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Barrierefrei Bahn fahren ab 2022

Zehn-Millionen-Projekt Gleisanlage Mechernich läuft trotz Bauverzögerungen und Corona mit geringen Verzögerungen – Erster Beigeordneter Thomas Hambach: „Es entsteht ein ÖPNV-Drehpunkt im Herzen des Kreises, dort, wo sich medizinische Versorgung, Bildung und bald auch das Zentrum der Gehandicapten-Unterstützung befinden“

Mechernich – Eine Zwischenbilanz an der Zehn-Millionen-Euro-Baustelle „Barrierefreie Bahnsteige Bahnhof Mechernich“ zogen jetzt Mechernichs stellvertretender Verwaltungschef Thomas Hambach und der den Bau begleitende Diplom-Ingenieur Wilfried Claesgens von der Gemünder Ingenieursgesellschaft mbH C + K Gotthardt + Knipper.

Wegen diverser unerwarteter Kabel- und Leitungsfunde, auf die die bauausführende Firma Falkenhahn während der Erdarbeiten im Bahnhofsgelände und im Umfeld der Gleisanlagen immer wieder stieß – und natürlich auch wegen Behinderungen durch die Corona-Krise – verzögert sich der ursprünglich angepeilte Fertigstellungstermin um einige Monate ins Frühjahr 2022.

Baustelle Bahnhof: Für zehn Millionen Euro entsteht in Mechernich ein barrierefreier Bahnhof mit mehreren Bahnsteigen und Aufzügen. Foto: Wilfried Claesgens/C + K Gotthardt + Knipper/pp/Agentur ProfiPress

In Angriff genommen wurden die Bauarbeiten einer ganz überbrückten, barrierefreien Bahnsteiganlage mit drei Aufzügen am 15. Juni 2020. Ursprünglich waren nur zwei Aufzüge vorgesehen, im Zuge der Maßnahme entschied man aber in Abstimmung mit dem Fördergeber, dass man sowohl vom Bahnhofsberg, als auch von der Friedrich-Wilhelm-Straße aus auf die Gleisanlage und zu den Zügen gelangen können soll.

S-Bahn alle 20 Minuten

Die Mechernicher Bahnsteiganlage wird eine moderne und benutzerfreundliche Anlage an der Eisenbahnlinie Köln-Trier-Saarbrücken, die zurzeit in beide Fahrtrichtungen im Halbstundentakt („Viertel vor“ und „Viertel nach“ jeder vollen Stunde) bedient wird – und nach der geplanten Elektrifizierung der Strecke zur S-Bahn ab 2030 im 20-Minuten-Takt.

Spätestens dann gehört die Stadt Mechernich ÖPNV-technisch zum Dunstkreis der Millionen-Metropole Köln. Der moderne Mechernicher Bahnhof, der auf Privatinitiative des Mechernicher Unternehmers Rolf Schäfer („Schäfer-Reisen“) 2006 umgebaut worden war, ist dann eine weitere barrierefreie Drehscheibe inmitten des Kreises Euskirchen.

Am ehemaligen RWZ-Silo links im Hintergrund entsteht durch die Floisdorfer Firma H & P Schilles Tiefbau GmbH ein Komplex, in dem sich sowohl die Lebenshilfe HPZ (Heilpädagogisches Zentrum) aus Bürvenich als auch die Nordeifelwerkstätten (NEW) ganze Etagen gesichert haben. Sie ziehen nach Mechernich ins Zentrum des Kreises Euskirchen, an dem ihre Klientel barrierefreie An- und Abreisemöglichkeiten vorfindet. Mechernichs stellvertretender Stadtverwaltungschef Thomas Hambach (r.) und Diplom-Ingenieur Wilfried Claesgens von der Gemünder Ingenieursgesellschaft mbH C + K Gotthardt + Knipper zogen jetzt für den Mechernicher „Bürgerbrief“ Zwischenbilanz am 10-Millionen-Umbau barrierefreier Bahnhof Mechernich. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Hinzu kommt die Bedeutung Mechernichs als Mittelzentrum und Medizin- und Bildungsstadt, die von überall ringsum erreichbar ist. „Das ist überfällig und wird positive Effekte nach sich ziehen“, so Erster Beigeordneter Thomas Hambach, „die wir bedienen können und wollen“. Die Bedeutung Mechernichs werde weiter zunehmen.

NEW und HPZ sichern Etagen

Das gelte sowohl für die medizinische Versorgung Mechernichs und für die komplette Bandbreite der Schulformen, die in Mechernich angeboten werden, als auch in Sachen Inklusion und Arbeit mit und für Menschen mit Behinderung. Am Standort der ehemaligen RWZ-Siloanlagen, der von der Floisdorfer Firma H & P Schilles Tiefbau GmbH entwickelt wird, hätten sich sowohl die Lebenshilfe HPZ (Heilpädagogisches Zentrum) in Bürvenich als auch die Nordeifelwerkstätten (NEW) ganze Etagen gesichert.

Durch den Neubau eines erheblich breiteren Mittelbahnsteiges soll sich auch der Betrieb und Komfort für die Fahrgäste auf den Gleisen erheblich verbessern, so der Bauentwickler Diplom-Ingenieur Wilfried Claesgens: „Bisher konnten aus Sicherheitsgründen zwei Züge nicht gleichzeitig aneinander vorbeifahren, weil der derzeitige Zwischenbahnsteig dafür zu schmal ist. Derzeit kann der eine Zug erst einfahren, wenn der andere den Bahnhof verlassen hat.“

Spätestens nach der geplanten Elektrifizierung der Strecke Köln-Kall zur S-Bahn ab 2030 im 20-Minuten-Takt gehört die Stadt Mechernich ÖPNV-technisch zum Dunstkreis der Millionen-Metropole Köln. Der moderne Mechernicher Bahnhof, der auf Privatinitiative des Mechernicher Unternehmers Rolf Schäfer („Schäfer-Reisen“) 2006 umgebaut worden war, ist dann eine barrierefreie Drehscheibe in der Mitte des Kreises Euskirchen. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

„Der Mittelbahnsteig soll über eine Brücke, mit Treppenanlagen und insgesamt drei Aufzügen erreichbar sein“, erklärte Thomas Hambach. Abgekommen sei man von der ursprünglichen Idee, lange Treppenläufe zu installieren.

„Die Bauarbeiten laufen gut, das kann man nicht anders sagen“, so der Gemünder Diplom-Ingenieur und Projektbetreuer Claesgens zum Mechernicher „Bürgerbrief“. Eine der wenigen temporären Sperrungen der DB-Strecke Köln-Trier-Saarbrücken verlief am Wochenende 19./20. Februar völlig reibungslos. Ebenso der Busersatzverkehr durch das Mechernicher Omnibus-Traditionsunternehmen „Schäfer-Reisen“.

Thomas Hambach: „Wir versuchen, die Bauarbeiten so zu organisieren, dass wir ohne größere Sperrungen auskommen.“ Weitere Stilllegungen für eine Nacht oder ein Wochenende im Juni und November seien aber nicht zu vermeiden.

„Über Parteigrenzen hinweg“

Auch was die Finanzierung des Zehn-Millionen-Baus angeht, bleibt der Erste Beigeordnete gelassen: „Wir als Stadt realisieren die Maßnahme stellvertretend für die Bahn, weil wir sonst mit einem modernen und behindertengerechten Bahnsteig noch viele Jahre lang nicht an der Reihe gewesen wären.“

Aber refinanziert werde das Ganze vom Fördergeber Zweckverband „Nahverkehr Rheinland“. Was die Baukosten betrifft, sogar zu 100 Prozent und auch die Planungskosten mit einem großen Anteil. Dennoch verbleiben einige Hunderttausend Euro bei der Stadt als Eigenanteil. „Dies ist aber politischer Wille und über die Parteigrenzen hinaus beschlossen. Das ist gut investiertes Geld in unsere Stadtentwicklung und für unsere Bürger“ so Hambach.

Die Wartezonen an den Bahnsteigen sollen auf über 40 Meter Länge überdacht werden. Links und rechts des Bahnhofsgebäudes sind weitere Fahrradboxen bzw. Fahrradabstellflächen geplant. Außerdem soll eine Fahrradlade/ Verleihstation für zwölf Fahrräder über ein kreisweites Projekt ebenfalls neben dem Bahnhof umgesetzt werden.

pp/Agentur ProfiPress