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„Druck vom Kessel nehmen“

Auch gefährdete Kinder dürfen jetzt in Mechernich und Umgebung in die Notbetreuung der Kindergärten und Schulen, wenn es zu Hause nicht mehr sicher für sie ist – Landschaftsverbände begrüßen NRW-Verordnung zur Sicherstellung des Kindeswohls während Corona-Krise

Mechernich/Rheinland – Bisher durften ausschließlich Kinder in Kindertageseinrichtungen, Kindertagespflegestellen und Schulen betreut werden, wenn zumindest ein Elternteil in einem Beruf arbeitet, der in der aktuellen Situation zwingend ausgeübt werden muss.

Kinder, bei denen das Kindeswohl gefährdet ist, durften bislang nicht betreut werden, selbst wenn familiengerichtliche Entscheidungen oder Schutzpläne zur Sicherung des Kindeswohls eine solche Betreuung eigentlich vorsahen. Die NRW-Ministerien für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration (MKFFI) sowie für Schule und Bildung (MSB) haben das jetzt geändert.

Der Anbau für die Betreuung während der Offenen Ganztagsschule an der Katholischen Grundschule Kommern: Nicht mehr nur Kindern von Eltern mit krisenwichtigen Berufen steht ab sofort Betreuung in Kindergärten und Schulen zu, sondern auch zu Hause gefährdeten Kindern. Die Krise verschärft zurzeit in vielen Häusern die Sorge um den häuslichen Frieden. Archivfoto: Kirsten Röder/pp/Agentur ProfiPress

Auch diesen Kindern steht ab sofort Notbetreuung zu. Die Landschaftsverbände Rheinland (LVR) und Westfalen-Lippe (LWL) begrüßen diese Entscheidung, weil sie helfe „das Kindeswohl im Einzelfall sicherzustellen“. Die Landesjugendämter von LVR und LWL stehen dauerhaft in engem Austausch mit den örtlichen Jugendämtern.

Seit dem 15. März dürfen die Schulen und Kitas grundsätzlich nicht mehr betreten werden. Dadurch werden Kinder nun fast ausschließlich im familiären Umfeld betreut. Die Jugendämter warnen vor einer erhöhten Gefährdungslage für Kinder und Jugendliche. „Gerade wenn die feste Tagesstruktur fehlt, wirtschaftliche Not herrscht oder der Wohnraum zu knapp ist, kann das zu Konflikten und häuslicher Gewalt führen“, sagt LVR-Jugenddezernent Lorenz Bahr.

„Entlastung in Familien“

„Dann ist die Betreuung in Kitas und Schulen – auch im offenen Ganztag – eine wichtige Maßnahme, um für Entlastung zu sorgen und in den betroffenen Familien den Druck vom Kessel zu nehmen”, sagt LWL-Jugend- und Schuldezernentin Birgit Westers.

„Auch und gerade in Krisenzeiten dürfen wir den Kinderschutz nicht aus den Augen verlieren. Wir begrüßen die aktuelle Entscheidung des Landes ausdrücklich. Gemeinsam mit den Jugendämtern haben wir uns deutlich für eine weitere Öffnung der Betreuung in Schule und Kita zur Sicherstellung des Kindeswohls ausgesprochen“, so Lorenz Bahr.

Die Kinder sollen in den bestehenden und möglichst in den von ihnen gewohnten Betreuungsgruppen beziehungsweise Einzelbetreuungen aufgenommen werden. Sollte eine Kindertagesbetreuung wegen bisher fehlendem Bedarf noch keine Notbetreuung anbieten, muss sie dafür geöffnet werden. Die Jugendämter stehen in der Verantwortung.

www.lvr.de/corona-landesjugendamt

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pp/Agentur ProfiPress