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Die Sehnsucht nach Frieden

Vortrag von Norbert Hellenthal am GAT über Misereor-Projekte in Syrien und dem Libanon

Mechernich – „Gib Frieden“: So lautete das Motto der Misereor-Fastenaktion 2020. Denn die Sehnsucht nach Frieden ist ein Wunsch der Menschheit für ein glückliches Leben. Deshalb forderte die Aktion dazu auf, „Frieden zu leben“ und „Partner zu sein für die Eine Welt“. Die Fünft- und Sechstklässler im Gymnasium Am Turmhof (GAT) in Mechernich setzten das Thema ebenfalls um – und bekamen sogar Besuch von Misereor-Botschafter Norbert Hellenthal, der die Schülerinnen und Schüler der beiden Jahrgangsstufen in der Aula über Projekte von Misereor in Syrien und dem Libanon informierte.

Misereor-Botschafter Norbert Hellenthal freute sich über den Scheck, den ihm die Fünft- und Sechstklässler des GAT überreichten. Foto: Maritta Lutsch/pp/Agentur ProfiPress

Hellenthal widmete sich zunächst der aktuellen Lage in Syrien, vor allem die beiden Städte Idlib und Aleppo sind vom Krieg besonders schwer betroffen. Seit Kriegsbeginn im Jahre 2011 gibt es mehr als eine halbe Million Todesopfer in Syrien. 13 Millionen Menschen sind auf der Flucht. In Syrien gebe es riesige Zeltlager, in denen „Binnenflüchtlinge“ lebten, fernab von ihrem Zuhause und ohne jeden Schutz, so Hellenthal. Bilder von Aleppo vor dem Krieg und von heute zeigten den Kindern, dass die einst märchenhaft anmutende Stadt inzwischen in „Schutt und Asche“ liegt.

Greifbar wurde der Krieg für die Schulkinder anhand von Beispielen. Die zehnjährige Liliane aus Aleppo verlor bei einem Bombenangriff ihren Vater und einen Bruder. Sie selbst, ihre Mutter und ein weiterer Bruder überlebten wie durch ein Wunder und flüchteten in ein Flüchtlingslager in den benachbarten Libanon. In diesen Lagern leben viele illegale Flüchtlinge und auch Kinder ohne Eltern, so zum Beispiel Elias. Das Leben dort sei hart, besonders für die Kinder, berichtete Hellenthal.

Misereor unterstützt dort den Flüchtlingsdienst der Jesuiten, die eine Schule betreiben, in der Kinder wie Elias unterrichtet werden. In dieser erfahren sie Frieden und ein Zusammenleben, welches von Respekt dem anderen gegenüber geprägt ist. Die Kinder können für einen Moment Abstand gewinnen von den Bildern von Schießereien, Toten und der Zerstörung in Syrien. Alle hoffen auf Frieden für ihre Heimat und dass sie wieder dorthin zurückkehren können. So wie Liliane, die, wenn sie erwachsen ist, als Innenarchitektin in Syrien arbeiten möchte.

Die Schülerinnen und Schüler des GAT nahmen großen Anteil am Schicksal von Liliane und Elias, die beide in ihrem Alter sind. Nach dem Vortrag hatten die Gymnasiasten viele Fragen an Norbert Hellenthal. Zum Abschluss überreichten die Gymnasiasten dann noch einen symbolischen Scheck über 160 Euro, die bei einem Bücherflohmarkt sowie durch weitere Spenden zusammengekommen waren.

pp/Agentur ProfiPress