Auf der Ley über Weihnachten frei
Wiederbaubeginn für drei Monate bei stabilem Wetter – Kaputter Kanal, Kabelverlegung, historischer Keller und Hangbefestigung verzögerten Baumaßnahme
Mechernich – Die Straßensperrung wegen Bauarbeiten in der oberen Turmhofstraße, Auf der Kier und Auf der Ley wird spätestens Mitte Dezember aufgehoben. „Erst bei dauerhafter Wetterbesserung im neuen Jahr werden wir dann das letzte Teilstück bis zur Weierstraße in Angriff nehmen“, sagte Helmut Schmitz, der zuständige Fachbereichsleiter der Stadtverwaltung Mechernich, bei einem Ortstermin Ende November. Bis dahin können die Autos frei passieren. Seit dem Frühjahr war der Straßenzug nur noch für Anlieger frei.
Bis Mitte Dezember wollen Bauleiter Mario Peter, Firma Backes, und Bauingenieur Rudi Mießeler mit ihren Leuten das steil ansteigende Stück Ley in Richtung Alte Kirche teilweise mit Pflasterung und bruchsteinernen Straßeneinfassungen fertiggestellt haben. Auf diesem Teilstück war es zu Verzögerungen gekommen, als man bei den Erdarbeiten auf einen historischen Gewölbekeller stieß, der möglicherweise zu einer alten Brauerei am Johannesberg gehörte.
Brauereigewölbe verfüllt
Das Gebäudefragment wurde von der für Mechernich zuständigen Landeskonservatorin Wilma Herzog in Augenschein genommen und dann mit Fließboden verfüllt. „Das ermöglicht einerseits spätere Ausgrabungen“, so Jörg Nussbaum von den Stadtwerken, „und macht den Keller und die Straße darüber andererseits vor Einstürzen sicher“.
Ein anderer entscheidender negativer Zeitfaktor war ein 50 bis 60 Meter langes Kanalteilstück in der Straße „Auf der Kier“, das einschließlich der Hausanschlüsse erneuert werden musste, so Helmut Schmitz. Allein dadurch verlor die bauausführende Firma Backes rund sechs Wochen.
Weitere zwei Wochen büßten Baufirma und Ingenieurbüro auf dem historischen Teilstück ein, auf dem der Bierkeller gefunden wurde. Eine abgerissene Scheune machte dort eine zusätzliche Hangbefestigung erforderlich. Auch die Verlegung einer neuen Wasserleitung und eines Erdstromkabels machten mehr Zeit notwendig.
Fachbereichsleiter Helmut Schmitz rechnet damit, dass die Gesamtbaumaßnahme nach Wiedereröffnung der Baustelle im Februar – bei mildem Wetter auch früher – dann nochmals bis zur Fertigstellung knappe drei Monate in Anspruch nehmen wird.
Die Baukosten sind durch die Verzögerung nicht explodiert. Sie liegen nach wie vor in Höhe der prognostizierten 675.000 Euro. Davon werden voraussichtlich am Ende 372.000 Euro für den Straßenbau, 215.000 für die neue Wasserleitung, rund 78.000 Euro für Kanalhausanschlüsse und rund 10.000 Euro für die Leitungsverlegung seitens des Stromversorgers ausgegeben worden sein.
Raser werden ausgebremst
Auf Wunsch der Anlieger, die bereits in einer konstruktiven Bürgerversammlung über die Maßnahme und die Anliegerbeiträge informiert wurden, werden drei Schwellen aufgebracht, die Raser künftig ausbremsen sollen. Aufgrund der starken Steigung werden die Schwellen einseitig sein, das heißt die Abfahrt ist dem Straßenniveau angepasst. Die Rampen sollen dazu beitragen, dass künftig die Höchstgeschwindigkeit von Tempo 30 km/h eingehalten wird.
Auf beiden Seiten der 2,50 Meter breiten Asphaltspur werden Entwässerungsrinnen und Gehwege angelegt. Im historischen Bereich der Straße werden die Gehwege aus Naturstein gepflastert, um dem Charme der Mechernicher Altstadt Rechnung zu tragen.
Bauingenieur Rudi Mießeler und Bauleiter Mario Peter betonten bei dem Ortstermin das gute Verhältnis zwischen Anwohnern und Bauarbeitern. Peter: „Es gibt keine Probleme, die Leute sind sehr freundlich und verwöhnen uns mit Kaffee und Kuchen.“
pp/Agentur ProfiPress