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Einsatz am laufenden Band

Beim Berufsfeuerwehrtag der Mechernicher Jugendfeuerwehr gab es jede Menge „Action“, Arbeit und Belastung, aber es machte Jugendlichen und Eltern allem Anschein nach auch Spaß

Mechernich – Dichte Rauchschwaden wälzen sich durch „Elisabethhütte“, das frühere Metallbetriebsgelände und spätere Wohngebiet für Asylbewerber. Der Qualm dringt durch die Tür- und Fensterspalten der noch stehenden, aber unbewohnten Unterkünfte. Erste Schaulistige stellen sich ein, von fern nähern sich Martinshörner.

Die Jugendfeuerwehr ist zu einer Übung ausgerückt. Sie dient der Schulung des Feuerwehrnachwuchses der Jugendfeuerwehr der Löschgruppe Mechernich. Damit der Einsatz möglichst echt aussieht und abläuft, erzeugt eine Nebelmaschine den brandtypischen Rauch.

Vom Boden und sogar aus luftiger Höhe aus dem Korb der ausgefahrenen Drehleiter wurde beim Übungseinsatz der Mechernicher Jugendfeuerwehr im Gebiet Elisabethhütte gelöscht. Foto: Cedric Arndt/pp/Agentur ProfiPress

Die jungen Feuerwehrleute waren bereits seit dem frühen Morgen auf den Beinen und im Einsatz, so André Zilligen, der stellvertretende Jugendwart der Löschgruppe Mechernich: „Erst bekamen sie theoretischen Unterricht, dann haben wir eine Personensuche im Wald simuliert, danach musste schließlich eine Ölspur abgestreut werden.“

Weitere Übungen wie etwa ein Paletten-Brand oder ein Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person standen den Jugendlichen zu diesem Zeitpunkt noch bevor.


24-Stunden-Übung

Die Übung in Elisabethhütte war der Mittelpunkt eines 24 Stunden andauernden „Berufsfeuerwehrtages“, der bei der Jugendfeuerwehr Mechernich simuliert wurde. Die Jungen und Mädchen wurden bereits zu verschiedenen Einsätzen gerufen. Sie werden nach dem Einsatz in Elisbethhütte auch die Nacht auf der Wache verbringen. Dort erwarten sie weitere Einsätze.

„Der Tag ist schon anstrengend, aber ich finde es sehr wichtig, dies alles zu lernen und es macht auch richtig Spaß“, berichtete Erik Schildgen (15), einer der übenden Jugendfeuerwehrleute, dem Reporter Cedric Arndt vom Mechernicher „Bürgerbrief“. Der 15-Jährige möchte später selbst in den aktiven Feuerwehrdienst übernommen werden und fühlt sich nach seinem zweiten Berufsfeuerwehrtag auch gut vorbereitet.

Timo Pokraka hat diesen Schritt schon hinter sich. Auch dieser inzwischen gestandene Feuerwehrmann kam ursprünglich aus der Jugendabteilung: „Als kleiner Junge war es ein unglaubliches Erlebnis, einen Einblick in den Berufsalltag zu bekommen. Heute kann ich sagen, dass es tatsächlich eine gute Vorbereitung auf echte Einsätze ist.”

Mit Begeisterung und viel Ehrgeiz stürzten sich die Jungen und Mädchen im Alter zwischen zehn und 17 Jahren auf die vor ihnen liegenden Aufgaben. In Windeseile wurden die B- und C-Löschschläuche ausgerollt und mit den Hydranten verbunden. Vom Boden und sogar aus luftiger Höhe aus dem Korb der ausgefahrenen Drehleiter wurde gelöscht.

Atemschutzübungsgeräte

Zeitgleich drangen zwei Trupps unter Atemschutz in den dichten Nebel der ehemaligen Flüchtlingsunterkünfte in der Elisabethhütte ein. Dabei handelte es sich um keine echten Sauerstoffflaschen und Masken, sondern um Übungsgeräte, die die jungen Feuerwehrleute auf zusätzliche Belastungen im Lösch- und Rettungseinsatz vorbereiten sollen. Eingeschlossene Personen mussten gesucht, gefunden und gerettet werden.

„Die Kids sind immer mit viel Begeisterung bei der Sache“, freute sich Jugendfeuerwehrwart Tobias Massong: „Trotz der Anstrengungen an Tagen wie heute werden sie nicht abgeschreckt, sondern im Gegenteil sogar noch weiter motiviert. Im vergangenen Jahr konnten wir wieder drei Jugendliche in den aktiven Dienst übernehmen.“

Nach der coronabedingten Pause hatten die Verantwortlichen befürchtet, weniger Jugendliche für die Feuerwehrarbeit begeistern zu können. Seit der Wiederaufnahme der Übungen konnte die Jugendfeuerwehr der Löschgruppe Mechernich jedoch bereits sieben Neuzugänge begrüßen.

Ein Blick auf die stolzen Gesichter der Eltern, die den Berufsfeuerwehrtag als Zuschauer beobachteten, lässt vermuten, dass die Löschgruppe Mechernich auf Sicht keine Nachwuchssorgen plagen wird.

pp/Agentur ProfiPress