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Aus Liebe zur Eifel

Premiumwanderweg wird 2019 zehn Jahre jung: Über 20 Wegepaten halten den 313 Kilometer langen Eifelsteig in Schuss – Bei ihrer Tagung in Blankenheim den Blankenheimer Wegepaten Heinrich Bertram stellvertretend interviewt

Blankenheim/Eifel – Der Eifelsteig wird 2019 zehn Jahre jung. Mit 313 Kilometern Länge gehört er bereits jetzt zu den beliebtesten Wanderwegen Deutschlands. Er führt von Aachen-Kornelimünster bis nach Trier durch die charakteristischen und außergewöhnlichen Eifellandschaften.

Nicht ohne Grund ist er bereits zum Dritten Mal als Premium-Wanderweg mit dem „Deutschen Wandersiegel“ ausgezeichnet worden. Der Eifelsteig belegt aktuell Platz 3 unter den zertifizierten Fernwanderwegen des Deutschen Wanderinstituts.

Dafür, dass er „in Schuss“ bleibt, umgestürzte Bäume weggeräumt und die zielführenden 400 Schilder an 200 Standorten stets vorhanden und gut sichtbar sind, sorgen 25 ehrenamtliche Wegepaten des Eifelvereins. Der ist eine der gesamten Eifel offensichtlich förderliche Kooperation mit der Eifel Tourismus GmbH (ET) und den Kommunen eingegangen.

Wegepaten kamen jetzt zum jährlichen Erfahrungsaustausch im Blankenheimer Kreismuseum zusammen. Eifelvereinsgeschäftsführer Manfred Rippinger, Wolfgang Reh von der Eifeltourismus GmbH (ET) und Blankenheims Bürgermeister Rolf Hartmann sprachen den Wegepaten Dank und Anerkennung aus. Hier stellten sie sich vor dem Kreismuseum  zum Gruppenbild auf. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Wegepaten kamen jetzt zum jährlichen Erfahrungsaustausch im Blankenheimer Kreismuseum zusammen. Eifelvereinsgeschäftsführer Manfred Rippinger, Wolfgang Reh von der Eifeltourismus GmbH (ET) und Blankenheims Bürgermeister Rolf Hartmann sprachen den Wegepaten Dank und Anerkennung aus.

Exemplarisch stellte sich der Blankenheimer Wegepate Heinrich Bertram aus Lindweiler den Fragen eines Interviews.

Herr Bertram, seit wann sind Sie Wegepate?

Heinrich Bertram: Seit es den Eifelsteig gibt, also seit knapp zehn Jahren.

Welchen Streckenabschnitt betreuen Sie und Ihr Blankenheimer Kollege Josef Schmitz?

Heinrich Bertram: Ich kontrolliere und betreue den 12,8 Kilometer langen Streckenabschnitt vom Haubachtal an der Gemeindegrenze Nettersheim/Blankenheim bis zur Brotpfadhütte bei Nonnenbach. Dort beginnt der Abschnitt meines Kollegen Josef Schmitz, der von der Brotpfadhütte bis zum rheinland-pfälzischen Mirbach führt. Ich betreue übrigens auch noch 22 Kilometer Ahrsteig von der Quelle in Blankenheim bis zur Landesgrenze bei Aremberg . . .

Was sind dort die schönsten Streckenabschnitte?

Heinrich Bertram: Die größte Attraktion auf meinem Abschnitt ist der Tiergartentunnel in Blankenheim, der schönste Streckenabschnitt ist der Brotpfad, bei Josef Schmitz ist es zweifelsohne der Weg von den Wacholderhängen des Kalvarienberges Alendorf ins Lampertstal . . .

Heinrich Bertram, hier an der Blankenheimer Ahrquelle, ist einer von rund 25 Wegepaten am Eifelsteig. Er kontrolliert und betreut den 12,8 Kilometer langen Streckenabschnitt vom Haubachtal an der Gemeindegrenze Nettersheim/Blankenheim bis zur Brotpfadhütte bei Nonnenbach. Dort beginnt der Abschnitt seines Kollegen Josef Schmitz aus Ripsdorf, der von der Brotpfadhütte bis zum rheinland-pfälzischen Mirbach führt. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Worin bestehen Ihre Aufgaben?

Heinrich Bertram: Wir kontrollieren unsere Abschnitte mindestens zweimal im Jahr, einmal im Frühjahr, einmal im Herbst, aber auch nach besonderen Witterungsereignissen, zum Beispiel Sturm. Wir führen Protokoll über diese Begehungen und melden den Wegemanagern in den Rathäusern – in Blankenheim ist das Christina Gier – zum Beispiel, wo Bäume auf den Eifelsteig gekippt sind oder wo Schilder beschädigt sind oder ganz fehlen. Kleinere Reparaturen und Freischneidearbeiten führen die Wegepaten gleich selbst an Ort und Stelle aus.

Warum sind Sie Wegepate geworden?

Heinrich Bertram: Da kamen mehrere Dinge zusammen. Da ist zum Beispiel mein Engagement für die Eifel und für den Fremdenverkehr in der Eifel. Ich bin zertifizierter Nationalpark-Gastgeber und habe Ferienwohnungen. Wir verkaufen da Ruhe und frische Luft, sage ich immer. Der Eifelsteig führt bei mir vorüber – und, das war ehrlicherweise ein zentraler Punkt – ich wurde damals Rentner und suchte eine neue sinnvolle und bereichernde Aufgabe, bei der ich fit bleibe. Und meine Frau war froh, dass ich die neue freie Zeit nicht ausschließlich damit verbringen würde, zu Hause rumzusitzen. . .

Heinrich Bertram betreut auch 22 Kilometer Ahrsteig von der Quelle in Blankenheim bis zur Landesgrenze bei Aremberg. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Funktioniert aus Ihrer Sicht die Zusammenarbeit Eifeltourismus-Eifelverein-Kommunen?

Heinrich Bertram: Ausgezeichnet sogar! Der Eifelverein hat ausgezeichnete Kontakte zu den Kommunen an der Strecke, das hat sich bezahlt gemacht. Auch die Verbindungen zur Eifel Tourismus GmbH, aber auch zur Nordeifel Tourismus GmbH sind super gut. Das kann ich guten Gewissens bestätigen: Die Kooperation und das Wegepaten-System funktionieren ausgezeichnet. Das geht alles Hand in Hand – auch mit den kommunalen Bauhöfen und Forstämtern, wenn was auf der Strecke zu beheben ist.

Wie sieht die Zukunft aus?

Heinrich Bertram: Es wird auch in Zukunft nicht ohne Wegepaten gehen, das gilt auch für neue Wanderwege, die jetzt überall dazu kommen. Ich mache das mit Liebe und aus Eifelengagement und weil es mir an Leib und Seele gut tut. Aber wir müssen auch jüngere Wegewarte finden, die das Erreichte fortführen. Das sollten engagierte Eifeler wissen, die sich für diese interessante und sinnstiftende Aufgabe interessieren: Unsere Tätigkeit ist ehrenamtlich, aber wir bekommen schon auch eine Aufwandsentschädigung dafür. Schließlich wird ja am Eifelstieg nicht nur gewandert, sondern am Tourismus auch Geld verdient . . .

Mit Heinrich Bertram sprach im Auftrag der Eifeltourismus (ET) GmbH und des Eifelvereins der Journalist und Buchautor Manfred Lang

pp/Agentur ProfiPress