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Besucherbergwerk schon vor 200 Jahren

Norbert Knauf enthüllt im Eifel-Jahrbuch 2022 nahezu Unbekanntes und Vergessenes vom Mechernicher Bleiberg und aus der „Bärenschweiz“ zwischen Kommern und Roggendorf – Marius Schulten hält die Erinnerung an einen großen Eifelmaler wach, seinen Vater Curtius Schulten

Mechernich/Eifel – Seit 1926 nimmt der Eifelverein seine Leser vor Winterbeginn mit auf eine literarische Reise kreuz und quer durch die Eifel, auch an den Mechernicher Bleiberg. Und zwar mit dem jährlich erscheinenden Eifel-Jahrbuch, dessen neueste Ausgabe 2022 soeben auf 222 Seiten erschienen ist.

25 Autoren haben Beiträge über Natur, Kultur, Geschichte und das Wandern beigesteuert, darunter Marius Schulten über seinen 1967 verstorbenen Vater, den weit bekannten Eifelmaler Curtius Schulten, der Münstereifel Regionalhistoriker Harald Bongart über Kuriositäten rund ums Rathaus und der Mineraloge Norbert Knauf nahezu Unbekanntes und Vergessenes vom Bleiberg und aus dem früher „Bärenschweiz“ genannten Mühlenpark, wo 1972 die NRW-Landesgartenschau stattfand.

So berichtet Harald Bongart von einem Bürgermeister, der nicht dick sein sollte, über Verwirrungen bei der Abfolge der Bauzeiten bis hin zum legendären „Seck-Türmchen“ in Rathausnähe, in dem Urin für die Lederproduktion im Erfttal gesammelt wurde.

Das Titelblatt des neuen Eifel-Jahrbuchs 2022, 222 Seiten, reich bebildert, 17,50 Euro, ISBN 978-3-944620-40-4. Repro: Manfred Rippinger/Eifelverein/pp/Agentur ProfiPress

Durch den Zufallsfund eines 200 Jahre alten Manuskripts konnte Norbert Knauf nachweisen, dass es bereits damals in Mechernich ein Besucherbergwerk und in Kommern eine großzügig angelegte Parkanlage gab, auf deren Areal vor 50 Jahren (1972) die NRW-Landesgartenschau stattfand. Als ausgewiesener Mineraloge erläutert Knauf die historische Abbautechnik und Ausstattung der Anlagen.

Einblicke in die Epoche einer der bedeutendsten Orgelbauerfamilien in Deutschland gewährt Hans-Georg Reinertz. Über 100 Jahre lang stellte die Familiendynastie Müller aus Reifferscheid/Hellenthal bis in die 1920er Jahre kunstvoll gestaltete Orgeln auf handwerklich höchstem Niveau her. Heute sind nur noch sehr wenige Originale in Kirchen erhalten. Vier davon hat kürzlich das luxemburgische Kultusministerium als Nationales Monument unter Schutz gestellt.

Rabiate Methoden gegen Wölfe

Matthias Bertram fasst die Erkenntnisse über das damalige Leben von Juden im Ahrtal zusammen. Die Autoren Jürgen Haffke und Winfried Sander setzen sich kritisch-analytisch mit den staatlichen Bestrebungen auseinander, den Nürburgring ganzjährig und somit auch im Winter touristisch zu nutzen. Der Wandervorschlag 2022 führt in die Schönecker Schweiz, idyllisch gelegen in der Verbandsgemeinde Prüm.

Akribisch und informativ lässt André Uzulis die über 2000-jährige Geschichte des Bad Bertricher Kurbetriebs Revue passieren. Gabriele Goslich berichtet über das Kreuz im Tiefenbachtal bei Kall. Sie erzählt von dem Schicksal eines Mühlenknechtes aus Dreiborn/Schleiden, der hier auf tragische Weise verunglückte. Das Wirken der weitverzweigten Familiendynastie Hoesch aus Düren analysiert Rolf Krutwig. Franz G. Bell erinnert an den „Zuckertoni“, ein Original, der in den Nachkriegsjahren bis Ende der 1960er Jahre mit seinem Handkarren durch Mayen zog.

Wer kennt ihn nicht, den Maler der Eifel: Curtius Schulten aus Blankenheim. Sohn Marius gibt Einblicke in die Lebensweise seines 1967 verstorbenen Vaters, der nicht nur einer der letzten bedeutendsten freischaffenden Künstler seiner Zeit war, sondern auch ein bemerkenswerter Lebenskünstler. Repro: Marius Schulten/pp/Agentur ProfiPress

Karl-Josef Bales befasst sich mit der Entwicklung des Christentums in der Eifel von der Franken- bis zur Preußenzeit. Dabei gibt der Autor dem preußischen Einfluss auf bedeutsame Sakralbauten wie den Kölner Dom oder die Kapelle Mirbach, auch Eifeldom genannt, besonderen Raum.

Von floristischen Kostbarkeiten in den Muschelkalk-Kuppen von Embken und der Zülpicher Börde berichtet Hermann Bothe. Wolfgang Schmid als habilitierter Geschichtswissenschaftler gibt mit gebührender Nüchternheit Auskunft über Wolfsangriffe auf Menschen im 19. Jahrhundert in der Eifel und rabiate Versuche zur Ausrottung des Wolfs.

Das farbige Eifeljahrbuch 2022 kostet 17,50 Euro und ist über die Hauptgeschäftsstelle Eifelverein, Stürtzstr. 2-6, 52349 Düren, Tel. 02421/13121, Fax. 02421/13764, E-Mail: info@eifelverein.de und im Buchhandel unter ISBN 978-3-944620-40-4 erhältlich.

pp/Agentur ProfiPress