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Eine App, die Leben retten soll

Gemeinde Kall macht Werbung für Nutzung der Corehelper-App – Defibrillatoren-Kataster wird erstellt – „Defis“ sollen frei zugänglich werden

Kall – Bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand muss einem Patienten so schnell wie möglich geholfen werden. Seit einigen Jahren hängen deshalb in öffentlichen Gebäuden, beispielsweise in den Eingangsbereichen des Kaller Rathauses und der VR-Bank-Filiale in Kall, Defibrillatoren, die während der Öffnungszeiten nutzbar sind.

Nun gibt es eine weitere Möglichkeit: Potenzielle Ersthelfer können sich bei der Corehelper-App anmelden und erhalten im Notfall von der Rettungsleitstelle eine Nachricht über einen Vorfall. Harald Heinen, Leiter des Ordnungsamtes und Feuerwehrchef der Gemeinde Kall sowie stellvertretender Leiter des Kreisfeuerwehrverbandes, hofft, dass sich möglichst viele Menschen aus Kall anmelden, die als Ersthelfer geeignet sind.

„Im Kreis Euskirchen ist der Leitende Notarzt Jesko Priewe maßgeblich verantwortlich“, berichtet Heinen. Insgesamt, so Heinen, sollten rund 3000 bis 3500 Menschen gewonnen werden, die sich für die App anmelden, damit sie möglichst flächendeckend angewendet werden kann.

Harald Heinen mit dem Defibrillator, der im Vorraum des Kaller Rathauses hängt. Außerhalb der Rathausöffnungszeiten ist das Gerät derzeit nicht verfügbar. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress

Sollte die Rettungsleitstelle nun Kenntnis von einem Herz-Kreislauf-Vorfall erhalten, kann sie auf Knopfdruck alle App-Nutzer im Umkreis des Geschehens per Push-Nachricht informieren. Im Idealfall kümmern sich dann sogar zwei Helfer gleichzeitig um die hilfsbedürftige Person. „Eine kümmert sich um die Herz-Kreislauf-Massage, die andere Person holt einen Defibrillator“, erklärt Heinen.

Alle nichtpolizeilichen Rettungskräfte, also Feuerwehr und Hilfsorganisationen, wurden bereits über die App informiert. Heinen hofft aber, dass auch Ärzte und medizinisch geschulte Bürgerinnen und Bürger sich bei der App anmelden. Dazu muss das Programm aufs Handy geladen werden. Außerdem muss der Nutzer nachweisen, dass er medizinisch qualifiziert ist.

Doch die App ist nicht die einzige Neuerung. In Kall hat man erkannt, dass Defibrillatoren rund um die Uhr verfügbar sein sollten und nicht nur, wenn bestimmte Gebäude geöffnet sind. „Die Zeit, bis die durch die App alarmierten Ersthelfer und der Rettungsdienst eintreffen, sollte überbrückt werden, indem man immer auf Defibrillatoren zurückgreifen kann, um eine Reanimation erfolgreich zu starten“, meint Heinen.

Wenn es nach Harald Heinen geht, soll im Jahr 2022 jeder Mannschaftstransportwagen der Feuerwehr mit einem Defibrillator ausgestattet werden. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress

Aus diesem Grund sollen Defibrillatoren an bestimmten Stellen öffentlich zugänglich gemacht werden. Denkbar, so Heinen, seien die drei Feuerwehrgerätehäuser in Kall, Wahlen und Sistig, der Zwischengang zwischen Rathaus und Haus der Begegnung sowie die Bürgerhäuser. „So hätten wir schon mal rund 15 mögliche Stellen im Gemeindegebiet“, sagt Heinen. Die Defibrillatoren müssten in alarmgesicherten Schränken, die zum Schutz der Akkus beheizbar sein müssen, aufbewahrt werden. Pro „Defi“ inklusive Schrank und Einweisung sind rund 2300 Euro fällig.

Darüber hinaus haben auch zahlreiche Unternehmen Defibrillatoren angeschafft. Tobias Heinen, Wirtschaftsförderer der Gemeinde Kall, ist momentan dabei, ein Kataster für Kall zu erstellen, damit man Kenntnis darüber erlangt, wo im Gemeindegebiet überall Defibrillatoren verfügbar sind. „Mit diesen Firmen wollen wir dann sprechen, ob dort eventuell auch im Außenbereich oder, wenn die Firmen rund um die Uhr geöffnet haben, beim Pförtner platziert werden können“, sagt Harald Heinen.

Außerdem will der Feuerwehrchef für das Jahr 2022 beantragen, dass jeder Mannschaftstransportwagen der Feuerwehr mit einem Defibrillator ausgestattet wird – damit möglichst viele Leben gerettet werden.

pp/Agentur ProfiPress