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Defizit seit Eröffnung der Eifel-Therme konstant

Stadtrat Mechernich erteilt Geschäftsführung der Eifel-Therme GmbH die Entlastung für 2009 – 2011 

Die Eifel-Therme Zikkurat erfreut sich nach wie vor größter Beliebtheit bei ihren Nutzern. Auch das jährliche Defizit ist seit der Eröffnung des Familien-, Spaß- und Wellness-Bades im September 2004 nicht gestiegen. Archivfoto: pp/Agentur ProfiPress

 Mechernich-Firmenich – Das Jahresdefizit 2011 bewegt sich – wie in den Jahren seit Eröffnung der Eifel-Therme Zikkurat 2004 zuvor – um eine Million Euro. Es ist sogar – und das trotz der strafrechtlich geahndeten Einnahmeausfälle – leicht gesunken.

Außerdem entlastete der Mechericher Stadtrat die beiden zu der Zeit im Amt befindlichen Geschäftsführer der Eifel-Therme mehrheitlich für die Jahre 2009 bis 2011. Das war der faktische Tenor der Verabschiedung des Jahresabschlusses 2011 der Eifel-Therme Zikkurat in der jüngsten Mechernicher Ratssitzung am Dienstag.

Beide im Stadtgebiet Mechernich erscheinende Tageszeitungen, „Kölnische Rundschau“ und „Kölner Stadt-Anzeiger“, berichteten darüber. Kirsten Röder und Ronald Larmann schreiben in der „Rundschau“, der Tagesordnungspunkt sei im nicht-öffentlichen Teil der Ratssitzung behandelt worden. Immerhin ging es um die Entlastung der Geschäftsführer Thomas Hambach und Holger Schmitz für die Jahre 2009 bis 2011: „Diese Jahre fallen in den Zeitraum, in dem die Ex-Betriebsleiterin mindestens 264 000 Euro unterschlagen hat. Das Urteil (zwei Jahre Haft zur Bewährung) gegen die Frau ist laut der städtischen Rechtsanwälte rechtskräftig.“

„Für die Entlastung der Geschäftsführer haben wir uns in geheimer Abstimmung ausgesprochen“, sagte Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick auf Nachfrage der Rundschau. Der Unterschlagungs-Sachverhalt hatte laut Geschäftsführer Hambach noch Auswirkungen auf das Jahresergebnis 2011. „Im Wirtschaftsplan hatten wir ein Minus von 1,178 Millionen Euro kalkuliert. Tatsächlich sind es nun 1,29 Millionen Euro geworden“, so Hambach, der seit März 2012 die Geschäfte des Bades alleine führt.

„Kölnische Rundschau“ wie „Kölner Stadt-Anzeiger“ schreiben, dass die Eifel-Therme Zikkurat damit ein Zuschussbetrieb bleibt, wie es im Übrigen nahezu alle kommunalen Bäder in der Bundesrepublik sind. Als sich die Stadtväter Anfang des Jahrtausends entschlossen, für ihre Bürger und die der Nachbarkommunen statt des veralteten und generalüberholungsbedürftigen defizitären Gartenhallenbades ein anspruchsvolles Erlebnisbad mit weit über die Region hinaus gerühmter Saunalandschaft zu bauen, da war auch bereits klar, dass die Einrichtung auf städtische Zuschüsse angewiesen bleiben würde.

„Das jährliche Minus bewegt sich seither in der Regel im Bereich um eine Millionen Euro”, so Erster Beigeordneter und Eifel-Thermen-Geschäftsführer Thomas Hambach zur „Rundschau“. Günter Hochgürtel schreibt im „Kölner Stadt-Anzeiger“, Eifel-Thermen-Betriebsleiter Jörg Schäfer habe den Fraktionen erläutert, dass die Zahlen im Saunabereich mit 50 000 Besuchern pro Jahr sehr erfreulich seien. Dazu tragen laut Schäfer auch die zahlreichen Events bei, die in regelmäßigen Abständen in der Therme veranstaltet werden.

Der Stadt-Anzeiger schreibt weiter: „Kritisch sahen einige Stadtverordnete, dass die Gastronomie im Durchschnitt jährlich ein Defizit von 100 000 bis 150 000 Euro erwirtschaftet. Mit einer verbesserten Personalplanung, so hieß es im Rat, müsse man gegen das Minus angehen.“

Der Redakteur Hochgürtel erinnert an die Gerichtsverhandlungen der jungen Vergangenheit, in denen sich herausgestellt habe, „dass die frühere Betriebsleiterin mit einer gehörigen Portion an krimineller Energie operiert und das Vertrauensverhältnis zu Schmitz und Hambach ausgenutzt“ habe. Der Stadtrat erteilte Holger Schmitz und Thomas Hambach die Entlastung mit deutlicher Mehrheit.

Günter Hochgürtel schreibt weiter, trotz der Badneubaupläne im benachbarten Euskirchen bleibe die Betriebsleitung der Eifel-Therme optimistisch, dass man in Firmenich die meisten Kunden bei der Stange halten wird. Von einem Gutachter befürchtete Umsatzeinbußen im zweistelligen Bereich hält man für überzogen.

pp/Agentur ProfiPress