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Acrylsäure drohte in Kanal zu gelangen

Zum Glück nur ein Szenario: ABC-Lehrgang des Kreisfeuerwehrverbandes übte auf dem Parkplatz an der Mechernicher Feytalstraße – Alle 18 Teilnehmer haben bestanden

Kreis Euskirchen/Mechernich – Die Situation war heikel: Ein Lastwagenfahrer hatte ein Behältnis, das mit Acrylsäure gefüllt war, abgeladen. Dabei schlug das Behältnis leck und die Acrylsäure lief aus – und das auch noch direkt neben einem Kanal. Ein Einsatz für die ABC-Kräfte der Feuerwehren im Kreis Euskirchen.

18 Feuerwehrleute – hier mit ihren Ausbildern – nahmen erfolgreich am ABC-Lehrgang des Kreisfeuerwehrverbandes teil, der von Johannes Gebertz (l.) geleitet wurde. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress

So wäre es zumindest gewesen, wenn es sich um einen echten Einsatz gehandelt hätte. Zum Glück war der Säureunfall aber nur ein Szenario, das sich Johannes Gebertz als Leiter des ABC-Lehrgangs ausgedacht hatte. Zwar gab es wirklich ein Leck in einem Tank und es lief auch wirklich eine Flüssigkeit auf dem Parkplatz der katholischen Grundschule an der Feytalstraße aus – dabei handelte es sich aber zum Glück nur um Wasser.

18 Feuerwehrleute haben an dem Lehrgang, der sich über sieben Wochen erstreckte, teilgenommen. Ziel ist es, dass die angemeldeten Einsatzkräfte die ABC-Geräte kennenlernen und im Einsatz wissen, was zu tun ist. 54 Theoriestunden sind in den sieben Wochen enthalten. Auf dem Lehrplan stehen das Erlernen von chemischen, biologischen und physikalischen Grundkenntnissen, die Kennzeichnung von Gefahrstoffen und die Kenntnis über Behältnisse, in denen sie transportiert werden, es geht um Explosionsschutz sowie und Fahrzeug- und Gerätekunde, wie man das Messsystem nutzt und wie man richtig handelt.

Die Wanne, mit dem die „Acrylsäure“ aufgefangen wurde, ist voll. Aus diesem Grund schließen die Feuerwehrleute eine Pumpe an das Gefäß an. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress

Die beiden Feuerwehrleute, die sich Johannes Gebertz‘ Problem angenommen haben, haben in Absprache mit ihren Gruppenführern (die ebenfalls aus dem Kreis der Lehrgangsteilnehmer stammen) besprochen, den Gefahrstoff mit einer Wanne aufzunehmen. Die Wanne wurde mit einer Folie ausgelegt und so noch ein wenig vergrößert. Der Kanaldeckel wurde abgedichtet, die ausgelaufene Säure würde mit Chemikalienbinder versehen.

Als nächstes brachten die Feuerwehrleute in ihren grünen Schutzanzügen eine Pumpe zum Einsatzort. Diese befestigten sie an der Wanne, die nach und nach überzulaufen drohte. Die Flüssigkeit leiteten sie wieder in den defekten Behälter. „So erhält man einen Kreislauf, der Gefahrstoff kann zumindest nicht mehr aus der Wanne raus“, erklärt Gebertz das Vorgehen.

Der abgepumpte Gefahrstoff wird wieder zurückgeleitet in den defekten Behälter. So entsteht ein Kreislauf. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress

Er ist nicht nur Leiter des Lehrgangs, sondern auch einer der bis zu 14 Ausbilder. Und er weiß: Viele Feuerwehrleute nehmen am ABC-Lehrgang teil, um sich auf einen möglichen Gruppenführer-Lehrgang vorzubereiten.

Einen Tag nach dem Pressebesuch fand die schriftliche Prüfung der Teilnehmer statt. Eine Woche später stand die praktische Abschlussprüfung auf dem Gelände der Firma Schenker in Euskirchen statt. Alle 18 Teilnehmer haben erfolgreich bestanden.

pp/Agentur ProfiPress