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Alt-Landrat Linden wird 90

Landrat Günter Rosenke und Mechernichs Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick gratulieren dem Obergartzemer im Namen der Bürger, von Rat, Kreistag und Verwaltungen in Berger Seniorenhaus – Sohn Karl-Josef Linden: „Kein Landratsleben wie im Bilderbuch geführt“

Mechernich – 90 Jahre alt wird am heutigen Montag Alt-Landrat Josef Linden. Der am 26. September 1926 in Obergartzem geborene einstige Geschäftsführer und Vollblutpolitiker mit mannigfachen Verdiensten um den Kreis Euskirchen und seine Heimatstadt Mechernich erfreut sich erstaunlich guter Gesundheit. Linden hat zwei Schlaganfälle nach kurzen Krankenhausaufenthalten gut überstanden.

Seinen 90.Geburtstag feiert der Alt-Landrat und frühere Mechernicher Vize-Bürgermeister am Montag im Kreis seiner Familie – zwei Kindern, sieben Enkelkindern und fünf Urenkeln. Nicht mehr mit dabei sind seine im vergangenen Jahr verstorbene Ehefrau Helene und Sohn Willi, der 1991 tödlich mit dem Auto verunglückte. Schwer mitgenommen hatte auch der Tod ihrer Urenkeltochter Julie 2012 die Eheleute Helene und Josef Linden.

Der frühere Verbandswasserwerksgeschäftsführer und Vollblutpolitiker Josef Linden ist trotz seiner bald 90 Jahre erstaunlich rüstig. Zwei Schlaganfälle hat er nahezu unbeschadet überstanden.  Foto: Privat/pp/Agentur ProfiPress
Der frühere Verbandswasserwerksgeschäftsführer und Vollblutpolitiker Josef Linden ist trotz seiner bald 90 Jahre erstaunlich rüstig. Zwei Schlaganfälle hat er nahezu unbeschadet überstanden. Foto: Privat/pp/Agentur ProfiPress

Tragische Todesfälle in der Familie

„Das Klischee vom allzeit strahlenden Landrat trügt“, sagte Karl-Josef Linden, frisch pensionierter Radio-Meteorologe und Gymnasiallehrer: „Der Vater hatte ein ganz schönes schweres Leben. In jeder Generation hat er einen nahen Verwandten verloren, das fing schon mit seiner Mutter Elisabeth Linden an, die 1959, uns Enkelkinder an der Hand, beim Autohaus Krings von einem Moped angefahren und getötet wurde.“

„Um ein Haar hätte es auch meinen Sohn und mich am Samstag auf der Autobahn erwischt“, berichtete Linden junior. Sie waren zu Dritt von einer Wandertour zurück auf der Fahrt nach Zülpich, als ihnen bei Weilerswist ein Falschfahrer entgegenkam. Sekunden später hörten sie den fürchterlichen Zusammenprall des Siegburgers mit einem Dodge.

Wandern war im Übrigen noch bis vor zwei Jahren auch das Hobby seines Vaters. Noch mit 88 ging Josef Linden mit dem Wanderverein Obergartzem/Firmenich zu Fuß auf Heimbach-Wallfahrt. Seine Wanderfreunde aus Politikertagen, vor allem Alt-Oberkreisdirektor Dr. Karl-Heinz Decker, hielten bis heute Kontakt.

In einem Berger Seniorenheim besuchte Mechernichs Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick (m.) im Vorfeld von dessen 90. Geburtstag jetzt Alt-Landrat Josef Linden, hier mit Enkeltochter Sandra. Foto: Privat/pp/Agentur ProfiPress
In einem Berger Seniorenheim besuchte Mechernichs Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick (m.) im Vorfeld von dessen 90. Geburtstag jetzt Alt-Landrat Josef Linden, hier mit Enkeltochter Sandra. Foto: Privat/pp/Agentur ProfiPress

Decker besuche den Vater noch hin und wieder, der frühere Wanderkollege und Kölner Regierungspräsident Dr. Franz-Josef Antwerpes halte telefonisch Kontakt. Karl-Josef Linden: „Viele politische Weggefährten aus der Stadt Mechernich, dem Kreis Euskirchen und darüber hinaus kamen im April 2015 auch zur Beerdigung von Mutter Helene.“

Josef Linden nehme über die Tageszeitung noch immer regen Anteil am öffentlichen Leben. Er lese auch die Protokolle vieler Vereinigungen, denen er zum Teil noch immer angehört, wie dem Förderverein Kloster Steinfeld. Josef Linden, der im Hauptberuf Geschäftsführer des Verbandswasserwerkes Euskirchen war, hatte seine politische Laufbahn 1994 beendet und war von Günter Rosenke als ehrenamtlicher Landrat des Kreises Euskirchen beerbt worden.

Landratsamt dreimal verteidigt

Seine politische Laufbahn hatte 1969 begonnen, als der Obergartzemer in den Veytaler Gemeinderat einzog und auch direkt zum Bürgermeister gewählt wurde. Dem Gemeinde- und späteren Stadtrat Mechernich gehörte Josef Linden von 1972 bis 1989 an, von 1972 bis 1978 war Linden Erster stellvertretender Bürgermeister. Ebenfalls 1972 zog der Christdemokrat in den Euskirchener Kreistag ein.

1975 wurde Josef Linden Vize-Landrat und im Oktober 1976 erster Mann im Kreis Euskirchen. Die Landratswürde verteidigte der Obergartzemer bei den Kreistagswahlen 1979, 1984 und 1989 jeweils erfolgreich. 1994 wurde er von Rosenke abgelöst.

Der bald 90-Jährige ist seit 1981 Träger des Bundesverdienstkreuzes. Am 13. Juli 1986 wurde er in Mechernichs südfranzösischer Partnerstadt Nyons gemeinsam mit Bürgermeister Karl-Heinz Gehrke in den Ritterstand des Olivenordens erhoben.

Als besondere politische Erfolge werden Josef Linden unter anderem die Umgehung Firmenich/Obergartzem, der Weiterbau der A 1 von Wisskirchen bis Blankenheim und die Weichenstellung für Neubau und Neuausrichtung des Kreiskrankenhauses Mechernich zugeschrieben.

Mechernichs Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick, der Linden im Vorfeld seines 90. Geburtstages jetzt in einem Seniorenhaus in Berg besuchte, würdigte die Verdienste des Obergartzemers insbesondere für die Stadt Mechernich: „Sein Sinn für gerechtes und ausgleichendes Wirken war sprichwörtlich.“ Auch wenn er sicher versucht habe, alle Kommunen im Kreis gleich gut zu behandeln, so habe doch seine besondere Aufmerksamkeit der Heimatstadt am Bleiberg gegolten. Die Verbundenheit der Menschen in der Stadt Mechernich mit Josef Linden, auch in Rat und Verwaltung, sei nach wie vor groß.

pp/Agentur ProfiPress