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„Beten ist der Motor der Kirche“

Aachener Weihbischof Dr. Karl Borsch (59) auf Visitationsbesuch im „Haus Effata“ in Blankenheim, Seniorenpflegeeinrichtung der Communio in Christo – „Nächstenliebe“ ist der entscheidende Faktor in der Pflege – Indischer Priester grüßt Bischof auf Eifeler Platt: „Mir hann Dich jäern!“

Blankenheim/Mechernich – Häuslich und herzlich ging es beim Visitationsbesuch des Aachener Weihbischofs Karl Borsch in der Seniorenpflegeeinrichtung „Haus Effata“ der Communio in Christo in Blankenheim zu.

Der aus Indien stammende Pfarrer Jaison Thazhathil, der seit zehn Jahren bei der Communio in Christo in Mechernich lebt und wirkt und seit 2017 stellvertretender Leiter der Gemeinschaft hinter Generalsuperior Karl-Heinz Haus ist, begrüßte den Bischof in der Hauskapelle auf Eifeler Platt mit den Worten: „Mir hann Dich jäern!“

Zufriedene Gesichter am Rande des Visitationsbesuchs von Weihbischof Karl Borsch in der Seniorenpflege „Haus Effata“ der Communio in Christo in Blankenheim (von rechts): Pfarrer Jaison Thazhathil, der seit zehn Jahren bei der Communio in Christo in Mechernich lebt und wirkt und seit 2017 stellvertretender Leiter der Gemeinschaft ist, Heimleiterin Ulrike Müller, Norbert Arnold, der Geschäftsführer des Sozialwerks der Communio in Christo, „Effata“-Pflegedienstleiterin Zarlasht Azimi, Bischof Karl Borsch, Generalsuperior Pfarrer Karl-Heinz Haus und Schönstatt-Pater Rudolf Ammann, der Gesprächspartner und Berater des Generalsuperiors. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Das heißt ins Hochdeutsche übersetzt „Wir haben Dich gern“ und sei die Abwandlung der Sympathiebekundungen von Senioren im „Haus Effata“, als er anfangs noch nicht gut Deutsch konnte, so Father Jaison: „Die Senioren haben mir Opa und Oma zu Hause in Indien ersetzt, die ich doch anfangs sehr vermisst habe. Als ich mich noch nicht sehr gut in Deutsch ausdrückte, sagten die Leute mir immer »Datt öss ejahl. Mir hann Dich jäern«“.

Familiäre Atmosphäre im Haus

Weihbischof Karl Borsch hält sich zurzeit bei der alle fünf Jahre stattfindenden Bischofsvisitation in der Gemeinschaft der Gemeinden Heiliger Matthias Blankenheim-Dahlem auf. Bei seinem Besuch im „Haus Effata“ der Communio begleitete ihn GdG-Leiter Dr. Josef Berger. Beide bestätigten die familiäre Atmosphäre im Haus.

Weihbischof Borsch feierte zunächst mit den Senioren in der Hauskapelle Gottesdienst, darunter auch mit dem ihm aus Kaplansjahren bestens bekannten Pfarrer Gregor Stepkes, der in „Effata“ lebt und bis vor kurzem auch als Seelsorger und Zelebrant bei der Communio und in der GdG wirkte.

Den Senioren war Karl Borsch ein charmanter Unterhalter und Gesprächspartner. Er gab Erläuterungen zu Amt und Accessoires eines  Bischofs. Wichtiger als Gewand, Kreuz, Mitra und Hirtenstab allerdings sei das „Herz eines Bischofs“, das für Jesus schlage und vor allem für die Armen da sei. Er sehe seine Aufgabe darin, Menschen die Freundschaft Gottes zu vermitteln und mehr auf Jesus Acht zu geben als auf sich selbst.

Den Senioren der Blankenheimer Seniorenpflegeeinrichtung „Haus Effata“ war der Aachener Weihbischof Karl Borsch ein charmanter Unterhalter und Gesprächspartner. Er gab Erläuterungen zu Amt und Accessoires eines Bischofs. Wichtiger als Gewand, Kreuz, Mitra und Hirtenstab allerdings sei das „Herz eines Bischofs“, das für Jesus schlage und vor allem für die Armen. Er sehe seine Aufgabe darin, Menschen die Freundschaft Gottes zu vermitteln und mehr auf sie zu achten als auf sich selbst. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Sein Bischofskreuz habe er einst von Papst Johannes-Paul II. persönlich geschenkt bekommen, seine Mitra habe er bewusst klein gewählt und sein Hirtenstab sei nicht aus wertvollen Metallen, sondern aus Holz, berichtete der Bischof einem interessiert zuhörenden Auditorium.

Sein Bischofsring sei eine Goldschmiedearbeit aus den Eheringen seiner Eltern, was eine starke emotionale Verbundenheit zum vor 18 Jahren verstorbenen Vater wie auch zur noch lebenden bald neunzigjährigen  Mutter mit sich bringe: „Jedes Mal, wenn ich den Ring anziehe oder berühre, muss ich an sie denken.“ Und er wird an die Vielfältigkeit christlicher Lebensformen erinnert, weil sich in seinem Ring Ehe- und Weihesakrament begegnen.

Spirituelle Ausrichtung

Zur Besichtigung und zum eingehenden Informationsgespräch über „Haus Effata“ in Blankenheim und die Communio in Christo allgemein, die auch in Mechernich neben dem Mutterhaus der geistlichen Gemeinschaft weitere Pflegeeinrichtungen wie Langzeitpflege und Hospiz Stella Maris unterhält, begrüßte der Obere der Communio, Pfarrer Karl-Heinz Haus, den Weihbischof.

Auch dessen Stellvertreter Father Jaison Thazhathil, Heimleiterin Ulrike Müller, Pflegedienstleiterin Zarlasht Azimi, Norbert Arnold, der Geschäftsführer des Sozialwerks der Communio in Christo, und Schönstatt-Pater Rudolf Ammann, der Gesprächspartner und Berater des Generalsuperiors, standen dem Visitator Rede und Antwort.

Pfarrer Karl-Heinz Haus, der Obere der Communio in Christo, schüttelt während des Visitationsbesuchs von Weihbischof Karl Borsch im „Haus Effata“ in Blankenheim Hände, während der Hirte selbst im Hintergrund die Senioren begrüßt und ihnen Andenkenzettel mit dem Segen und dem Bild des Bischofs schenkt. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Karl Borsch interessierte sich insbesondere für die Pflegesituation und die spirituelle Ausrichtung auch konfessions- und religionsverschiedener Pflegekräfte im Sinne der Communio-Gründerin Mutter Marie Therese. Heimleiterin Ulrike Müller erklärte dem Bischof, nach ihren Erfahrungen seien menschliche Zuwendung und Wärme in den Einrichtungen der Communio besonders ausgeprägt.

„Nächstenliebe“ im christlichen Verständnis sei auch Angehörigen anderer Religionen eingängig, so Ulrike Müller. Wer in einer der Pflegeeinrichtungen der Communio in Christo arbeite, akzeptiere diese Grundhaltung und versuche sie im täglichen Umgang mit den Pflegebedürftigen auch zu leben, bestätigte Geschäftsführer Norbert Arnold.

Weihbischof Borsch feierte zunächst mit den Senioren in der Hauskapelle Gottesdienst, darunter auch mit dem ihm aus Kaplansjahren bestens bekannten Pfarrer Gregor Stepkes (vorne links), der in „Effata“ lebt und bis vor kurzem auch als Seelsorger und Zelebrant bei der Communio und in der GdG wirkte. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Pater Ammann sagte, besonders in Mechernich lebten die Mitglieder der Gemeinschaft Communio in Christo, die zum Teil auch in den Pflegeeinrichtungen arbeiten, Tür an Tür mit den Pflegebedürftigen: „Da ist das Kirchenbild des Zweiten Vatikanischen Konzils sogar architektonisch umgesetzt worden: Ich brauche keinen Regenschirm, um aus dem Mutterhaus in die Langzeitpflege oder ins Hospiz zu gehen.“

In Blankenheim soll es bald ganz ähnlich sein, wo im Centro, einem Nebengebäude von „Haus Effata“, eine kleine Gemeinschaft indischer Samaritan-Ordensschwestern einziehen soll, die auch in der Pflege wirken. Dann seien auch dort Pflege und „Klösterchen“ Tür an Tür, so Pater Ammann.

Keine Angst vor Leben – und Tod

Weihbischof Karl Borsch erzählte von seinen eigenen Eindrücken im Umgang mit den Schwerstpflegebedürftigen und Sterbenden in der Fürsorge der Communio in Christo, die ihn sehr nachdenklich gestimmt hätten: „Da kann jemand kaum selbst den Kopf bewegen und signalisiert  doch: Mit geht es gut.“

Weihbischof Karl Borsch hält sich zurzeit bei der alle fünf Jahre stattfindenden Bischofsvisitation in der Gemeinschaft der Gemeinden Heiliger Matthias Blankenheim-Dahlem auf. Bei seinem Besuch im „Haus Effata“ der Communio begleitete ihn GdG-Leiter Dr. Josef Berger, hier rechts neben dem Bischof sitzend. Beide bestätigten die familiäre Atmosphäre im „Haus Effata“. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Auch die Senioren im „Haus Effata“ ermutigte der Aachener Hirte, sich von der Gemeinschaft mit Jesus inspirieren zu lassen, um weder Angst vor dem Leben, noch vor dem Tod haben zu müssen. „Jesus ist bei uns“, versicherte Weihbischof Karl Borsch, „nicht nur, aber vor allem in der Eucharistie und im Gebet.“

Er bat die Senioren in „Haus Effata“ herzlich um ihr Gebet: „Beten Sie für Ihre Familien, die Kirche von Aachen, beten Sie für die Menschen, an die keiner denkt, an die, die auf der Flucht sind, und für die, um die sich keiner kümmert . . . Das Gebet ist der Motor der Kirche!“

pp/Agentur ProfiPress