich einfach untereinander aus. Gerne geht man gemeinsam auf Tour oder mache Ausflüge. „Der Zusammenhalt in der Gruppe ist sehr gut“, konstatiert Werk. So feierte Erika Schnichels jüngst ihren 80. Geburtstag fröhlich mit den Kollegen.

Gruppe plagen Nachwuchssorgen

Alle sind mit enorm viel Herzblut dabei bei ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit. Allerdings plagen die Gruppe schon länger Nachwuchssorgen. Schließlich geht an den Engeln des Kreiskrankenhauses der Lauf der Zeit auch nicht spurlos vorbei – auch sie werden alt und älter.

Schon länger ist deshalb man auf der Suche nach personeller Verstärkung gewesen, berichtet Werk: „Zuerst haben wir gedacht, es liegt an der angespannten Flüchtlingssituation, dass wir niemanden finden, weil woanders einfach zu viele ehrenamtliche Helfer gebraucht werden.“ Doch immer noch bleibe es schwierig. Vorsorglich habe man sogar Anzeigen geschaltet, um Neuzugänge zu finden.

Was man an Fähigkeiten braucht? Definitiv sollte man als „Grüne Dame“ gerne zuhören und Empathie, Toleranz sowie Mitgefühl mitbringen ans Krankenbett. Dafür bekomme man auch unendlich viel zurück, schwärmt Werk. 17 Damen sind es noch. „Wir waren mal dreißig Leute stark“, erinnert Werk an frühere Zeiten.

Auf den Fluren des Krankenhauses erkennt man die „Engel“ sofort, denn sie haben, dem Namen entsprechend (hell)grüne „Kittel“ an. Das Team war 1987 gegründet worden. Jutta Werk ist, wie viele andere, schon seit mehr als zwanzig Jahren dabei.

Förderverein unterstützt Arbeit

Der Förderverein des Kreiskrankenhauses unterstützt die freiwillige und ehrenamtliche Krankenhaushilfe finanziell und tatkräftig. Und das gerne, so deren Vorsitzender Ralf Claßen: „Schließlich leisten die Damen leisten hier richtig tolle und wertvolle Arbeit. Das finden wir absolut unterstützenswert. Gerade in der heutigen Zeit.“

Durch das Kreiskrankenhaus erhalten die ehrenamtlichen Helfer Versicherungsschutz für alle vereinbarten Einsatzleistungen, so Werk. Das DRK Euskirchen übernehme Fahrgeldkosten sowie auch einige Fortbildungen. Ebenso unterstütze der Caritas Verband Schleiden das Engagement. Eine umfassende Einarbeitung, die zur Mitarbeit ermutigt und befähigt, wird von einer Gruppe der Grünen Damen angeboten. Erreichbar sind die Helferinnen über die Telefonzentrale unter 02443/170.

pp/Agentur ProfiPress