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Bachs „Chaconne“ in St. Rochus

„Eifel Musik und Kunst e.V.“ lädt für Dienstag, 14. September, um 19.30 Uhr zum klassischen Musikkonzert in die Strempter Kirche

Mechernich-Strempt – Die Initiative „Eifel Musik und Kunst e.V.“ um den Strempter Cellisten Matthias Diener und die bengalische Violinistin Ava Rebekah Rahman veranstaltet wieder ein Konzert mit klassischer Musik in der Strempter Pfarrkirche St. Rochus und zwar am Dienstag, 14. September, ab 19.30 Uhr. Der Eintritt ist frei, Spenden sind natürlich erwünscht.

Thema des Abends ist die „Chaconne“ von Johann Sebastian Bach, eines der größten Werke für die Violine, von verschiedenen Seiten beleuchtet, in Versionen mit Klavier, Orgel und Violine solo, gespielt von Ulrich Isfort, Violine, und Klaus-C. van de Kerkhoff, Klavier und Orgel. Begleitende Texte liest Daniel Nießen.

Ulrich Isfort spielt Johann Sebastian Bachs Chaconne bei einem Klassikkonzert in der Strempter Pfarrkirche St. Rochus in vier Variationen: solo, in Orgelbegleitung und mit Klavierbegleitungen aus den Federn Felix Mendelssohn-Bartholdys und Robert Schumanns. Foto: Veranstalter/pp/Agentur ProfiPress

Ulrich Isfort studierte Geige in Essen und Düsseldorf und Kammermusik in Lübeck und Basel. Er ist Gründungsmitglied des „Minguet-Quartett“, mit dem er weltweit konzertiert. Klaus-Christian v. d. Kerkhoff studierte in Köln und Paris Kirchenmusik und Orgel. Er ist Kantor der evangelischen Kirchengemeinde Aachen. Konzertreisen führten ihn in zahlreiche Länder Europas. Ein herausragendes Projekt war die Gesamtaufführung der Orgelwerke J.S. Bachs in 23 Konzerten.

Daniel Nießen studierte Philosophie und Germanistik in Düsseldorf, Kiel und Wien. Er arbeitet in der Erwachsenenbildung als Lehrer für Philosophie und Deutsch. Zunächst spielt Ulrich Isfort Bachs Chaconne unter einer Klavierbegleitung, die Felix Mendelssohn-Bartholdy um 1840 komponierte, dann mit einer knapp 20 Jahre jüngeren Klavierbegleitung nach Robert Schumann, schließlich mit Orgelbegleitung und Violine solo.

Zur Zeit Bachs unspielbar

Die Chaconne ist ein möglicherweise aus Mexiko stammender Tanz und eine musikalische Variations-Form im Dreiertakt, die ihre in Spanien beginnende Blüte im späten 16. bis 18. Jahrhundert hatte. Typisch für die Chaconne ist eine Ostinato-Bassmelodie mit einem sich ständig wiederholenden, vier bis sechzehn Takte dauernden Harmonieschema. Sie ist eng verwandt mit der Passacaglia sowie der Folia und wurde auch gelegentlicher Bestandteil der barocken Suite.

Klaus-Christian v. d. Kerkhoff studierte in Köln und Paris Kirchenmusik und Orgel. Er ist Kantor der evangelischen Kirchengemeinde Aachen. Konzert-reisen führten ihn in zahlreiche Länder Europas. Foto: Veranstalter/pp/Agentur ProfiPressOrganist Klaus van den Kerkhoff

Henry Purcell, Tomaso Vitali oder Dietrich Buxtehude haben Werke mit dem Titel Chaconne komponiert, das berühmteste Stück dieser Art aber stammt aus der Feder von Johann Sebastian Bach und ist Thema des Strempter Klassikkonzertes am 14. September. „Seine Chaconne war für die Geiger zu Bachs Zeiten kaum spielbar, zu schwer…“, sagte Konzertgeiger Ulrich Isfort dem Mechernicher „Bürgerbrief“: „Bach starb 1750 – 1840, zur Zeit Mendelssohns, war die Chaconne spielbar!“

Der Musikerkollege Matthias Dieners: „Aber allein? Eine einzige kleine Geige, ganz allein? Nein, das war dann doch zu wenig für den Geschmack der Zeit. Also schrieb Mendelssohn zum unveränderten Notentext Bachs eine Klavierbegleitung und rückte das Stück so in die mittlerweile vorhandene Tradition der Sonaten für Klavier und Violine von Mozart oder Beethoven.“

Mit Mendelssohn und Schumann

Isfort weiter: „Dreizehn Jahre später, 1853, einige Aufführungen hat es inzwischen wohl gegeben, erklingt diese Version des Superstars Mendelssohn, der schon als Kind halb Europa zum Jubeln gebracht hat, wieder. Diesmal in Düsseldorf. Anwesend: Robert Schumann, Mendelssohns Nachfolger als Musikdirektor der Stadt am Rhein. Sie kannten sich, waren befreundet. Waren es, denn Mendelssohn ist seit sechs Jahren tot…“

Schumann versank zu der Zeit in Melancholie und Depression, der Erfolg blieb aus, die Düsseldorfer mochten ihn nicht… Und doch hatte er seinem Freund Heinrich Heine mit der Vertonung von dessen Gedichten zu Weltruhm verholfen. Inspiriert von der Version Mendelssohns der Chaconne Bachs entschloss er sich, eine eigene Klavierbegleitung zu komponieren, die ebenfalls in St. Rochus in Strempt erklingen soll.

pp/Agentur ProfiPress