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Aus Halle E wurde Halle Nettersheim

Ehemalige Sägewerkshalle wurde im LVR-Freilichtmuseum Kommern feierlich eingeweiht

Den Museumsmitarbeitern dankten Museumsleiter Dr. Josef Mangold (r.) und Nettersheims Bürgermeister Wilfried Pracht (2.v.r.) für den gelungenen Wiederaufbau. Foto: Paul Düster/pp/Agentur ProfiPress

Mechernich-Kommern – Feierlich eingeweiht wurde nun auf dem Gelände des LVR-Freilichtmuseums Kommern im Beisein des Nettersheimer Bürgermeisters Wilfried Pracht, des Mechernicher Stadtplaners Thomas Schiefer und des Ersten Beigeordneten der Stadt Mechernich, Thomas Hambach die aus Nettersheim stammende Sägewerkshalle. Bei den Holz- und Waldtagen vor vier Jahren in Nettersheim hatte Pracht Museumsleiter Dr. Josef Mangold auf die Halle E des früheren Sägewerks Schmitz aufmerksam gemacht. Schnell war klar, dass dieses Bauwerk, das dem zu errichtenden Holzcampus weichen musste, Museumsreife besaß.

Bürgermeister Pracht, der mit Gemeindearchäologin Dr. Imke Ristow an der Feier teilnahm, war beim Anblick der neu aufgebauten Halle aus seinem Heimatdorf so angetan, dass er sie gleich wieder haben wollte: „Wenn man die Halle heute sieht, muss man sich fragen, warum man sie eigentlich abgegeben hat.“ Doch das ursprüngliche Vorhaben, das Gebäude ins Holzkompetenzzentrum einzubinden, musste verworfen werden.

Stattdessen dient sie dem Freilichtmuseum ab sofort als Lagerstätte.  „Wir freuen uns über den neuen Lagerraum für historische Gegenstände. Ich bedanke mich bei allen Mitarbeitern für die grandiose Leistung“, sagte Museumsdirektor Dr. Josef Mangold im Rahmen der Feierstunde. Das Gebäude wurde auf den Namen „Halle Nettersheim“ getauft, der auf seine Herkunft hinweist.

Die ehemalige Halle der Firma Schmitz aus Nettersheim wurde nach dem 2. Weltkrieg auf den Fundamenten einer bereits 1906 errichteten Halle errichtet. Sie ist 14 Meter breit, 40 Meter lang, zehn Meter hoch und verfügt auf der Vorderseite über ein Fachwerk mit schönen Einzelfenstern. Im Inneren fällt die außergewöhnliche Deckenkonstruktion auf. Stück für Stück und Balken für Balken wurde das Gebäude zerlegt und auf Tiefladern nach Kommern gebracht. Dort restaurierten Museumsmitarbeiter alle Teile und unterzogen sie zum Schutz vor Holzschädlingen einer Thermobehandlung.

Nachdem Dr. Carsten Vorwig, Bauforscher am LVR-Freilichtmuseum Kommern, die Historie der neu aufgebauten Halle vorgetragen hatte, besichtigten die Gäste der Einweihungsfeier den Innenraum. Dabei fand auch der historische Eisennagel, den Bürgermeister Pracht 2009 symbolisch für die Schenkung an das LVR-Museum übergeben hatte, seinen neuen Platz: Er prangt jetzt in einer Vitrine. Ein besonderes Geschenk zur Einweihung brachte die Kunst- und Kulturbeauftrage der Gemeinde Nettersheim, Dr. Imke Ristow mit: Bei Aufräumarbeiten in der Halle hatte sie eine Papiertüte gefunden, die aus der aktiven Zeit des Kalk-Holz-Werke Nettersheim stammt. Sie wird neben dem Eisennagel in einer Vitrine auf die besondere Vergangenheit der Halle Nettersheim hinweisen. 

pp/Agentur ProfiPress