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Einblick in Lebenswelten

Projektgruppe aus Schülern des Hermann-Josef-Kollegs Steinfeld und in Kall lebenden Flüchtlingen aus Syrien bereitet sich auf Lit.Eifel-Lesung vor – Austausch über Luna Al-Mouslis Buch „Damaskus – eine Träne, ein Lächeln“ aus zwei Perspektiven – Mit Fotoprojekt und Erfahrungsaustausch die Lebensweisen der Anderen kennenlernen

Kall-Steinfeld – Luna Al-Mousli schafft es mit ihrem zweisprachigen Buch „Damaskus – eine Träne, ein Lächeln“ Menschen zusammenzubringen. Zumindest in Steinfeld, denn da hat sich in Vorbereitung auf die Lit.Eifel-Lesung mit der 26-jährigen Autorin am Donnerstag, 6. Oktober, um 19.30 Uhr in der Schülerkapelle Kloster Steinfeld, eine Projektgruppe gebildet. Schüler des Hermann-Josef-Kollegs (HJK) und in Kall lebende Flüchtlinge aus Syrien nehmen das Buch als Grundlage, um sich über ihre Heimat und Fluchterlebnisse auszutauschen.

Fünf Oberstufenschüler des Salvatorianer-Gymnasiums und vier junge Flüchtlinge sind bei einem ersten Treffen in der Schülerbibliothek des Hermann-Josef-Kollegs zusammengekommen. Je zwei von ihnen hatten im Vorfeld ihren Alltag in Bildern festgehalten. Mit Sofortbildkameras ausgestattet fotografierten sie ihre Freunde und Familien, ihr Zuhause und Schule oder Arbeit und viele andere Dinge, die ihnen wichtig sind.

Über die Fotos aus ihrem Alltag kamen die Projektteilnehmer miteinander ins Gespräch. Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress
Über die Fotos aus ihrem Alltag kamen die Projektteilnehmer miteinander ins Gespräch. Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress

Lebensweisen besser verstehen

Herausgekommen ist ein Einblick in ihre Lebenswelten – und damit die Möglichkeit, die Lebensweise der Anderen besser zu verstehen. So kamen mit den Bildern Ähnlichkeiten aber auch Unterschiede zum Vorschein, die als Kurzportraits auf Fotowänden auch den Besuchern der Lit.Eifel-Lesung vorgestellt werden sollen. Bilder von Freizeit-Ausflügen nach Köln zeigen, dass die Stadt sowohl die Steinfelder Schüler als auch die jungen Flüchtlinge begeistert.

„Ich liebe Köln“, sagt Ahmad Almohamad, der unter anderem zwei Fotos vom Kölner Dom gemacht hat. Ein weiteres seiner Bilder zeigt ein Schiff auf dem Rhein, steht für ihn aber in einem ganz anderen Zusammenhang: „Ich bin von der Türkei nach Griechenland in einem kleinen Boot gefahren, seitdem hasse ich Wasser. Das ist bei mir im Kopf geblieben“, so der 23-Jährige Syrer.

Der Erfahrungsaustausch auf Grundlage des Buches von Luna Al-Mousli und die Fotos aus ihrem eigenen Leben sollen den Projektteilnehmern einen Einblick in die Lebenswelten der Anderen geben. Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress
Der Erfahrungsaustausch auf Grundlage des Buches von Luna Al-Mousli und die Fotos aus ihrem eigenen Leben sollen den Projektteilnehmern einen Einblick in die Lebenswelten der Anderen geben. Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress

Er hat auch Straßenmusiker in der Fußgängerzone fotografiert, denn „das gefällt mir, aber in Damaskus war das verboten“. Musik spielt auch im Leben von Katharina Blens eine große Rolle: Die Wallenthalerin spielt Geige im Orchester. Auf ihren Bildern sind außerdem Schulfreunde, Haustiere, Eltern und Geschwister zu sehen. so hat es auch HJK-Schülerin Saskia Hupp gehalten: Neben dem Sportplatz und ihrem Zimmer hat sie zum Beispiel ihren Opa im Garten fotografiert und ihre kleine Schwester beim Essen in der Schulkantine.

Die Familie ist eines der zentralen Motive in den Fotos von Layla Ali. Vor allem die kleine Tochter hat die Mutter immer wieder zur Kamera greifen lassen und ist auf zahlreichen Bildern zu sehen – beim Familienausflug mit dem Fahrrad nach Gemünd, vor dem Maisfeld, auf dem Trampolin oder in der Spielgruppe. Aber auch eine Erinnerung an die alte Heimat ist zu sehen. „Mein Mann hat ein Bild unserer Kirche gemalt“, erzählt die 24-jährige Syrerin.

Austausch über Literatur auf Augenhöhe

Nach dem gegenseitigen Kennenlernen wollen die Projektteilnehmer sich in weiteren Treffen über die Flucht von Syrien nach Deutschland austauschen – und natürlich auch über das Buch von Luna Al-Mousli. Schließlich können die Flüchtlinge aus erster Hand berichten, ob sie ähnliche Erfahrungen mit ihrer Heimat verbinden.

Fünf Schüler des Hermann-Josef-Kollegs Steinfeld und vier junge Flüchtlinge aus Syrien kamen zusammen, um die Lit.Eifel-Lesung von Luna Al-Mousli am Donnerstag, 6. Oktober, um 19.30 Uhr in der Schülerkapelle Kloster Steinfeld vorzubereiten. Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress
Fünf Schüler des Hermann-Josef-Kollegs Steinfeld und vier junge Flüchtlinge aus Syrien kamen zusammen, um die Lit.Eifel-Lesung von Luna Al-Mousli am Donnerstag, 6. Oktober, um 19.30 Uhr in der Schülerkapelle Kloster Steinfeld vorzubereiten. Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress

Da das Buch zweisprachig, also sowohl auf Deutsch als auch auf Arabisch geschrieben ist, dient das Projekt außerdem dem Austausch über Literatur auf Augenhöhe – ganz ohne Sprachbarrieren. Gemeinsam wollen die Schüler und Flüchtlinge sich mit „Damaskus – eine Träne, ein Lächeln“ auseinandersetzen und auch Fragen an die Autorin vorbereiten.

Das erste Treffen fand unter Leitung von Flüchtlingshelferin Tina Seynsche, HJK-Lehrer Michael Schmitz und Loni Behrend, die ihren Bundesfreiwilligendienst bei der Gemeinde Kall im Bereich Integration leistet. Entwickelt wurde das Projekt von der Gemeindeverwaltung Kall, der Flüchtlingshilfe Kall und dem Hermann-Josef-Kolleg Steinfeld in Zusammenarbeit mit der Lit.Eifel.

Die Lit.Eifel-Lesung mit Luna Al-Mousli findet am Donnerstag, 6. Oktober, um 19.30 Uhr in der Schülerkapelle Kloster Steinfeld (Hermann-Josef-Straße 4, Kall-Steinfeld) statt. In dem Buch „Damaskus – eine Träne, ein Lächeln“ erinnert sich die 26-jährige Autorin an ihre Kindheit in Damaskus vor dem Bürgerkrieg. Der Eintritt zur Lesung kostet zwölf, ermäßigt sechs Euro. Alle Lit.Eifel-Termine und Vorverkaufsstellen gibt es im Internet unter www.lit-eifel.de.

pp/Agentur ProfiPress